“Noch eine Legislatur”: Höcke fordert AfD-Spitze beim Parteitag nicht heraus
Politik

Höcke will weiter eine Parteireform – das Duo Weidel/Chruppall lässt er zunächt gewähren.
Vor jedem AfD-Parteitag stellt sich wieder die Frage, ob Thüringens Rechtsaußen Höcke nach der Macht greift. Der 52-Jährige will dem amtierenden Duo Weidel/Chrupalla aber noch eine Amtszeit gönnen. Dann könnte die Zeit für die Debatte um eine neue Struktur gekommen sein – mit nur noch einem Parteichef.
Thüringens AfD-Chef Björn Höcke will auf dem Bundesparteitag in Essen nicht für die Parteispitze kandidieren. Einen entsprechenden Bericht von MDR Thüringen bestätigte sein Büro. Höcke habe seine Entscheidung mit den drei Landtagswahlen im Herbst in Thüringen, Sachsen und Brandenburg begründet, so der MDR.
"Ich fühle mich gut repräsentiert durch einen West- und einen Ost-Vertreter. Alice Weidel und Tino Chrupalla machen das sehr gut und sollten das meiner Meinung nach noch eine weitere Legislatur machen", sagte Höcke dem Sender zum bisherigen Führungsduo. "Ob dann die Zeit für eine Einerspitze gekommen ist, muss dann entschieden werden."
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Vor jeder Vorstandswahl der AfD wird seit Jahren spekuliert, ob der Parteirechtsaußen aus Thüringen für ein Spitzenamt antritt. Höcke hatte das bisher immer verneint; ihm wird allerdings innerhalb der AfD ein nicht unbeträchtlicher Einfluss nachgesagt. Die AfD will bei ihrem zweitägigen Treffen am 29. und 30. Juni unter anderem einen neuen Vorstand wählen. Gegen den Parteitag haben zahlreiche Organisationen Widerstand angekündigt. Zudem gibt es einen Konflikt um den Mietvertrag für den Bundesparteitag in Essen.
In Thüringen ist die Höcke-AfD seit 2021 als erwiesen rechtsextrem vom Verfassungsschutz eingestuft und wird beobachtet. Auf dem Parteitag wolle er sich inhaltlich einbringen, sagte Höcke dem MDR. Er erneute seine Forderungen nach einer Parteistrukturreform mit der Diskussion über einen Generalsekretär.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa