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Politikwissenschaftler Kaiser: Berlin hat “stillen Kontakt” zu Trumps Einflüsterern

June 27
06:16 2024

Politik

Scholz und Trump auf einem Archivbild von 2017, Scholz damals als Hamburger Bürgermeister.

Scholz und Trump auf einem Archivbild von 2017, Scholz damals als Hamburger Bürgermeister.

Dem deutsch-amerikanische Politikwissenschaftler Karl Kaiser zufolge wird überall in Europas Regierungsstuben für einen Fall geplant: dass Donald Trump wieder US-Präsident wird. Deutschland müsse bei einem Präsidenten Trump "Ruhe bewahren", meint er – sieht aber genau dann gestiegene Anforderungen.

Der deutsch-amerikanische Politikwissenschaftler Karl Kaiser, der seit rund zwanzig Jahren an der Uni Harvard lehrt, sieht zur Vorbereitung einer erneuten US-Präsidentschaft Donald Trumps Kontakte der Bundesregierung zu dessen Umfeld. "Berlin, andere EU-Staaten und Brüssel haben einen stillen Kontakt zu möglichen Beratern Trumps und möglichen Amtsträgern einer Regierung Trump aufgenommen. In den Regierungen wird darüber nachgedacht, wie Europa sich verhalten soll", sagte Kaiser laut Vorabmeldung dem "Tagesspiegel": "Überall wird für diesen Fall geplant."

Komme es nach den US-Wahlen im November zu einer Präsidentschaft Trumps "muss der europäische Beitrag zur Verteidigung der Ukraine signifikant steigen", sagte der 89 Jahre alte Kaiser, einst Direktor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtigen Politik (DGAP), der auch seit Jahrzehnten Berater vieler transatlantischer Gremien und Vereine ist.

"Der Kanzler wird dann zum Anführer des Westens"

Mit Blick auf einen möglichen Rückzug der USA aus der Unterstützung der Ukraine käme "Deutschland nicht umhin, eigenständig zu führen, sagte Kaiser. Der Kanzler wird dann zum Anführer des Westens". Hoffentlich gelinge das in engster Absprache mit Frankreich. "Sollte Frau Le Pen 2027 auf Macron folgen, dann muss Deutschland noch stärker als bisher Europa politisch führen."

Deutschland müsse bei einem Präsidenten Trump "Ruhe bewahren" und dürfe "nicht in Panik verfallen", sagte Kaiser. Berlin müsse, versuchen, mit der neuen Administration in Kontakt zu bleiben, und gleichzeitig "alle europäischen Strukturen stärken, den deutschen Verteidigungshaushalt erheblich steigern, die Bundeswehr im Verbund mit den Europäern und der NATO modernisieren".

Quelle: ntv.de, mpe

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