Kremlchef will Flotte stärken: Putin verfolgt Stapellauf von neuem Atom-U-Boot
Politik

Putin verfolgte den Stapellauf per Videoschalte.
In Murmansk lässt die russische Marine ein neues Atom-U-Boot zu Wasser. Präsident Putin wohnt dem Stapellauf aus einiger Entfernung per Videoschalte bei. Man werde die Kriegsflotte weiterhin stärken, verspricht er. Kurz zuvor kündigt der Kremlchef eine Truppenaufstockung in der Arktis an.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat an der Zeremonie eines Stapellaufs für ein modernes Atom-U-Boot der russischen Marine teilgenommen. Per Videoschalte gab der Kremlchef den Befehl, das in einer Werft in Sewerodwinsk bei Murmansk gebaute Schiff zu Wasser zu lassen. "Wir werden auch weiter unsere Kriegsflotte stärken, darunter auch die strategische Komponente", sagte Putin bei der Veranstaltung. Das U-Boot mit dem Namen "Perm" soll mit Hyperschallraketen des Typs Zirkon ausgerüstet werden, die auch Atomsprengköpfe tragen können.
Mit der "Perm" werde bereits das fünfte Atom-U-Boot dieser Klasse zu Wasser gelassen, sagte Putin. Seinen Angaben nach ist die Indienststellung für 2026 geplant. Solche U-Boote dienten nicht nur dem Schutz der russischen Küste und des nördlichen Seewegs, der nördlich an Russland durch die Arktis führt, sondern könnten auch zur Lösung verschiedener Aufgaben in den Weltmeeren eingesetzt werden, sagte der Kremlchef.
Kurz zuvor hatte Putin die Stationierung weiterer Soldaten in der Arktis angekündigt. Er fordere die russische Regierung dazu auf, den Bau und die Renovierung von Garnisonsstädten in der Polarzone voranzutreiben, sagte der Kremlchef bei einem Arktisforum in Murmansk. "Ich möchte betonen, dass dies natürlich mit der Verstärkung unserer militärischen Komponente in der Region zusammenhängt, die Zahl der Soldaten hier wird wachsen." Russland werde so seine Rechte auch gegenüber der Nato durchsetzen, betonte er.
Russland führt seit mehr als drei Jahren Krieg in der Ukraine. Putin begründet dies mit der Gefährdung der nationalen Sicherheit durch die Annäherung des Nachbarlands an die Nato. Zur Demonstration der Stärke gegenüber dem Westen hat der Kremlchef mehrfach Manöver der Atomstreitkräfte abhalten lassen und zuletzt die Doktrin zum Einsatz von Atomwaffen verschärft. Zugleich hat die russische Schwarzmeerflotte im Krieg empfindliche Verluste erlitten und musste die meisten Schiffe von der bereits 2014 annektierten Krim auf einen Stützpunkt weiter östlich im Schwarzen Meer zurückverlegen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa