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News zum Russland-Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht zu Mittwoch (26. April)

April 26
08:48 2023

Ukrainer und Russen liefern sich nahe Cherson heftige Gefechte. Russland macht den Westen für Probleme auf den Lebensmittelmärkten verantwortlich. Selenskyj verlangt nach Museumsbeschuss verschärfte Sanktionen. Die jüngsten Entwicklungen.

Das sagt Kiew

Die ukrainische Armee greift nahe der Stadt Cherson immer wieder russische Soldaten an, die sich auf dem gegenüberliegenden Ufer des Flusses Dnipro verschanzt haben. Dies berichtete Jurij Sobolevskij von der Regionalverwaltung Cherson am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Man wolle die russischen Truppen von ihren Positionen verdrängen. Der mehrere Hundert Meter breite Dnipro bildet aktuell die Frontlinie zum russisch besetzten Teil des Gebiets Cherson.

Die russischen Streitkräfte hatten sich im November auf das südöstliche Ufer des Dnipro zurückgezogen. Die stark zerstörte und nach wie vor regelmäßig von russischer Seite aus beschossene Stadt Cherson befindet sich seitdem wieder in ukrainischer Hand.

Sobolevskij sagte, die Angriffe sollten die Kampfkraft der russischen Truppen verringern. Das ukrainische Militär »besuche« das südliche Ufer sehr oft und führe Angriffe durch. Die ukrainischen Streitkräfte arbeiteten »sehr effektiv«.

Die Ukraine hat am Dienstag alle Fahrten von Booten und Schiffen im Gebiet Cherson verboten. Die Anordnung diene der Sicherheit der Zivilbevölkerung und gelte vorerst bis zum Auslaufen des Kriegsrechts, hieß es in einer Mitteilung der Gebietsverwaltung. Ausnahmen gibt es nur für die Streitkräfte der Ukraine und Experten des Wasserschutzes. Die Region Cherson grenzt an das Schwarze Meer und wird durch den Fluss Dnipro geteilt.

Vor einer Woche hatten die russischen Besatzer in Henitschesk am Asowschen Meer eigenen Angaben nach über zwei Dutzend Motorboote für militärische Zwecke beschlagnahmt.

Seit dem Rückzug der Russen vom nördlichen Dnipro-Ufer gibt es regelmäßig Gefechte zwischen ukrainischen und russischen Truppen auf den Inseln im Unterlauf des Flusses. Schon vor mehreren Tagen wurde von kleineren Landungsoperationen ukrainischer Soldaten am russisch kontrollierten Südufer berichtet. Das nährte Gerüchte, dass die ukrainische Armee im Rahmen ihrer angekündigten Frühjahrsoffensive auch Vorstöße über den Dnipro unternehmen könnte.

Das sagt Moskau

Der russische Außenminister Sergej Lawrow wirft dem Westen vor, Schuld an den festgefahrenen Verhandlungen über eine Verlängerung des Getreideabkommens zu sein. Nach seinen Angaben werden die russischen Interessen etwa beim Export von Düngemitteln nicht berücksichtigt.

Zudem kämen entgegen den Ankündigungen weniger als drei Prozent der Ausfuhren ukrainischen Getreides den ärmsten Ländern zugute. Dadurch, dass der Westen den Export russischen Getreides und Düngers verhindere, verschlimmerten sich die Probleme auf den globalen Lebensmittelmärkten, erklärte der Außenminister.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Dienstag die russischen Töchter der Energieversorger Uniper aus Deutschland und Fortum Oyj aus Finnland unter staatliche Aufsicht gestellt. Dies sei eine notwendige Reaktion auf die drohende Verstaatlichung russischer Vermögenswerte im Ausland, heißt es in einem Dekret dazu. Uniper hatte seine Anteile an der russischen Tochter allerdings bereits vor der Zwangsmaßnahme abgeschrieben.

Das Einfrieren russischer Vermögenswerte im Westen als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine bezeichnet Moskau als »unfreundlichen und gegen internationales Recht verstoßenden Akt«. Sollten der russische Staat, russische Firmen oder Privatpersonen im Ausland enteignet werden, oder auch nur in entsprechende Gefahr geraten, so werde Moskau daraufhin die Kontrolle bei Firmen übernehmen, die aus dem entsprechenden Ausland stammen, heißt es in dem Dekret.

Im Fall Uniper geht es um die Beteiligung von 83,73 Prozent an der russischen Tochterfirma Unipro. Uniper hat lange Zeit mit Erdgaslieferungen von Russland nach Deutschland Geld verdient. Nach dem Wegfall der Lieferungen im vergangenen Jahr geriet das Unternehmen in Schieflage und wurde von Wirtschaftsminister Habeck verstaatlicht.

Selenskyi empört

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem russischen Beschuss ziviler Objekte eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegen Moskau gefordert. »Ein Heimatmuseum und umliegende Häuser wurden zum Ziel der Terroristen«, sagte er am Dienstag in seiner abendlichen Videoansprache über einen Raketenangriff auf die Stadt Kupjansk im Nordosten.

Bei dem Angriff waren am Dienstagmorgen zwei Menschen gestorben und zehn verletzt worden. Nun gehe es darum, die Sanktionen zu verschärfen. Ein entsprechendes Dokument sei durch eine internationale Expertengruppe erarbeitet worden, sagte er.

Selenskyj zeigte sich überzeugt von einem Sieg der Ukraine in dem bereits seit 14 Monaten dauernden Krieg. »Alles andere wäre eine Niederlage des Lebens, des Rechts und der Welt an sich«, so der ukrainische Staatschef.

Was heute passiert

  • Die Heinrich-Böll-Stiftung informiert am Mittag in einer Pressekonferenz über das Thema: »Ukraine: Atomkraft im Krieg und politische Konsequenzen«.

  • Das italienische Außenministerium lädt Unternehmen und Behörden zu einer Konferenz ein, bei der über den Aufbau der Ukraine und Investitionen in das Land für die Zeit nach dem Ende des Krieges gesprochen werden soll.

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