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In Umfrage 54 Prozent dafür: Mehrheit der Deutschen befürwortet Wehrpflicht

October 14
04:16 2025

Politik

Die SPD setzt auf Freiwilligkeit: Bundeswehrsoldaten trainieren in Bayern gemeinsam mit Polizeibeamten.

Die SPD setzt auf Freiwilligkeit: Bundeswehrsoldaten trainieren in Bayern gemeinsam mit Polizeibeamten.

Während Union und Sozialdemokraten noch über das neue Wehrdienstgesetz streiten, ist die Meinung der Deutschen klar: Mehr als die Hälfte der Bürger befürwortet eine Rückkehr zur Wehrpflicht. Das gilt für Wähler der Union und der SPD gleichermaßen.

Eine Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa zufolge für die Wiedereinführung der Wehrpflicht. 54 Prozent der Bürger befürworten einen verpflichtenden Dienst bei der Bundeswehr, wie die Forsa-Umfrage für den "Stern" ergab. 41 Prozent sind dagegen und fünf Prozent äußern keine Meinung. Mit 74 Prozent sind die Wähler der Union die stärksten Anhänger der Wehrpflicht, aber auch 58 Prozent der SPD-Anhänger fänden eine Rückkehr zur regulären Wehrpflicht richtig. Einzig die Wähler der Linkspartei lehnen eine Wiedereinführung eines Pflichtdienstes klar ab (80 Prozent).

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Politik 12.10.25 Schon vor der Musterung Koalitionsfraktionen streben Losverfahren beim Wehrdienst an

In der Umfrage zeigt sich ein großes Gefälle nach Altersgruppen. Die stärksten Befürworter einer Wehrpflicht finden sich mit 61 Prozent in der älteren Generation (60 Jahre und darüber). Bei den 18- bis 29-Jährigen, die persönlich betroffen wären, sind hingegen 63 Prozent gegen einen militärischen Pflichtdienst.

Forsa hat die Frage zur Wehrpflicht seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 mehrfach gestellt. Die Ansichten schwankten zunächst, seit März 2024 überwiegen aber klar die Befürworter. Rein rechtlich wurde die Wehrpflicht 2011 nicht abgeschafft, sondern ausgesetzt.

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Koalition streitet über Pistorius' Wehrdienstgesetz

Ein von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius eingebrachte Wehrdienstgesetz soll pro Jahr Zehntausende neue Rekruten zur Bundeswehr bringen, bis auf Weiteres allerdings auf freiwilliger Basis. Ein verpflichtender Wehrdienst ist zwar vorgesehen für den Fall, dass Rekrutierungsziele nicht erreicht werden oder die Sicherheitslage höhere Zahlen nötig macht. Es gibt aber keinen Automatismus, keine festgelegte Zahl und keinen festgelegten Zeitpunkt für eine Wehrpflicht.

Vor der ersten Lesung im Bundestag an diesem Donnerstag fordert die Union noch Änderungen am neuen Wehrdienstgesetz – nun gibt es offenbar erste Ergebnisse in den Gesprächen mit der SPD. Demnach könnten konkrete Zielvorgaben zur Zahl der nötigen Rekruten kommen, um gegebenenfalls auch verpflichtend Wehrdienstleistende einzuziehen, wenn diese Vorgaben nicht erreicht werden. SPD-Fraktionschef Matthias Miersch betonte aber, Priorität liege weiter auf der Freiwilligkeit.

Es sei aus seiner Sicht richtig, dass "Zieldaten" bei der Zahl der nötigen Freiwilligen genannt würden, sagte Miersch den Sendern RTL und ntv. "Aber es gibt nicht den Tag XY, wo man dann den Hebel umschaltet und einen Automatismus einsetzt."

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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