Merz bittet Trump um Lieferung: Deutschland will USA Patriot-Systeme für Ukraine abkaufen
Politik

Die USA hätten "sehr viele" Patriot-Systeme, sagte Kanzler Merz in Rom.
Seit Monaten genehmigen die USA keine neuen Waffenlieferungen an die Ukraine. Nun will Deutschland Patriot-Systeme dort kaufen und an Kiew weitergeben. Ob das klappt? Kanzler Merz bittet Präsident Trump persönlich um Zustimmung – eine Entscheidung steht noch aus.
Die Bundesregierung will von den USA Luftverteidigungssysteme vom Typ Patriot kaufen, um sie der Ukraine für den Abwehrkampf gegen Russland zur Verfügung zu stellen. "Ich habe darüber mit Präsident Trump letzten Donnerstag gesprochen und ihn auch gebeten, diese Systeme zu liefern", sagte Bundeskanzler Friedrich Merz am Rande der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Rom. Die Verteidigungsminister beider Länder würden gerade darüber verhandeln, es gebe aber noch keine endgültige Entscheidung.

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"Die Amerikaner brauchen sie zum Teil auch selbst, sie haben aber auch sehr viele", sagte Merz über die Patriots, die auch von der Bundeswehr genutzt werden. Wie viele Systeme Deutschland kaufen will, sagte er aber nicht. Dem Vernehmen nach soll es aber zunächst um zwei Systeme gehen.
Trump hatte zuletzt angedeutet, dass er der Ukraine doch wieder militärische Hilfe leisten könnte. Der US-Präsident kündigte auch an, den Wunsch der Ukraine nach einem zusätzlichen Patriot-System prüfen zu wollen. Die Ukraine ist derzeit starken Luftangriffen Russlands ausgesetzt. Deutschland hat die Ukraine bereits massiv mit Luftverteidigungssystemen unterschiedlicher Bauart unterstützt.

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Patriot ("Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target") zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper werden damit bekämpft. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Glocke um die Stellung Ziele treffen – abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper.
Die mobile Startstation erinnert an große Lastwagen und enthält bis zu vier Startbehälter. Nach US-Militärangaben können damit insgesamt je nach Konfiguration bis zu 16 Abwehrraketen geladen werden. Dem US-Thinktank CSIS zufolge kosten die Abwehrraketen der weit verbreiteten Version Pac-3 etwa vier Millionen Dollar pro Stück.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa