Prozess in Hamburg: Blocks Ex-Mann Hensel: “Ich hatte Todesangst”
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Die beiden jüngsten Kinder des Ex-Paares leben seit 2021 bei Hensel (r.).
Zu Boden geworfen, geschlagen und das Schreien der Kinder im Ohr: Im Prozess gegen Christina Block um die mutmaßliche Entführung der Kinder schildert der Ex-Mann, Stephan Hensel, erstmals den Moment der brutalen Entführung.
Vor dem Hamburger Landgericht hat der Ex-Mann von Christina Block, Stephan Hensel, den Überfall in der Silvesternacht 2023/24 aus seiner Perspektive geschildert. "Ich hatte Todesangst", sagte der 51 Jahre alte Nebenkläger bei seiner Befragung im Gerichtssaal. "Ich wurde auf den Bauch geworfen." Er habe versucht, sich zu wehren. "Ich kriegte permanent Schläge und Tritte." Gleichzeitig habe er die Kinder schreien hören. Dann seien die Autos mit den Kindern davongerast.
Der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter von Christina Block und Stephan Hensel waren mutmaßlich von Mitarbeitern einer israelischen Sicherheitsfirma entführt und zur Mutter nach Deutschland gebracht worden. Nach wenigen Tagen mussten sie nach einer Gerichtsentscheidung wieder zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren.

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Die Tochter des Gründers der Steakhaus-Kette "Block House", Eugen Block, soll die Entführung laut Anklage in Auftrag gegeben haben. Die 52-Jährige bestreitet das. Mitangeklagt ist neben den mutmaßlichen Entführern und Familienmitgliedern auch der ehemalige ARD-Sportmoderator Gerhard Delling. Er ist seit 2021 mit Christina Block liiert und soll eine wichtige Rolle in der Entführung gespielt haben. Laut Anklage soll er die Reise von Block zum Übergabeort der entführten Kinder auf einem Bauernhof in Baden-Württemberg organisiert und in der Phase unmittelbar nach der Entführung gegenüber der deutschen Polizei falsche Angaben gemacht haben. Während seiner Aussage vor dem Hamburger Landgericht wies er jegliche Anklagepunkte zurück.
Die beiden jüngsten Kinder des Ex-Paares leben seit Ende August 2021 bei ihrem Vater in Dänemark. Nach Ansicht der Hamburger Staatsanwaltschaft hatte er sie nach einem Wochenendbesuch widerrechtlich bei sich behalten. Es folgte ein langer Sorgerechtsstreit mit der Mutter. Die Befragung von Hensel wird am Mittwoch fortgesetzt.
Quelle: ntv.de, gri/dpa