Nachts Feuerwerk vor Team-Hotel: Keine Trikots und Schals: Bayern fürchtet Feyenoord-Hooligans
Fußball
Die Hooligans von Feyenoord sind berüchtigt und gefürchtet. Während die Ultras die Nachtruhe der Bayern-Profis vor dem Champions-League-Spiel in Rotterdam stören, sollen Münchner Fans besser auf Vereinsfarben verzichten. Der nächste Gegner Feyenoords trifft schon Vorbereitungen.
Auf der Website des FC Bayern München ist es nur ein kleiner Absatz. Ein niederländischer Bayern-Fan, der aus der Nähe von Rotterdam stammt, rät den deutschen Unterstützern des Rekordmeisters vor dem Spiel in der Champions League am Abend bei Feyenoord Rotterdam (21 Uhr/DAZN und im Liveticker auf ntv.de) in der Nähe vom De Kuip, dem legendären Stadion des niederländischen Klubs, nicht allzu offensichtlich die Vereinsfarben zu zeigen. "In Holland ist das etwas anders als in Deutschland. Im Bayern-Trikot herumzulaufen, könnte nicht immer klug sein."
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Der FC Bayern will gegen Feyenoord unbedingt gewinnen, um die Playoffs in der Königsklasse zu umgehen. Dass Rotterdam für Fußballfans gegnerischer Mannschaften ein gefährliches Pflaster ist, besonders wenn sie aus Deutschland kommen, ist bekannt. Und so dürften tatsächlich einige der 2400 Münchner Fans, die für die Partie Tickets ergattert haben, weniger entspannt zum Stadion pilgern als sonst.
Denn die Hooligans von Feyenoord sind bekannt für Gewaltbereitschaft. Die Gruppierung Het Legioen (die Legion), für sie ist die Nummer 12 bei Feyenoord reserviert und wird nie an einen Spieler vergeben, ist berühmt-berüchtigt für stimmungsvolle Aktionen – und durch ihre Hooligans für Angriffe auf gegnerische Fans. Mitglieder von Het Legion stehen in Verbindung mit rechtsextremen Neonazi-Organisationen und anderen rechtsgerichteten Klubs in ganz Europa. Seit den 70er Jahren fielen Feyenoord-Hooligans immer wieder mit Gewalttaten, Krawallen und Schlägereien auf, jüngst musste Union Berlin das erleben.
Feyenoord-Ultras stören Bayern-Nachtruhe
Am Abend vor einem Conference-League-Spiel in Rotterdam im Jahr 2021 gab es zunächst einen tätlichen Angriff auf die Vereinsspitze der Berliner in einem Restaurant in der Innenstadt. Nach Auseinandersetzungen einiger Union-Fans mit der Polizei in den Stunden vor der Partie, wobei die niederländischen Beamten extrem hart und sogar mit Hunden und Schlagstöcken gegen die Anhänger vorgegangen sein sollen, mussten die Berliner bis eine Stunde nach dem Abpfiff im Gästeblock verharren. Dabei wurde sie von Feyenoord-Fans mit Feuerwerkskörpern beschossen.
Für die Bayern-Fans geht es deshalb ab 18 Uhr mit Polizeischutz zum Stadion. Der Weg in den Auswärtsblock führt gar durch einen Tunnel, sodass die Münchner nicht von Hooligans angegriffen werden können. Im Gespräch mit dem "kicker" hatte Bayerns Sportvorstand Max Eberl vor den "heißblütigen Fans, die für ihren Verein kämpfen" gewarnt.
Die Ultra-Gruppierung Rotterdamse Jongeren Kern (RJK, Rotterdamer Jugendkern) soll dafür schon vor dem Spiel einen Weg gefunden haben, um auf die Partie Einfluss zu nehmen: Wie Videos auf X der mutmaßlichen RJK-Aktion zeigen, zündeten sie in der vergangenen Nacht Feuerwerk vor dem Bayern-Teamhotel, um den Münchner Spielern den Schlaf zu rauben.
Feyenoords nächster Gegner am letzten Spieltag in der Champions League am kommenden Mittwoch heißt Lille Olympique Sporting Club. Und nun hat Frankreich aus Angst vor den Hooligans bereits Vorkehrungen getroffen. Anhängern von Rotterdam wurde die Einreise in die nordfranzösische Metropole und in einige Nachbargemeinden untersagt. Feyenoord-Fans störten regelmäßig mit Gewalttaten die öffentliche Ordnung, begründete das französische Innenministerium sein Verbot.
Quelle: ntv.de, dbe