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Nach desaströsem TV-Duell: So will Bidens Team die Wähler-Gunst zurückgewinnen

July 02
04:55 2024

Politik

Ist Joe Biden mit 81 Jahren zu alt für den Job als US-Präsident?

Ist Joe Biden mit 81 Jahren zu alt für den Job als US-Präsident?

Trump stellt Biden gern als nicht mehr fit genug für den Job als US-Präsident dar. Nach seinem desaströsen TV-Auftritt äußern auch Demokraten Zweifel an der Kandidatur des 81-Jährigen. Diese will das Wahlkampfteam laut einem Insider ausräumen – mit einer Flucht nach vorn. Doch auch Großspender sind verunsichert.

US-Präsident Joe Biden könnte Insidern zufolge nach seinem vielfach als enttäuschend aufgenommenen Rededuell mit Donald Trump den direkten Kontakt zu Wählern und Journalisten suchen. Ziel sei es, die Demokraten zu beruhigen, wie zwei an der Planung vertraute Personen erklärten. Auch finanzielle Unterstützer des US-Präsidenten sind verunsichert, ob Biden seine Kandidatur nicht doch zurückzieht.

Angedacht seien Bürgerversammlungen, Einzelinterviews mit Journalisten oder eine Pressekonferenz. Experten begrüßten die Pläne. "Es wäre großartig, Präsident Biden in den nächsten Wochen mehrere Pressekonferenzen abhalten zu sehen", sagte Jennifer Holdsworth, eine demokratische Strategin. "Dann könnte eine starke Rede auf dem Parteitag dazu beitragen, etwaige verbleibende Zweifel bei den Wählern auszuräumen."

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Das Präsidialamt und Bidens Wahlkampfteam haben Einzelinterviews im Fernsehen eingeschränkt. Seit seiner Amtseinführung gewährten sie auch keine Interviews mit großen Printmedien und Nachrichtenagenturen wie der "New York Times", der "Washington Post", dem "Wall Street Journal" oder der Nachrichtenagentur Reuters. Insidern zufolge gehen Bidens Mitarbeiter nun davon aus, dass diese Vorgehensweise zumindest kurzfristig nicht mehr haltbar ist. "Diskussionen über Einzelinterviews sind im Gange", sagte einer der Insider. Es sei noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden.

Biden sieht sich nach dem Duell am Donnerstagabend (Ortszeit US-Ostküste; Nacht auf Freitag MESZ) mit dem Republikaner Trump innerhalb der Demokraten mit Forderungen konfrontiert, aus dem Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl am 5. November auszusteigen. Der 81-Jährige lehnt dies ab, auch führende Demokraten wiesen dies am Sonntag zurück. Mitte Juli findet der Parteitag der Republikaner um Trump statt. Es wird erwartet, dass sie Bidens Befähigung zum Amt in den Vordergrund stellen werden.

Telefonkonferenz mit Hunderten Großspendern

Bidens Wahlkampfteam versucht auch, die Sorgen wichtiger Wahlkampfspender um Bidens Kandidatur zu zerstreuen. In einer Telefonkonferenz mit Hunderten Großspendern versicherten Wahlkampfberater am Montag, dass Bidens Umfragewerte kaum gelitten hätten. "Eine große Mehrheit der Biden 2020-Wähler, die negativ auf seinen Auftritt in der Debatte reagiert haben, würden immer noch für ihn stimmen", hieß es.

Bei einer weiteren Telefonkonferenz mit rund 40 Top-Spendern am Sonntag wurde Bidens Wahlkampfmanagerin Julie Chavez Rodriguez gefragt, ob die Kampagne eine Rückerstattung anbiete, falls Biden nicht antrete. Sie erklärte, dass dies nicht passieren würde, da Biden kandidiere. Auf wiederholte Nachfrage sagte sie, dass das Geld an Vizepräsidentin Kamala Harris gehen würde, wenn der Präsident nicht kandidiere.

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Etwa fünf Fragen der Spender, darunter "Kann der Präsident einen Wahlkampf und eine weitere Amtszeit überstehen?", wurden während des Anrufs behandelt. Beamte der Biden-Kampagne nahmen keine direkten Fragen entgegen, sondern schienen Fragen zu übernehmen, die zuvor eingereicht worden waren.

Trotz der Beteuerungen der Kampagne sind einige Spender unzufrieden. "Einige von uns, die an diesem Telefonat teilgenommen haben, haben privat darüber diskutiert, ob wir unser Geld woanders anlegen sollten", sagte einer der Spender.

Bidens Kampagne hat etwa 91 Millionen Dollar auf der Bank. Biden befindet sich in einem engen Rennen mit dem Republikaner Trump und lag vor der Debatte vergangene Woche in den umkämpften Staaten hinter ihm.

Quelle: ntv.de, joh/rts

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