Laut IDF waren es Terroristen: Bericht: Journalisten in Gaza gezielt von Israel getötet
Politik

Weite Teile des Gazastreifen liegen in Schutt und Asche.
Während des verheerenden Gaza-Kriegs sind bereits viele Journalisten ums Leben gekommen. Ein arabischer Sender trauert jetzt um seinen Korrespondenten. Israels Militär sagt allerdings, er habe zur Hamas gehört.
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach Angaben des arabischen TV-Senders Al-Dschasira der Korrespondent des Senders sowie vier weitere Kollegen getötet worden. Anas al-Scharif und seine Kollegen seien bei einem gezielten Angriff auf ein Zelt für Journalisten in der Stadt Gaza im Norden des Gazastreifens getötet worden. Israels Militär bestätigte den Tod von Anas al-Scharif. Er habe sich als Al-Dschasira-Journalist ausgegeben, aber eine Terrorzelle der islamistischen Hamas angeführt, hieß es.

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Der arabische Sender erklärte dazu, das israelische Militär habe keine von unabhängigen internationalen Stellen verifizierten Unterlagen vorgelegt, die diese Behauptung belegen würde. Israels Armee (IDF) verwies dagegen auf nachrichtendienstliche Informationen und im Gazastreifen gefundene Dokumente, die die militärische Zugehörigkeit von Anas al-Scharif zur Hamas belegten. Er sei verantwortlich für die Durchführung von Raketenangriffen auf israelische Zivilisten und Soldaten gewesen, teilte die israelische Armee mit. Al-Dschasira bezeichnete den 28-jährigen al-Scharif dagegen als "bekannten arabischen Korrespondenten", der ausführlich aus dem Norden des Gazastreifens für den Sender berichtet habe.
Seit Jahren ist das Verhältnis zwischen Israel und dem katarischen Sender Al-Dschasira angespannt. In Israel besteht aktuell ein Sendeverbot gegen Al-Dschasira. Ermöglicht worden war dies durch ein im April beschlossenes Gesetz, welches das Verbot ausländischer Medien vorsieht, die als schädlich für die Sicherheit Israels angesehen werden. Israels Kommunikationsminister Schlomo Karhi hatte den Sender als "ein Sprachrohr des Terrorismus im Dienste der Hamas" bezeichnet. Der Sender weist die Anschuldigungen zurück.

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Seit dem Hamas-Angriff, bei dem nach israelischen Angaben 1219 Menschen getötet worden waren, geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums wurden seit Beginn der israelischen Militäroffensive im Oktober 2023 mehr als 61.000 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Quelle: ntv.de, hny/dpa/AFP