Russland-Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht zu Samstag (20. Mai)
Die ukrainische Hauptstadt ist weiter Ziel von Luftangriffen. Präsident Selenskyj trifft Biden in Hiroshima. Und: Eine breite Mehrheit der Deutschen lehnt die Lieferung von Kampfjets an Kiew ab. Die jüngsten Entwicklungen.
Was in den vergangenen Stunden geschah
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Samstag ein weiteres Mal Ziel von russischen Luftangriffen geworden. Nach Angaben der Behörden stürzten Trümmer über drei Stadtbezirken ab. Auf dem Dach eines neunstöckigen Wohngebäudes im Stadtteil Dniprowskyj brach ein Feuer aus, wie Bürgermeister Vitali Klitschko im Messengerdienst Telegram mitteilte. Informationen über mögliche Opfer lägen noch nicht vor.
Das Feuer sei durch herabstürzende Trümmerteile ausgelöst worden, ergänzte der Chef der Zivil- und Militärverwaltung von Kiew, Serhij Popko. Er rief die Bevölkerung auf, in den Schutzräumen zu bleiben. Weitere Trümmer gingen demnach über mehreren Straßen in den Bezirken Darnyzkyj und Solomjanka nieder.
Die ukrainische Armee hatte um 00.45 Uhr Ortszeit gemeldet, dass Schahed-Drohnen auf dem Weg in Richtung Kiew seien. Dort sowie in den Regionen Tschernihiw im Norden und in Mariupol im Südosten des Landes wurden Explosionen von den Behörden gemeldet. Der Armee zufolge waren die Luftabwehrsysteme in den Regionen Kiew und Tschernihiw aktiv.
Die Schahed-Drohnen werden in Iran hergestellt und können zwischen 35 und 50 Kilogramm Sprengstoff transportieren. Die russische Armee setzt diese Drohnen regelmäßig in der Ukraine ein.
Das sagt Kiew
US-Präsident Joe Biden hat grundsätzlich den Weg freigemacht für eine Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine – im Rahmen einer Koalition mehrerer Bündnispartner. Zunächst sollen Piloten ausgebildet werden. Dann wird nach US-Angaben entschieden, wann und wie viele Flugzeuge von wem geliefert werden.
Europäische Verbündete wie die Niederlande und Großbritannien treiben eine internationale Kampfjet-Koalition für die Ukraine voran. Auch Belgien, Dänemark, Portugal und Frankreich tragen das Projekt mit.
Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte die Unterstützung der USA als »historische Entscheidung«. Auf Twitter schrieb er weiter: »Dies wird unsere Armee am Himmel erheblich stärken«.