Geleakte Dokumente des US-Geheimdienstes: USA bespitzelte laut einem Medienbericht Uno-Chef Guterres
Haben die USA Gespräche von António Guterres belauscht? Das zumindest legen laut einem BBC-Bericht aufgetauchte Geheimdokumente nahe. Laut seinem Sprecher ist der Uno-Generalsekretär davon nicht überrascht.
In den geleakten Pentagon-Dokumenten gibt es angeblich auch Belege dafür, dass die USA den Uno-Generalsekretär António Guterres ausspioniert haben. Dies bestätigen laut einem Bericht der BBC neu aufgetauchte Unterlagen im Rahmen des massiven Datenlecks.
Demnach legen die Dokumente eine enge Überwachung des Portugiesen nahe, bei der auch Gespräche mit seiner Stellvertreterin Amina Mohammed belauscht worden seien. Aus den Papieren gehe zudem hervor, dass die Vereinigten Staaten Guterres’ Verhalten gegenüber Russland für zu weich halten.
Guterres laut Sprecher nicht überrascht
Konkret soll es dabei laut dem Bericht um Zugeständnisse an Moskau im Rahmen des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine gehen.
»Die Notwendigkeit, die Unverletzlichkeit der Uno-Kommunikation zu respektieren, gilt für alle Mitgliedstaaten«, sagte Guterres’ Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Er bedauerte, dass private Gespräche »verzerrt und öffentlich« gemacht wurden. Doch der Generalsekretär sei schon seit geraumer Zeit eine Person des öffentlichen Lebens. »Daher ist er nicht überrascht von der Tatsache, dass Leute ihn ausspionieren und seine privaten Gespräche abhören.«
Dass die Vereinten Nationen vor allem im Hauptquartier in New York oder auch beim Sitz in Genf dauerhaften Spionageversuchen einiger Mitgliedstaaten ausgesetzt sind, gilt als offenes Geheimnis. Gerade der Sitz in den USA dürfte es für amerikanische Behörden einfacher machen, an geheime Informationen zu kommen. Doch auch Russland und China werden immer wieder Spionagevorwürfe gemacht.
Die veröffentlichten Unterlagen beinhalten US-Medienberichten zufolge unter anderem Informationen zu Waffenlieferungen an die Ukraine und Angaben zum Munitionsverbrauch. Es gibt demnach auch Informationen zu Standorten russischer und ukrainischer Truppenverbände und deren Mannschaftsstärken.
Ebenfalls werden Pläne der Nato und der USA aufgeführt, wie das ukrainische Militär auf eine bevorstehende Frühjahrsoffensive gegen die russischen Invasoren vorbereitet und bewaffnet werden soll. Auch Details zu Anzahl und Art geplanter Waffenlieferungen sowie die voraussichtlichen Lieferdaten seien vermerkt. Die USA haben nach übereinstimmenden Medienberichten einen 21-jährigen Mitarbeiter der US-Luftwache in Verdacht, für die Leaks verantwortlich zu sein.
