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Institute erwarten 2023 Einbruch der deutschen Wirtschaft

September 29
12:16 2022

»Inflation, Rezession, Wohlstandsverlust« – so überschreiben die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute ihr Herbstgutachten. Der Auslöser ist die Energiekrise.

Deutschland kann den führenden Forschungsinstituten zufolge einer Rezession nicht entrinnen. Die Wirtschaft rutsche wegen der Energiekrise im Winterhalbjahr in eine konjunkturelle Talsohle und werde dann schrumpfen, erklärten die Regierungsberater am Donnerstag in ihrem Herbstgutachten. Es trägt den Titel: »Energiekrise: Inflation, Rezession, Wohlstandsverlust«.

Für dieses Jahr erwarten die Fachleute nur noch ein Wirtschaftswachstum von rund 1,4 Prozent und für 2023 einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um etwa 0,4 Prozent. 2024 dürfte die Wirtschaft wieder 1,9 Prozent wachsen.

Die stark gestiegenen Gaspreise erhöhten die Energiekosten »drastisch« und führten zu einem »massiven gesamtwirtschaftlichen Kaufkraftentzug«, heißt es zur Begründung. Die Zuspitzung auf den Gasmärkten bedeute für Deutschland einen »permanenten Wohlstandsverlust«.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte in diesem Jahr um 1,4 Prozent zulegen – trotz eines Rückgangs in der zweiten Jahreshälfte, denn die deutsche Wirtschaft war noch relativ robust ins neue Jahr gestartet. Nach der Rezession 2023 rechnen die Institute 2024 dann mit einem Anstieg um 1,9 Prozent.

Risikoszenario für den Ernstfall

Die Inflation dürfte nach Einschätzung der Experten im kommenden Jahr die Marke von im Schnitt 8,8 Prozent erreichen – nach 8,4 Prozent in diesem Jahr. Erst 2024 werde »allmählich wieder« die Marke von zwei Prozent erreicht.

Beteiligt an der Frühjahrsprognose sind das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI), das Leibniz-Institut in Halle (IWH), das Münchner ifo-Institut und das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel. Ihr Gutachten dient der Bundesregierung als Grundlage für ihre eigene Prognose.

Die Forscher haben aber auch ein Risikoszenario durchgerechnet, in dem es zu einer Gasmangellage kommt, der Winter kalt wird und beim Energieverbrauch zu wenig gespart wird. In so einem Fall veranschlagen sie für 2023 sogar einen Konjunktureinbruch um 7,9 Prozent. Das wäre deutlich mehr als in der Finanzkrise und im ersten Coronajahr 2020. Unter diesen Umständen dürfte das BIP auch 2024 noch um 4,2 Prozent schrumpfen.

Auch so sorgen »die hohen Energie- und Lebensmittelpreise, die im kommenden Jahr weiter ansteigen dürften, für deutliche Kaufkraftverluste«, sagte Konjunkturchef Torsten Schmidt vom Essener RWI-Institut. »Sowohl einkommensschwache Haushalte als auch Unternehmen sind deshalb auf weitere Unterstützung der Politik angewiesen.« Bei den Firmen dürfe es jedoch nicht zu dauerhaften Subventionen kommen.

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