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Großbritannien kämpft mit Blitztests gegen Corona-Welle

August 03
06:16 2020
Intensivstation in Cambridge (im Mai 2020): Großbritannien setzt auf neues Verfahren bei Covid-Tests Icon: vergrößern

Intensivstation in Cambridge (im Mai 2020): Großbritannien setzt auf neues Verfahren bei Covid-Tests

Foto: NEIL HALL/POOL/EPA-EFE/Shutterstock

In Großbritannien hat sich die Coronavirus-Lage weiter verschlechtert. Die Behörden riefen am Sonntagabend einen "schwerwiegenden Vorfall" im Großraum Manchester aus, da die Zahl der Infizierten in mehreren Gegenden gestiegen war. Dies gibt den Behörden mehr Handlungsoptionen im Kampf gegen die Pandemie.

Das Vereinigte Königreich ist in Europa am schlimmsten von der Pandemie betroffen. Mehr als 306.000 Fälle wurden laut Universität Johns Hopkins in Baltimore bislang registriert, mehr als 46.200 Infizierte starben.

Nun setzt die Regierung auf neue, schnelle Testverfahren, um die zweite Welle irgendwie einzudämmen. Gesundheitsminister Matt Hancock sagte laut einer Mitteilung seines Ministeriums vom frühen Montagmorgen: "Millionen neuer Coronavirus-Schnelltests werden vor Ort in weniger als 90 Minuten Ergebnisse liefern und uns helfen, Übertragungsketten schnell zu unterbrechen."

Ab der kommenden Woche würden Krankenhäusern, Pflegeheimen und Laboren rund 5,8 Millionen DNA- und 450.000 Abstrichtests zur Verfügung gestellt, hieß es weiter. Beide Tests könnten Covid-19 und andere vor allem im Winter wütende Viren wie Grippeviren nachweisen, hieß es weiter. Dadurch werde die Testkapazität enorm erhöht. Für die Durchführung der Tests sei kein geschultes medizinisches Fachpersonal erforderlich, was bedeute, dass sie auch in eher nicht-klinischen Umgebungen durchgeführt werden könnten.

"Die Tatsache, dass mit diesen Tests sowohl Grippe als auch Covid-19 nachgewiesen werden kann, wird uns auf dem Weg in den Winter enorm helfen, so dass die Patienten den richtigen Rat befolgen können, um sich und andere zu schützen", sagte Hancock.

Die Regeln im Vereinigten Königreich werden wieder verschärft

Premier Boris Johnson hatte schon zuvor in ganz England weitere Lockerungsmaßnahmen in der Corona-Krise für mindestens 14 Tage gestoppt. Im Norden – auch in Manchester und Umgebung – wurden die Maßnahmen sogar verschärft: Dort dürfen sich Mitglieder verschiedener Haushalte nicht mehr in Innenräumen und Privatgärten treffen. Auch der gemeinsame Besuch von Pubs und Restaurants ist tabu.

Eine massive zweite Welle wäre ein Desaster – für die Briten, ihr Gesundheitssystem und Johnsons Regierung, die nach einem Jahr im Amt auf eine streitbare Bilanz zurückblickt.

Und so bemüht sich die Regierung, mit neuen Maßnahmen die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Zur Verärgerung vieler Briten, die gerade im Urlaub sind, verhängte die Regierung am in der vergangenen Woche kurzfristig eine neue Quarantänepflicht für Einreisende aus Spanien, wo zuvor die Infektionszahlen gestiegen waren.

Knapp 18 Millionen Infektionen sind weltweit nachgewiesen

Die Maßnahme überraschte sowohl die Regierung in Madrid als auch britische Urlaubsrückkehrer: Sie müssen sich nun für 14 Tage isolieren. Unter den Betroffenen war auch der britische Verkehrsminister Grant Shapps, der in Spanien Urlaub machte, während das Kabinett zu Hause ohne ihn den Beschluss fasste.

Die britische Gesundheitsstaatssekretärin Helen Whately gab an, die neuen Quarantäneregeln könnten auf weitere Länder ausgeweitet werden, sollten die Infektionszahlen dies erfordern. Dabei schloss sie auch Deutschland und Frankreich nicht aus.

International steigen die Infektionszahlen derzeit teils rapide an. Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters sind weltweit mehr als 17,96 Millionen Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert und 685.206 sind an den Folgen des Erregers gestorben. Die meisten Fälle und Todesopfer melden die USA, gefolgt von Brasilien und Indien.

Icon: Der Spiegel

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