Satellit filmt Armee beim Packen: Russische Einheiten verlassen Syriens Süden
Politik

Russischer Kampfjet auf dem Luftwaffenstützpunkt Hmeimim in der Küstenprovinz Latakia.
Nach dem Abzug der russischen Marine geht bei den Kreml-Truppen in Syrien das Packen offenbar weiter: Satelliten-Bilder zeigen Militärflugzeuge mit geöffnetem Bug, um schweres Rüstungsgut einzuladen. Zwischen Damaskus und Homs sind Konvois unterwegs.
Russische Soldaten und Militärfahrzeuge sind beim Abzug aus Gebieten im Süden Syriens beobachtet worden. Sie bewegten sich in Richtung ihres Hauptstützpunkts in der Küstenstadt Latakia. Beträchtliche russische Militärkonvois wurden auf der Schnellstraße zwischen Damaskus und Homs in der Nähe des Dorfes Schinschar auf dem Weg Richtung Norden gesichtet. Unter den Militärfahrzeugen, die russische Flaggen trugen, waren Panzer und gepanzerte Truppentransporter. Das militärische Gerät war zuvor in südlichen Regionen wie Daraa und Damaskus stationiert.
Am Donnerstag hatte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet, russische Streitkräfte verließen Stützpunkte in Ain Issa und Al-Samn in ländlichem Gebiet in der Provinz Al-Rakka. Satellitenaufnahmen des Unternehmens Maxar Technologies vom Freitag zeigten allem Anschein nach Frachtflugzeuge auf einem russischen Militärflugplatz in Syrien, deren Bugspitzen geöffnet waren, um schwere Rüstungsgüter aufzunehmen. Zu sehen waren zudem Hubschrauber, die demontiert und für den Abtransport vorbereitet wurden.
Russische Marine bereits abgezogen
Die russischen Marineschiffe sind nach US-Angaben bereits vollständig aus dem Hafen von Tartus ausgelaufen. Das hatte zuvor ein US-amerikanischer Behördenvertreter mitgeteilt, der anonym bleiben wollte. Wo diese nun stationiert werden, sei noch unklar, aber Russland könnte einen neuen Stützpunkt im Mittelmeer entlang der afrikanischen Küste suchen. Wie viele Schiffe Russland in Syrien stationiert hatte, sagte der US-Beamte nicht.

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Auf die Frage nach Tartus bestätigte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh bereits am Mittwoch, dass die USA festgestellt habe, dass einige russische Marineschiffe und Streitkräfte Syrien verlassen würden. "Einer ihrer wichtigsten politischen Verbündeten wurde gerade entmachtet", sagte Singh. "Wir sehen, dass Russland seine Ressourcen schützt." Russland hatte die Herrschaft des von Aufständischen vertriebenen Machthabers Baschar al-Assad gestützt. Er erhielt in Russland Asyl, nachdem er am Sonntag gestürzt wurde.
Quelle: ntv.de, mau/AP