“Liegt in der Hand der FDP”: Merz hält Tür für Lindner als Minister offen
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Die Zeichen stehen auf eine vorgezogene Bundestagswahl. Auch wenn Christian Lindner sein Amt als Finanzminister nach dem Ampel-Aus los ist, könnte eine Koalition mit der Union eine Rückkehr ermöglichen. Eine entscheidende Bedingung müsste die FDP allerdings zuvor erfüllen.
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz schließt eine Rückkehr von FDP-Chef Christian Lindner auf den Posten des Finanzministers in einer möglichen unionsgeführten Regierung nicht kategorisch aus. "Das ist dann realistisch, wenn die FDP so stark ist, dass sie wieder Regierungsfraktion wird", sagte der Unionsfraktionschef in Berlin auf eine entsprechende Journalistenfrage. Der CDU-Vorsitzende fügte hinzu: "Aber das liegt allein in der Hand der FDP und nicht in unserer."
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Der von Kanzler Olaf Scholz am Mittwoch entlassene Lindner will noch einmal Finanzminister werden. "Das ist mein Ziel, denn ich trete jetzt für den nächsten Deutschen Bundestag an", sagte er in der ZDF-Sendung "Was nun, Herr Lindner?". Lindner ergänzte: "Und das Ziel ist nicht Opposition, sondern natürlich will ich meine Arbeit in einer nächsten Regierung fortsetzen." Die Ampel-Regierung war am Mittwoch geplatzt. In Umfragen liegt die FDP derzeit zwischen drei und fünf Prozent.
Nach der möglicherweise vorgezogenen Bundestagswahl hält Lindner ein Bündnis mit der Union für möglich. In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung sagte er, die FDP gehe eigenständig in die Wahl und er mache jetzt keine Koalitionsaussagen. Klar sei aber, "dass die Regierung Scholz zu Ende ist und dass unser Land einen neuen Aufbruch braucht. In Wahrheit stellt sich möglicherweise die Frage, ob es eine Zusammenarbeit von Friedrich Merz mit Robert Habeck oder mit Christian Lindner gibt." Er stehe mit dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz im Austausch. Aber es gebe keine Koalition in der Opposition.
Lindner betonte zugleich, es sei nun auch möglich, aus der Opposition heraus Gesetze zu beschließen. "Wir haben jetzt eine völlig neue Situation im Deutschen Bundestag", sagte der FDP-Chef. Es könne jetzt"auch aus der Mitte des Parlaments heraus ein politischer Wille beschrieben werden. Das ist eine für unser Land neue Situation, mit der wir jetzt umgehen müssen und wir lernen müssen, wie wir mit ihr umgehen."
Quelle: ntv.de, mba/dpa/DJ