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News zum Russland-Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht zu Dienstag (18. Juli)

July 18
06:37 2023

Was in den vergangenen Stunden geschah

Der Süden und Osten der Ukraine sind in der Nacht nach ukrainischen Angaben Ziel russischer Angriffe aus der Luft geworden. Die Hafenstadt Odessa sowie die Regionen Mykolajiw, Donezk, Cherson, Saporischschja und Dnjepr seien von russischen Drohnenangriffen bedroht, teilte die ukrainische Luftwaffe über Telegram mit.

Russland setze möglicherweise auch ballistische Waffen ein, um die Regionen Poltawa, Tscherkassy, Dnjepr, Charkiw und Kirowohradska anzugreifen. Der Leiter der Militärverwaltung der Region Odessa, Oleh Kiper, rechnete mit mehreren Angriffswellen.

Lage an der Krim-Brücke

Großbritannien weist Anschuldigungen Russlands zurück, wonach britische Geheimdienste in einen Angriff auf die Krim-Brücke verwickelt gewesen sein könnten. »Dies ist eine unbegründete Spekulation Russlands, die wir nicht weiter kommentieren wollen«, teilte ein Sprecher des britischen Außenministeriums per E-Mail mit.

Der russischen Vize-Botschafter bei den Vereinten Nationen (Uno), Dmitri Poljanskij, hatte am Montag vor dem Sicherheitsrat geäußert, dass britische Geheimdienste an dem Anschlag beteiligt gewesen sein könnten. »Ich habe von keinem der westlichen Sponsoren des Kiewer Regimes eine Verurteilung dieses Terroraktes gehört. Und wir müssen erst noch herausfinden, inwieweit westliche, insbesondere britische Geheimdienste an der Vorbereitung und Durchführung dieses Terroranschlags beteiligt waren. Zu viele Dinge deuten darauf hin.«

Am Montag hatte es an der Brücke einen Zwischenfall gegeben, mutmaßlich gab es mehrere Explosionen mit zivilen Opfern. Die genauen Umstände – und ob es sich um einen Angriff handelte – sind noch offen.

Auf der Brücke ist russischen Angaben zufolge eine Spur wieder für den Straßenverkehr freigegeben. »Der Autoverkehr auf der Krim-Brücke ist auf der äußersten rechten Spur entgegen der üblichen Fahrtrichtung wiederhergestellt worden«, schrieb der stellvertretende russische Ministerpräsident Marat Chusnullin auf seinem Telegram-Kanal.

Zuvor hatte die Regierung in Moskau eigentlich angekündigt, dass die strategisch wichtige Brücke zwischen der Halbinsel Krim und dem russischen Festland bis Mitte September ausgesetzt bleibt.

Ringen um das Getreideabkommen

Das von Uno und Türkei vermittelte Abkommen mit Russland zur Verschiffung ukrainischen Getreides übers Schwarze Meer ist am Montag um 23.00 Uhr MESZ offiziell ausgelaufen. Russland hatte die Vereinbarung am Montag aufgekündigt. Von einer Verlängerung war am späten Abend nichts bekannt. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte gesagt, erst wenn Forderungen für den Export russischen Getreides erfüllt würden, könnte sein Land zur Erfüllung der Vereinbarung zurückkehren.

Das Auslaufen des Abkommens wird international beklagt. Es weckt wieder Befürchtungen vor steigenden Preisen für Getreide und Lebensmittel. Dank der Vereinbarung hatte die Ukraine trotz des russischen Angriffskriegs seit vergangenem Sommer Getreide auf dem Seeweg exportieren können. Mehr als 1000 Schiffe brachten fast 33 Millionen Tonnen ins Ausland. Als vorläufig letztes Schiff wurde am Montag in Istanbul der Frachter »TQ Samsun« auf dem Weg in die Niederlande kontrolliert.

US-Außenminister Antony Blinken hat die Aufkündigung durch Russland als »skrupellos« bezeichnet. Damit würden Lebensmittel als Waffe eingesetzt, kritisierte Blinken in Washington. Dies werde dazu führen, dass Lebensmittel an Orten, an denen sie dringend benötigt werden, schwerer zu bekommen sein und teurer würden. Schon jetzt reagiere der Markt. »Das ist skrupellos. Das darf nicht passieren.« Russland müsse die Entscheidung wieder rückgängig machen.

Auch die Europäische Union verurteilte den Schritt des Kremls. »Mit dieser Entscheidung verschärft Russland die weltweite Krise der Ernährungssicherheit weiter, die es durch seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine Blockade der ukrainischen Seehäfen verursacht hat«, erklärte der Außenbeauftragte Josep Borrell im Namen der Mitgliedstaaten. Russland müsse die illegale Blockade der ukrainischen Häfen aufgeben und die freie Schifffahrt auf dem Schwarzen Meer ermöglichen.

Das sagt Kiew

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt auf Gespräche mit den Vereinten Nationen und der Türkei, um das Getreideabkommen auch ohne Moskau fortzusetzen. Dazu habe er Briefe an Uno-Generalsekretär António Guterres und Präsident Recep Tayyip Erdoğan geschrieben, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Montagabend.

Russland habe die stabile Lebensmittelversorgung zerstört, doch die Staaten in Asien, in Afrika und Europa hätten ein Recht auf Stabilität. »Die Schwarzmeer-Getreideinitiative kann und sollte weitergehen – wenn ohne Russland, dann ohne Russland.« Das Abkommen mit der Uno und der Türkei bleibe in Kraft. Es müsse nur umgesetzt werden. Mit dem Abkommen hatte die Ukraine trotz des Kriegs seit vergangenem Sommer Getreide übers Schwarze Meer exportiert. Moskau stimmte einer Verlängerung aber nicht mehr zu.

Internationale Reaktionen

Die Uno-Spitzendiplomatin Rosemary DiCarlo hat vor einer Ausweitung des Kriegs gewarnt. »Je länger dieser Krieg dauert, desto gefährlicher sind seine Folgen – einschließlich der Möglichkeit eines größeren Konflikts«, sagte die Uno-Beauftragte für politische Angelegenheiten am Montag vor dem Uno-Sicherheitsrat in New York.

Zum »Wohle des ukrainischen Volkes und zum Wohle unserer Weltgemeinschaft« müsse der sinnlose, ungerechtfertigte Krieg aufhören, so die US-Amerikanerin weiter. Russland habe mit seinem Einmarsch ins Nachbarland gegen die Uno-Charta und internationales Recht verstoßen. An der Sitzung des mächtigsten Uno-Gremiums nahm auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock teil.

Großbritannien will vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs die Kampfbereitschaft seines Militärs verbessern. Dazu gehörten Ausgaben in Höhe von rund 2,9 Milliarden Euro für die Aufstockung von Munition und Lagerbeständen, die durch den Krieg in der Ukraine aufgebraucht wurden, erklärte die Regierung in London. Die neue Strategie beinhalte auch Pläne für eine neue »Global Response Force«, die es den Streitkräften ermöglichen soll, »als Erste vor Ort zu sein«, sowie eine verbesserte »Surge Capacity«-Truppe, die sich aus ehemaligen Soldaten zusammensetze.

»Wir müssen uns anpassen und modernisieren, um den Bedrohungen zu begegnen, mit denen wir konfrontiert sind und dabei die Lehren aus Präsident Putins unprovoziertem Einmarsch in der Ukraine ziehen«, sagte Verteidigungsminister Ben Wallace.

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