Rund 17.000 Menschen betroffen: Bombe an Carolabrücke entdeckt – Evakuierung am Mittwoch
Panorama

Polizei am Fundort: Dresden macht erneut ein Relikt aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu schaffen.
Zum zweiten Mal entdecken die Einsatzkräfte beim Abriss der Carolabrücke einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Erneut muss ein großer Teil der Dresdner Altstadt evakuiert werden, 17.000 Menschen sind betroffen. Eine so aufwendige Aktion gab es in der Stadtgeschichte bisher nicht.
Bei Räumarbeiten an der eingestürzten Carolabrücke in Dresden ist erneut eine Weltkriegsbombe entdeckt worden. Die 250-Kilo-Bombe englischer Bauart werde am Mittwoch entschärft, kündigte die Stadt Dresden an. Es werde ein Sperrkreis von einem Kilometer eingerichtet. Der "Sächsischen Zeitung" zufolge handelt es sich um die größte Evakuierungsmaßnahme, die in Dresden bisher im Zusammenhang mit der Entschärfung einer Weltkriegsbombe angeordnet worden ist.
Rund 17.000 Dresdnerinnen und Dresdner sind von der Evakuierung betroffen. Auch weite Teile der historischen Altstadt mit der weltberühmten Frauenkirche und zahlreichen Hotels liegen innerhalb des Sperrkreises. In dem Gebiet liegen auch mehrere Museen, die Staatskanzlei, 14 Bildungseinrichtungen, 9 Kitas, 4 Pflegeheime sowie das Polizeipräsidium.

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Der Sprengsatz ist den Angaben zufolge mit einem Zünder ausgestattet und muss direkt vor Ort entschärft werden. Bis 9 Uhr müssen die Menschen am Mittwoch ihre Wohnungen verlassen. In der Messe Dresden wird eine Notunterkunft eingerichtet, die mit Shuttlebussen von der Innenstadt aus angesteuert wird.
Die Carolabrücke in der Dresdner Innenstadt, über die unter anderem zwei Straßenbahnlinien führten, war im September 2024 eingestürzt. Bis Oktober dieses Jahres soll das Bauwerk vollständig abgerissen sein. Bereits im Januar war bei den Abbrucharbeiten eine Weltkriegsbombe gefunden und entschärft worden. Auch damals waren zehntausende Menschen von Evakuierungen betroffen.
Dresden war am Ende des Zweiten Weltkriegs das Ziel besonders starker Bombenangriffe der Alliierten. Im Stadtgebiet werden bei Bauarbeiten immer wieder Blindgänger gefunden.
Quelle: ntv.de, jog/AFP