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Neuer Dämpfer für Zinsfantasien: Wall Street schließt mit Kursverlusten

June 07
23:58 2024

Wirtschaft

Die Parameter für eine Zinswende stimmen nicht.

Die Parameter für eine Zinswende stimmen nicht.

Nach starken US-Beschäftigtenzahlen muss sich die Wall Street auf Richtungssuche begeben. Der Dow schließt nach einer Berg- und Talfahrt 0,2 Prozent tiefer. Bei Nvidia bremst ein Aktiensplit den Abverkauf.

Im Spannungsfeld schwindender Zinssenkungshoffnungen und eines auf eine robuste Konjunktur hindeutenden Arbeitsmarktberichts haben sich die US-Börsen zum Wochenausklang knapp behauptet. Am Anleihemarkt fielen die Kurse deutlich, die Renditen zogen also an. In der Wochenbilanz sanken die Renditen aber dennoch – im Zehnjahresbereich von knapp 4,50 auf 4,43 Prozent. Der US-Jobbericht versetzte der Zinssenkungsfantasie einen Dämpfer, weil im Mai deutlich mehr Stellen geschaffen wurden als geschätzt. Außerdem stiegen die Löhne stärker als erwartet. Am Zinsterminmarkt sank die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung im September auf etwa 50 von zuvor knapp 70 Prozent.

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Wirtschaft 07.06.24 Keine Eile für Zinswende Brummender US-Jobmarkt liefert Fed keine Gründe

Der Dow-Jones-Index gab um 0,2 Prozent nach auf 38.799 Punkte. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes bewegten sich ebenfalls knapp unter den Vortagesschlussständen und damit ihren Rekordhochs. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 786 (Donnerstag: 1258) Kursgewinner und 2025 (1542) -verlierer. Unverändert gingen 72 (77) Titel aus dem Handel.

Die steigenden Marktzinsen trieben den Dollar an. Der Dollarindex kletterte um 0,8 Prozent. Der Euro fiel von knapp 1,09 auf rund 1,08 Dollar. Stark unter Druck stand der Goldpreis. Nach den Gewinnen der Vortage verbilligte sich die Feinunze um 88 Dollar auf 2.288 Dollar beziehungsweise um 3,7 Prozent. Die steigenden Renditen machen Anleihen gegenüber dem zinslosen Edelmetall als Anlage attraktiver. Zudem belastete der feste Dollar, weil er das in Dollar gehandelte Edelmetall für Käufer aus dem Nichtdollarraum teurer macht. Marktteilnehmer verwiesen auch darauf, dass China im Mai seine Goldvorräte nicht weiter aufgebaut habe. Bei den Ölpreisen tat sich wenig.

Nvidia vor Aktiensplit

Nvidia
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Am Aktienmarkt schnitten Banktitel am besten ab (+0,9%), weil höhere Zinsen günstig sind für die Gewinnmargen im Kreditgeschäft. Am Ende lagen Aktien aus dem kapitalintensiven und damit zinsempfindlichen Versorgersektor (-1,1%).

Nach dem erstmaligen Überschreiten der Marktkapitalisierung von 3 Billionen Dollar am Mittwoch wurden bei Nvidia wie schon am Vortag Gewinne mitgenommen. Der Kurs gab aber nur minimal um 0,1 Prozent nach. Gestützt haben dürfte, dass Nvidia nach Handelsende am Freitag einen Aktiensplit vornimmt. Aktionäre werden ab Montag statt einer 10 Nvidia-Aktien in ihren Depots vorfinden. Die Maßnahme soll die rund 1.208 Dollar teure Aktie optisch billiger und damit erschwinglicher machen für eine größere Anlegerschar.

Gamestop bricht ein

Erneut turbulent ging es bei den sogenannten Meme-Aktien zu. Nach dem rapiden Anstieg am Donnerstag brachen Gamestop um knapp 40 Prozent ein. Zu Beginn der Woche hatte der in der Fangemeinde beachtete Investor Keith Gill eine Abbildung verbreitet, die zeigen sollte, dass er stark in Gamestop investiert ist. Am Vortag sorgte dann die Ankündigung für Kurs-Furore, dass Gill am Freitag ein Live-Ereignis streamen will. Gill betonte dabei nun, dass er allein arbeite, ohne institutionelle Unterstützer. Dazu zeigte er nochmals einen Screenshot seines Maklerkontos, aus dem hervorgeht, dass er seine riesige Position in der Aktie nicht verkauft hat.

Unterdessen wartete Gamestop überraschend mit Geschäftszahlen auf, die vorläufig veröffentlichten Zahlen entsprachen. Daneben kündigte der Videospielehändler aber auch einen Aktienverkaufsplan im Volumen von 75 Millionen Aktien an. Im Vergleich zum Freitag der Vorwoche lagen Gamestop immer noch 20 Prozent höher. Mit AMC Entertainment ging es mit einer weiteren Meme-Aktie deutlich nach unten und zwar um 15,2 Prozent.

Docusign gaben um 4,7 Prozent nach. Der Spezialist für Vertragsverwaltungssoftware hatte besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen vorgelegt und ein neues Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Analysten bemängelten aber, dass Docusign die Erwartungen nur knapp geschlagen habe und auch der Ausblick überzeuge nicht. Vail Resorts rauschten um 10,3 Prozent talwärts. Der Skigebietsbetreiber hatte wegen der jüngsten Warmwetterperiode die Jahresprognose gesenkt.

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Quelle: ntv.de, mau/DJ

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