Hass gegen ungeborenes Kind: 17-Jähriger wegen Drohungen gegen Havertz’ Frau festgenommen
Fußball
Kai Havertz verschießt einen Elfmeter und seine Frau Sophia wird auf widerliche Weise online bedroht. Das hat nun Folgen. Die Polizei ermittelt und nimmt einen Verdächtigen fest. Der ist gerade einmal 17 Jahre alt.
Nach Online-Drohungen gegen Sophia Havertz, die Frau von Fußballnationalspieler Kai Havertz, ist ein 17 Jahre alter Verdächtiger in England festgenommen worden. Die Polizei hatte Ermittlungen eingeleitet, weil es um "bösartige Nachrichten" geht, hieß es vergangene Woche. Der 25 Jahre alte Stürmer Havertz vom Londoner Premier-League-Klubs FC Arsenal hatte nach seinem Fehlschuss im Elfmeterschießen im FA-Cup-Match gegen Manchester United über Drohungen im Netz geklagt. Havertz hatte als einziger Schütze vergeben, die Gunners schieden aus.
Seine Frau Sophia erhielt darauf widerliche Nachrichten, in denen ihr gedroht wurde, das ungeborene Kind zu töten. Außerdem wurde ihr eine Fehlgeburt gewünscht. Sie veröffentlichte die Hassbotschaften in einer Instagram-Story. "Dies schockiert mich sehr. Ich hoffe, ihr schämt euch wirklich. Ich weiß nicht, was ich sagen soll", schrieb sie und forderte mehr Respekt.
Wie die Polizei in der Grafschaft Hertfordshire mitteilte, wurde der Jugendliche aus der Stadt St. Albans nördlich von London wegen des Verdachts auf böswillige Kommunikation festgenommen. Er wurde später wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen dauern demnach an.
Trainer Arteta: "Das ist unfassbar"
"Das ist unfassbar", hatte Arsenal-Trainer Mikel Arteta nach dem Vorfall gesagt. "Wir müssen wirklich etwas dagegen unternehmen. Denn wenn wir so was einfach hinnehmen und unter den Tisch kehren, glaube ich, dass das schlimme Konsequenzen haben wird." Er hatte Fans und Journalisten in die Pflicht genommen: "Das ist etwas, das wir in diesem Sport unbedingt beseitigen müssen."
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Arteta hatte das Verhalten einiger Fans als "zynisch" bezeichnet und darauf hingewiesen, dass Havertz noch beim 1:0-Sieg kurz nach Weihnachten gegen Ipswich Town noch als Matchwinner gefeiert worden sei und "das ganze Stadion gesungen" habe. "Wie ist die Perspektive? Wir sind alle verantwortlich", sagte der Trainer und wandte sich direkt an die Journalisten: "Sie sind verantwortlich, jeder ist für die Art und Weise verantwortlich, wie wir sprechen, und wir können nicht wegschauen. Es sei "eine sehr ernste Angelegenheit. Es betrifft ihn, es betrifft mich, es betrifft jeden in der Branche." Man könne sagen, "das ist unser Job", meinte Arteta weiter, "ja, aber es gibt bestimmte Grenzen. Da muss eine Linie gezogen werden."
Sophia und Kai Havertz haben sich im Juli vergangenen Jahres nach jahrelanger Beziehung das Ja-Wort gegeben. Im November haben sie verkündet, dass sie Eltern werden.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid