Gedenken an D-Day vor 80 Jahren: Charles III.: Nationen müssen sich Tyrannei widersetzen
Politik

"Wie glücklich sind wir und die gesamte freie Welt, dass diese Generation von Frauen und Männern aus Großbritannien und aus anderen Ländern nicht zurückschreckte, als es zu dieser Prüfung kam", sagte Charles III.
80 Jahre liegt der D-Day zurück. Ein Tag des Gedenkens, gerade 2024 aber auch ein Tag der Mahnung. Denn durch die russische Invasion in der Ukraine herrscht wieder Krieg in Europa. König Charles macht in seiner Rede klar, dass auch heute Nationen gegen Tyrannei zusammenstehen müssten.
Der britische König Charles III. und seine Frau Camilla haben an der französisch-britischen Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie teilgenommen. Der britische König, der Uniform trug, erinnerte in einer Ansprache in Ver-sur-Mer an die Lehren aus der Geschichte: "Die Nationen müssen zusammenstehen, um sich der Tyrannei zu widersetzen."
"Wie glücklich sind wir und die gesamte freie Welt, dass diese Generation von Frauen und Männern aus Großbritannien und aus anderen Ländern nicht zurückschreckte, als es zu dieser Prüfung kam", sagte Charles III. mit Blick auf die damaligen alliierten Soldaten. Der König erwähnte dabei auch die immer geringer werdende Zahl der Veteranen. "Wir haben immer weniger Gelegenheit, aus erster Hand von ihren Erlebnissen zu lernen. Aber wir sind immer verpflichtet, daran zu erinnern, was sie für uns erreicht haben", fügte er hinzu.

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Mit Charles war neben seiner Frau sein Sohn Prinz William für den Jahrestag nach Frankreich gereist. William sprach bei einer Gedenkzeremonie für die kanadischen Soldaten. An der Zeremonie mit dem britischen Königspaar nahmen auch der britische Premierminister Rishi Sunak und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron teil.
Charles III. legte ein Blumengebinde zu Ehren der getöteten britischen Soldaten nieder. Macron war mit Verspätung zu der ersten der drei nationalen Gedenkfeiern zur Landung der Alliierten 1944 in der Normandie erschienen.
Scholz und Selenskyj am Omaha Beach
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sagte, "es ist unsere Pflicht, die künftigen Generationen an die Grundsätze zu erinnern, für die gekämpft wurde: Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit". Die Demokratie werde heute noch immer bedroht – "durch Angreifer, die Grenzen neu ziehen wollen", sagte er mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der wegen des Angriffskriegs in der Ukraine nicht eingeladen ist.

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Trudeau nahm zusammen mit Prinz William an der Gedenkfeier für die getöteten kanadischen Soldaten in Courseulles-sur-Mer teil. Gegen Mittag sollte die US-Gedenkfeier in Anwesenheit von US-Präsident Joe Biden und Macron beginnen. Biden und seine Frau begrüßten vorher mehrere Veteranen einzeln.
Die zentrale Gedenkfeier beginnt gegen 15.30 Uhr am Landungsstrand der US-Soldaten, Omaha Beach. Dort werden auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet. Die Gedenkfeiern, die drei Tage dauern, finden in diesem Jahr im Schatten des Ukraine-Kriegs statt.
Die Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie machte den Weg für den Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland frei. Mehr als 156.000 Soldaten der Alliierten landeten größtenteils mit Schiffen, weitere sprangen mit Fallschirmen ab – und eröffneten damit eine neue Front gegen die deutschen Truppen. Zehntausende Soldaten kamen bei dem gigantischen Militäreinsatz ums Leben.
Quelle: ntv.de, als/AFP/dpa