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Regeln für Online-Weiterverkauf: Schwarz-Rot will Ticket-Abzocke ins Visier nehmen

April 28
02:56 2025

Politik

Auch Ticketbetrug ist bei Weiterverkäufen ein Problem.

Auch Ticketbetrug ist bei Weiterverkäufen ein Problem.

Überteuerte Tickets von anonymen Weiterverkäufern kosten Musik- und Sportfans beträchtliche Aufschläge. Union und SPD wollen solche Praktiken unter die Lupe nehmen und stärker reglementieren. Die Konzertbranche geht von einem jährlichen Volumen von zwölf Milliarden Euro aus.

SPD und Union wollen Sport- und Musikfans vor überteuerten Tickets für Sportereignisse, Konzerte und andere Veranstaltungen schützen. "Sport- und Musikfans dürfen nicht länger abgezockt werden", sagte der SPD-Rechtsexperte Johannes Fechner den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Es geht nicht, dass Veranstaltungen schnell ausverkauft sind, aber online Tickets für ein Vielfaches des Ursprungspreises verkauft werden. Konzerte und Sportevents müssen für alle Fans bezahlbar bleiben", forderte Fechner, der in der vergangenen Legislaturperiode Parlamentarischer Geschäftsführer und Justiziar der SPD-Bundestagsfraktion gewesen ist.

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Fechner kündigte an, man werde beim Ticket-Zweitmarkt die Transparenzregeln verschärfen. "Es muss klar sein, wer der Verkäufer ist, wie hoch der Originalpreis des Tickets ist und ob der Ticketverkäufer gewerblich oder privat handelt", sagte Fechner. Zwar wolle man den Weiterverkauf von Tickets nicht verbieten, aber man wolle es den Veranstaltern ermöglichen, Preisgrenzen für den Weiterverkauf festzusetzen. "Außerdem sollen die Plattformen mehr Verantwortung für ihre Inhalte übernehmen und ein Beschwerdemanagement vorhalten und gemeldete Verstöße umgehend entfernen", sagte Fechner.

Zugleich forderte der SPD-Politiker, dass der Ticket-Erstmarkt stärker betrachtet werden solle, insbesondere bei der dynamischen Preisgestaltung, die oft zu "exorbitanten Preisen" führe. "Wir müssen hier prüfen, inwieweit Eingriffe an dieser Stelle mit der Vertragsfreiheit in Einklang zu bringen sind", sagte Fechner. Städte, die Eigentümer von Eventlocations sind, sollten mit dem Pächter das sogenannte Dynamic Pricing ausschließen.

Aufschläge von bis zu 1600 Prozent möglich

Der CDU-Justizpolitiker Günter Krings sagte den Funke-Zeitungen: "Der bestehende Missbrauch durch anonyme, gewerblich agierende Anbieter, die Eintrittskarten mit teils extremen Preisaufschlägen weiterverkaufen, stellt ein ernsthaftes Problem dar – nicht nur für Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch für die Veranstalter von Sport- und Kulturereignissen." Es brauche mehr Transparenz und klare Informationspflichten für Online-Ticketbörsen. Ein vollständiges Verbot des Ticket-Zweitmarktes wolle man aber nicht erlassen.

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Laut des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) setzt der Ticket-Zweitmarkt jährlich rund zwölf Milliarden Euro um. BDKV-Geschäftsführer Johannes Everke sagte den Zeitungen, dass im Ticket-Zweitmarkt teilweise bis zu 1600 Prozent des Originalpreises auf die Tickets aufgeschlagen werde. "Eine gesetzliche Regelung ist ein wichtiger erster Schritt, damit alle Seiten mit ihren spezifischen Bedürfnissen bei dem Thema zufriedengestellt werden können", sagte Everke. Ihm zufolge sei neben den hohen Preisaufschlägen Ticketbetrug beim Zweit-Markt ein Problem.

Quelle: ntv.de, mau

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