Russland-Ukraine-Krieg: Letzter arbeitender Reaktor von AKW Saporischschja vom Netz genommen
Block 6 hatte das umkämpfte Atomkraftwerk Saporischschja mit Strom versorgt, um eine Katastrophe zu verhindern. Nun bekommt das AKW laut Betreiber wieder Strom aus dem ukrainischen Netz. Die News.
Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.
Die Lage in den umkämpften Gebieten im Überblick
9.07 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben die Ukrainer in den vergangenen zehn Tagen rund 2000 Quadratkilometer in bislang von Russland besetzten Gebieten zurückerobert.
-
Die Ukraine meldete, den Ort Balaklija und die strategisch wichtigen Städte Kupjansk und Isjum zurückerobert zu haben, dazu zahlreiche weitere Ortschaften im Nordosten des Landes. Dort hatte die Ukraine die Russen mit einer Offensive überrascht .
-
Das russische Verteidigungsministerium hat den Rückzug der russischen Truppen aus Isjum und Balaklija zugegeben und von einer »Umgruppierung« gesprochen. Militärexperten gehen jedoch davon aus, dass die Russen sich unter dem militärischen Druck der Ukraine zur Flucht entschieden haben. Der russische Leiter der Militärverwaltung, Witali Gantschew, rief alleEinwohner zum Verlassen des Gebiets Charkiw auf.
-
Es gibt mehrere Gerüchte um weitere Kämpfe, die sich bisher nicht bestätigen lassen. So soll angeblich am Flughafen Donezk gekämpft werden. Diese ist symbolisch wichtig, von Moskau gesteuerte Separatisten hatten ihn zum Start des Kriegs im Donbass im Jahr 2014 eingenommen. Auch über Kämpfe in Lyssytschansk wird gemunkelt. Die Stadt liegt noch weiter östlich als Isjum und fiel im Juli als letzte von der Ukraine gehaltene Stadt im Verwaltungsbezirk Luhansk in russische Hände.
Zu verifizieren, wo derzeit gekämpft wird und wo nicht, ist aktuell schwierig, weil die Situation sich zum einen schnell ändern kann und Kiew zum anderen eine Informationsblockade verhängt hat. Aktuell werden keine Reporter an die Front gelassen.
Ukrainischer Regierungschef wirft IWF mangelnde Unterstützung seines Landes vor
8.35 Uhr: Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hat dem Internationalen Währungsfonds (IWF) mangelnde Unterstützung vorgeworfen. Im Unterschied zu den USA und der Europäischen Union, die bei der Unterstützung der Ukraine führend seien, »beobachten wir beim IWF eine ziemlich passive Haltung«, sagte Schmyhal am Samstag beim internationalen Forum Yalta European Strategy (YES) in Kiew.
Die Ukraine hatte im August beim IWF ein neues Hilfsprogramm beantragt. Wegen der russischen Invasion droht die Wirtschaft des Landes dieses Jahr um mehr als 30 Prozent zu schrumpfen. »Wir tun unser Bestes, wir haben ihnen die Dokumente übermittelt und wir rufen den IWF auf, seine Aktivitäten wirklich zu intensivieren«, sagte Schmyhal.
Kämpfe im Umkreis befreiter ukrainischer Orte dauern laut Großbritannien an
8.20 Uhr: Nach dem Rückzug russischer Truppen aus mehreren besetzten ukrainischen Ortschaften dauern die Kämpfe in der Umgebung nach Einschätzung britischer Militärexperten an. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London zum Ukrainekrieg hervor. »In den vergangenen 24 Stunden haben ukrainische Kräfte weiterhin erhebliche Fortschritte in der Region Charkiw gemacht«, hieß es in der Mitteilung auf Twitter. Russland habe Einheiten aus dem Gebiet zurückgezogen, »aber es wird weiter gekämpft im Umkreis der strategisch wichtigen Städte Kupjansk und Isjum«.