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Obduktion klärt Todesursache: Hamas-Führer Sinwar starb durch Kopfschuss

October 19
06:06 2024

Politik

Die israelische Armeeführung inspiziert das Haus, in dem der Hamas-Führer starb.

Die israelische Armeeführung inspiziert das Haus, in dem der Hamas-Führer starb.

Mit einer Verletzung am Arm flüchtet der meistgesuchte Hamas-Terrorist in ein Haus im südlichen Gazastreifen. Dort spürt ihn eine israelische Drohne auf. Wenig später stirbt Sinwar im Kugelhagel. Todesursache war ein Kopfschuss, urteilen jetzt Forensiker.

Der frühere Anführer der islamistischen Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, ist nach Angaben des für die Obduktion verantwortlichen Forensikers durch einen Kopfschuss getötet worden. "Die Todesursache ist eine Schussverletzung am Kopf", sagte der leitende Pathologe am Nationalen Zentrum für Forensik in Tel Aviv, Chen Kugel, dem US-Fernsehsender CNN. Er hatte die Autopsie der Leiche des Hamas-Chefs durchgeführt.

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"Er hat eine Kugel im Kopf und eine schwere Verletzung am Gehirn", sagte der Experte. Zwar habe Sinwar auch Verletzungen von Schrapnells und auf ihn gestürztem Mauerwerk erlitten. Ursächlich für seinen Tod sei aber der Kopfschuss gewesen, sagte Kugel. Zuvor war Sinwar bei einem Feuergefecht mit israelischen Soldaten am Arm getroffen worden. Der Zeitung zufolge habe sich Sinwar zunächst ein elektrisches Kabel um seinen Arm gebunden, um mit einem improvisierten Druckverband die Blutung zu stillen. "Aber das hätte auf keinen Fall funktioniert", sagte Kugel. "Es war nicht stark genug, und sein Unterarm war zertrümmert."

Nach Angaben der israelischen Streitkräfte war Sinwar am Mittwoch in Rafah im südlichen Gazastreifen getötet worden. Nachdem er und zwei weitere Bewaffnete eher zufällig entdeckt worden sein sollen, habe sich Sinwar in einem Haus versteckt und ein israelischer Panzer eine Granate in das Gebäude gefeuert, berichtete die Zeitung "The Times of Israel". Später veröffentlichten Medien Fotos von der zwischen Trümmern liegenden mutmaßlichen Leiche Sinwars mit schwersten Kopfverletzungen. Dem Toten sei ein Finger abgeschnitten worden, um per DNA-Test die Identität festzustellen, sagte Kugel. "Nachdem das Labor ein Gen-Profil erstellt hatte, verglichen wir es mit dem Profil, das wir noch von Sinwar aus seiner Zeit als Gefangener hatten. So konnten wir ihn schließlich anhand seiner DNA identifizieren."

IDF: Sinwars Leibwächter zwei Tage später getötet

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Der wegen seiner Brutalität im Umgang mit politischen Gegnern als "Schlächter von Chan Junis" bekannte Islamist war einst wegen des Mordes an vier mutmaßlichen Kollaborateuren und zwei israelischen Soldaten zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden und saß über 20 Jahre in israelischer Haft. 2011 kam er als einer von mehr als 1000 palästinensischen Häftlingen im Austausch für den in Gaza festgehaltenen israelischen Soldaten Gilad Schalit frei.

Auch Sinwars Leibwächter wurde den israelischen Streitkräften zufolge getötet. Mahmud Hamdan sei bei einem Zusammenstoß mit israelischen Truppen in der südlichen Gaza-Stadt Rafah am Freitag ausgeschaltet worden, teilte das Militär mit. Er starb nur 200 Meter entfernt von der Stelle, an der das israelische Militär zwei Tage zuvor Sinwar getötet hatte.

Hamdan war Kommandeur des Hamas-Bataillons im Rafah-Stadtteil Tal al-Sultan. Er hatte Sinwar bis kurz vor dessen Tod in einem Haus in Tal al-Sultan als Leibwächter gedient. Hamdan war auch zuständig für die Bewachung jener sechs israelischen Geiseln gewesen, die im August von seinen Leuten ermordet worden waren. Ihre Leichen hatte das israelische Militär in einem Tunnel unter Rafah gefunden. Dabei war es auch auf DNA-Spuren von Sinwar gestoßen. Die islamistische Hamas hat den Tod von Hamdan bislang nicht bestätigt.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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