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Hamas-Propaganda vertreten: US-Gericht erlaubt Abschiebung von Propalästina-Aktivisten

April 12
02:17 2025

Politik

Aus Protest gegen Chalils Abschiebung ketten sich Studenten der Columbia University an den Campus-Zaun.

Aus Protest gegen Chalils Abschiebung ketten sich Studenten der Columbia University an den Campus-Zaun.

An der New Yorker Columbia-Universität soll der propalästinensische Aktivist Chalil antisemitische Proteste organisiert haben. Die Trump-Regierung nimmt ihn trotz einer Green Card in Abschiebehaft. Seine Klage dagegen scheitert nun vor einem US-Bundesgericht.

Ein Gericht hat eine Abschiebung des propalästinensischen Aktivisten Machmud Chalil aus den USA erlaubt. Eine Richterin im Bundesstaat Louisiana hielt die Begründung der US-Regierung für die umstrittenen Abschiebepläne für ausreichend, wie mehrere US-Medien übereinstimmend aus der Anhörung in der Stadt Jena berichteten.

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Die US-Regierung beruft sich in dem Fall auf eine selten genutzte Regelung, die es dem Außenminister erlaubt, Abschiebeverfahren gegen Personen einzuleiten, wenn ihre Anwesenheit als Bedrohung für die außenpolitischen Interessen der USA gewertet wird. Chalils Anwälte kündigten umgehend an, die Entscheidung der Richterin anzufechten.

Der umstrittene Fall

Chalil war im März in seinem Wohnhaus in New York festgenommen und von dort aus in eine Haftanstalt nach Louisiana gebracht worden. Der Absolvent der New Yorker Columbia-Universität besitzt laut seinen Anwälten eine Greencard und damit eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung in den USA. Er ist mit einer US-Staatsbürgerin verheiratet und wird bald Vater.

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Der palästinensische Uni-Aktivist, der in Syrien geboren wurde, spielte eine prominente Rolle bei den propalästinensischen Protesten an der Columbia-Universität. Die US-Regierung wirft ihm unter anderem vor, antisemitische Ansichten und Positionen der islamistischen Hamas vertreten sowie Protestgruppen organisiert zu haben. Diese hätten den Universitätsbetrieb gestört und jüdische Studenten belästigt. Chalils Anwälte bestreiten das. Der Aktivist ist nicht wegen einer Straftat angeklagt.

Kritiker mundtot machen?

Sein Fall sorgt in den USA seit Wochen für großes Aufsehen. Es war die erste öffentlich bekannte Festnahme eines propalästinensischen Aktivisten in der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump. Seitdem folgten weitere.

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Kritiker sind alarmiert. Sie befürchten, dass die US-Regierung mit vagen Anschuldigungen einen Präzedenzfall schaffen wolle, um unliebsame Kritiker mundtot zu machen.

Die "New York Times" zitierte einen der Anwälte Chalils nach der Anhörung mit den Worten: "Wenn Machmud auf diese Weise ins Visier genommen werden kann, nur weil er sich für die Palästinenser einsetzt und sein verfassungsmäßig geschütztes Recht auf freie Meinungsäußerung ausübt, kann dies jedem passieren – bei jedem Thema, das der Trump-Regierung missfällt."

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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