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Nord Stream: EU hält Pipeline-Sabotage für wahrscheinlich – und droht mit Sanktionen

September 28
11:06 2022

Die Lecks an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 sind nach Einschätzung der Europäischen Union wohl »das Ergebnis einer vorsätzlichen Handlung«. Die EU werde geschlossen reagieren, kündigte der Außenbeauftragte Borrell an.

Die Europäische Union hält Sabotage als Ursache für die Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 für wahrscheinlich und hat mit Gegenmaßnahmen gedroht. »Alle verfügbaren Informationen deuten darauf hin, dass diese Lecks das Ergebnis einer vorsätzlichen Handlung sind«, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Mittwoch im Namen der 27 Mitgliedstaaten. Jede vorsätzliche Störung der europäischen Energieinfrastruktur werde »mit einer robusten und gemeinsamen Reaktion beantwortet werden«.

Insgesamt drei Lecks waren – nach einem ersten Druckabfall in der Nacht zum Montag – sowohl in einer der Röhren von Nord Stream 2 wie auch in beiden Röhren der Nord-Stream-1-Pipeline entdeckt worden. Bereits am Dienstag war in Polen, Schweden, Dänemark und Russland ein Anschlag auf die europäische Gasinfrastruktur als Ursache für die als beispiellos geltenden Schäden an beiden Pipelines als für denkbar gehalten worden. Auch aus Sicht deutscher Sicherheitskreise sprach vieles für Sabotage. Informationen des SPIEGEL zufolge warnte die CIA die Bundesregierung vor der Möglichkeit eines Anschlags auf die Pipelines. Sollte es sich um einen Anschlag handeln, würde angesichts des Aufwands nur ein staatlicher Akteur infrage kommen, hieß es.

Borrell äußert keinen Täterverdacht

Borrell nannte in der Erklärung keinen Verdacht, wer hinter einem möglichen Sabotageakt stecken könnte. Der Spanier sagte jedoch, dass man über die Schäden an den Pipelines sehr besorgt sei. »Diese Vorfälle sind kein Zufall und gehen uns alle an.« Man werde jede Untersuchung unterstützen, die darauf abziele, Klarheit über die Vorgänge zu erlangen. Zudem werde man Schritte unternehmen, um die Energiesicherheit robuster zu machen.

Zuerst hatten Dänemark und Schweden die Möglichkeit der Sabotage in den Raum gestellt. In Dänemark seien die Behörden zu der eindeutigen Bewertung gekommen, dass es sich um absichtliche Taten handle und nicht um ein Unglück, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstagabend. Innerhalb kurzer Zeit seien mehrere Explosionen beobachtet worden. Es gebe noch keine Informationen dazu, wer dahinterstecke. Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson sagte am Dienstagabend auf einer Pressekonferenz in Stockholm: »Es ist also wahrscheinlich eine Frage der Sabotage«.

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