Nordrhein-Westfalen: CDU gewinnt laut ersten Prognosen Kommunalwahlen
Seit 1999 hat die CDU bei Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen regelmäßig landesweit die meisten Stimmen geholt. Danach sieht es auch in diesem Jahr aus: Die CDU hat nach einer Prognose des WDR-Fernsehens die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen gewonnen. Die Christdemokraten kommen demnach auf 36 Prozent. Das ist etwas weniger als bei der Wahl 2014, bei der die CDU 37,5 Prozent erreichte.
Die SPD erlitt starke Verluste. Sie landete aber mit 23,5 Prozent noch auf dem zweiten Platz vor den Grünen. Vor fünf Jahren hatten die Sozialdemokraten noch gut 31 Prozent erreicht.
Gewinner der Wahl sind der Prognose zufolge die Grünen, sie können stark zulegen. Demnach liegen sie mit 19 Prozent auf Platz drei. 2014 hatten sie bei 11,7 Prozent der Stimmen erhalten.
Wahlbeteiligung etwas höher als 2014
Die AfD verbessert sich der Prognose zufolge auf 6 Prozent, nachdem sie 2014 mit 2,6 Prozent nur eine kleine Rolle gespielt hatte. Für die FDP stimmten laut Prognose 4,5 Prozent. Das entspricht ungefähr dem Ergebnis von 2014. Die Linke liegt mit 4 Prozent etwas unter dem Ergebnis von 2014, als sie 4,7 Prozent erreicht hatte.
Die Wahlbeteiligung lag mit 51,5 Prozent etwas über der Beteiligung von 2014 (50 Prozent). Insgesamt waren rund 14 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, über Bürger- und Oberbürgermeister, Landräte sowie die Räte der kommunalen Parlamente abzustimmen. Wegen der Corona-Pandemie waren zahlreiche Schutzvorkehrungen zu beachten: In allen Wahllokalen galt Maskenpflicht, Wählerinnen und Wähler mussten 1,5 Meter Mindestabstand halten und ihren eigenen Stift mitbringen.
In Nordrhein-Westfalens einziger Millionenstadt Köln muss die parteilose Oberbürgermeisterin Henriette Reker möglicherweise in eine Stichwahl. Sie erhält laut Prognose 48,5 Prozent der Stimmen – damit hätte sie die absolute Mehrheit knapp verfehlt. Ihr Herausforderer von der SPD, Andreas Kossiski, erhielt 24 Prozent der Stimmen. Im Kölner Stadtrat könnten die Grünen der Prognose zufolge mit 29,0 Prozent stärkste Fraktion werden.
Die Kommunalwahl wird auch als Stimmungstest für den CDU-Landeschef Armin Laschet gewertet. Der Aachener will im Dezember CDU-Bundesvorsitzender werden und gilt als möglicher Kanzlerkandidat der Union bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr.
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