Habeck vor Kandidatur: Baerbock: “Lieber Robert, ich will Dich als Kanzler”
Politik
Bei der Bundestagswahl gehen die Grünen mit Annalena Baerbock als Spitzenkandidatin ins Rennen. Vier Jahre später tritt Robert Habeck an. Beim Parteitag in Wiesbaden spricht die Außenministerin ihrem Kabinettskollegen ihre Unterstützung aus. Habeck sei "der Richtige für dieses wunderbare Land", sagt sie.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich auf dem Grünen-Parteitag hinter die Kanzlerkandidatur von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gestellt. "Lieber Robert, ich will genau das: dich als Kanzler", sagte sie auf dem Parteitag in Wiesbaden unter großem Jubel der Delegierten. Habeck sei bereit, "gerade wenn es schwierig wird, voranzugehen, ja: zu führen" – und zwar "nicht wie andere einsam vorneweg", sondern "im Team", hob Baerbock hervor. "Keiner kann im Sturm das Ruder so rumreißen wie Robert Habeck und zugleich bei Rückenwind die Segel richtig setzen", sagte sie.
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Habeck sei "super-pragmatisch mit dem Blick und dem Fokus aufs Heute" und zugleich immer auch "dem Blick fürs Morgen", fügte die Außenministerin hinzu. Zugleich sei er "der Richtige für dieses wunderbare Land in diesem Winterwahlkampf." Sie sage daher "aus vollem Herzen: Ich freu mich drauf, hinter dir, neben dir, und wenn der Wind so richtig eisig wird, auch vor dir im Wind zu stehen."
Baerbock räumte ein, vor dem Parteitag hätten viele Grüne angesichts der schlechten Landtagswahlergebnisse und des Koalitionsbruchs im Bund über den plötzlich anstehenden Wahlkampf gedacht: "Ach Mann, auch das jetzt noch." Nach den Diskussionen auf dem Parteitag sei jedoch klar: "Hier kann alles gehen, weil wir im Team unschlagbar sind."
Baerbocks Rede leitete die offizielle Nominierung von Habeck zum Kanzlerkandidaten der Grünen für die vorgezogene Bundestagswahl ein. Sie selbst soll mit Habeck im Wahlkampf als "Spitzenduo" fungieren. Im Bundestagswahlkampf 2021 war Baerbock als Kanzlerkandidatin der Grünen angetreten; die Partei schnitt dabei deutlich schlechter ab als zwischenzeitlich angesichts starker Umfragewerte erhofft. Das Verhältnis zwischen Habeck und Baerbock galt zeitweise immer wieder als angespannt.
Quelle: ntv.de, jog/AFP/dpa