Friedrich Merz (CDU): “Schwarz-grün sitzt längst am Frühstückstisch”

Christdemokrat Merz: "Neid ist für mich keine Kategorie"
Lars Berg / DER SPIEGEL
SPIEGEL: Herr Merz, essen Sie eigentlich Fleisch?
Merz: Ja.
SPIEGEL: Und wo kaufen Sie es?
Merz: In meiner Heimatstadt Arnsberg, beim örtlichen Metzger.
SPIEGEL: Sie können sich das leisten, viele andere nicht. Wie billig darf Fleisch sein?
Merz: Wertschätzung ist wichtig, auch Respekt vor dem Lebewesen Tier. Wir wissen aus verschiedenen Untersuchungen allerdings auch, dass die Preiselastizität bei Nahrungsmitteln nicht höher als 15 bis 20 Prozent liegt.
SPIEGEL: Können Sie das übersetzen?
Merz: Wenn im Supermarkt drei verschiedene Angebote zur Auswahl stehen: ganz billig, ein bisschen teurer und aus tiergerechter Haltung, deutlich teurer, dafür zu 100 Prozent ökologisch, dann sind nicht viel mehr als zehn Prozent der Bevölkerung bereit, wirklich dauerhaft mehr zu bezahlen. Von daher dürfen wir uns keine Illusionen machen. Ja, Fleisch darf keine Ramschware sein, sonst ist mehr Tierwohl nicht möglich. Aber wenn man es so teuer machen würde, wie es manche Kritiker unserer Fleischproduktion gern hätten, dann könnten sich viele Bürger in der Tat kein Fleisch mehr leisten.