Großaufgebot der Polizei: Tausende beim CSD in Bautzen – trotz angespannter Lage
Panorama

Die Polizei schätzt die Zahl der CSD-Teilnehmer auf rund 3000. An einer Unterstützer-Demo nehmen zudem rund 400 Menschen teil.
Hass und Aggression begleiten immer wieder CSD-Veranstaltungen im Osten – auch in Bautzen. Dabei steht der Tag für Vielfalt, Akzeptanz und Gleichberechtigung. Zum dritten Mal zieht die Pride-Parade trotz Gegenprotest durch die Stadt. Die Polizei ist in höchster Alarmbereitschaft.
Mehrere Tausend Menschen haben sich zum Christopher Street Day (CSD) im ostsächsischen Bautzen versammelt. Die Polizei sprach von rund 3000 CSD-Teilnehmern und rund 400 Menschen bei einer Unterstützer-Demo. Auf der anderen Seite nahmen laut Polizei rund 450 Menschen an einer Gegenveranstaltung "gegen Genderwahn" teil. Damit fiel der Gegenprotest kleiner aus als im Vorjahr, als sich rund 680 Menschen aus dem rechtsextremen Spektrum versammelt hatten.
Nach Aggressionen gegen den CSD im vergangenen Jahr begleitete die Polizei die Versammlungen mit einem Großaufgebot und trennte die Lager. Zwischen dem CSD und dem ihm folgenden Gegenprotest lief noch eine Unterstützer-Demo. "Wir sprechen bislang von einem friedlichen Verlauf", sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag. Es habe allerdings verbale Auseinandersetzungen gegeben und auch Straftaten seien vereinzelt registriert worden. Die Angaben dazu würden aber noch gesammelt.
Der dritte CSD in der Kleinstadt östlich von Dresden stand unter dem Motto "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Auch in Bautzen!" Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer demonstrierten nach eigenen Angaben für Menschenwürde, queere Sichtbarkeit und Solidarität.

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Strenge Regeln für CSD-Gegner
Der Landkreis Bautzen hatte als zuständige Versammlungsbehörde vorab das Versammlungsrecht per Allgemeinverfügung beschränkt. Verboten wurde unter anderem einheitliche schwarze Kleidung, die den Eindruck von Gewaltbereitschaft vermitteln oder eine einschüchternde Wirkung haben könnte. Auch Marschieren im Gleichschritt oder das Schlagen von Trommeln im Marschtakt wurde untersagt.
2024 hatte es in Bautzen rechtsextreme Proteste anlässlich des Christopher Street Day gegeben, die von Aggressionen gegen die Teilnehmer geprägt waren. Die Veranstalter hatten am Abend eine Abschlussveranstaltung wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. Auch in diesem Jahr hatten sich Polizei und Versammlungsbehörde auf eine konfrontative Lage eingestellt.
Quelle: ntv.de, mwa/dpa