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Frank-Walter Steinmeier bezeichnet in Weihnachtsansprache Unterstützung der Ukraine als »Gebot der Menschlichkeit«

December 24
08:39 2022

»In diesem Jahr ist wohl unser sehnlichster Wunsch, dass Friede herrscht«, sagt Frank-Walter Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache. Bis dahin ruft der Bundespräsident zu weiterer Hilfe für die Ukraine auf.

Frank-Walter Steinmeier kennt Weihnachtsansprachen in Krisenzeiten. Nach den Reden der vergangenen zwei Jahren, die sich um die Coronakrise drehten, hat sich der Bundespräsident bei der diesjährigen Ansprache auf den Krieg in der Ukraine fokussiert. Er rief dazu auf, die Solidarität mit Kiew aufrechtzuerhalten: »Bis Friede einkehren kann, ist es ein Gebot der Menschlichkeit, dass wir den Angegriffenen, den Bedrohten und Bedrückten beistehen«, sagte der Bundespräsident in seiner vorab aufgezeichneten Rede. Bei den Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland bedankte sich Steinmeier für gezeigte Solidarität und Hilfsbereitschaft in der aktuellen Krise.

»Der brutale russische Überfall auf die Ukraine, die Rückkehr des Krieges nach Europa, das entsetzliche Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer, auch die Furcht vor einer Ausweitung der Kämpfe, all das verstört und verängstigt viele Menschen in unserem Land«, sagte Steinmeier. Daher sei es in diesem Jahr »wohl unser sehnlichster Wunsch, dass wieder Friede herrscht«, betonte der Bundespräsident.

Begegnung mit ukrainischen Kindern in Sachsen

Dies täten auch die Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflohen sind, und ihre Familien in der Ukraine, »viel dringlicher noch als wir«. Er verwies dabei auf Begegnungen und Gespräche mit ukrainischen Grundschulkindern, die er kürzlich im sächsischen Freiberg gehabt habe.

Steinmeier zog für einen Friedensschluss mit Russland aber deutliche Grenzen: »Es muss ein gerechter Friede sein, der weder den Landraub belohnt noch die Menschen in der Ukraine der Willkür und Gewalt ihrer Besatzer überlässt.« Ein solcher Friede sei bisher »noch nicht greifbar«.

»Gemeinsam kommen wir durch diese Zeit«

Der Bundespräsident ging auch auf die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in Deutschland ein. Diese Lasten würden von den Menschen getragen, »weil Ihnen das Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainer nicht gleichgültig ist« und »weil Sie solidarisch und mitmenschlich sind«. »Wenn dieses Jahr ein Gutes hatte, dann doch die Erfahrung: Gemeinsam kommen wir durch diese Zeit«, hob der Bundespräsident hervor.

Steinmeier mahnte zudem, über Krieg und wirtschaftlichen Sorgen andere dringende Herausforderungen nicht zu vergessen. »Auch der Kampf gegen den Klimawandel hat nichts an Dringlichkeit verloren. Er kann nicht warten, er braucht uns alle«, sagte er in seiner Ansprache. Dazu wünsche er sich, »dass die Älteren auch spät im Leben noch einmal bereit sind, sich zu verändern«.

Steinmeier ruft zu gemäßigteren Klimaprotesten auf

Indirekt ging der Bundespräsident auf die spektakulären, aber auch umstrittenen Aktionen der Gruppe »Letzte Generation« ein. Er wünsche sich, »dass die Jüngeren sich engagieren, dass sie kritisch sind«, aber »ohne der Sache des Klimaschutzes zu schaden, indem sie andere gegen sich aufbringen«. Denn »wir alle haben doch ein gemeinsames Ziel: dass die Jüngeren nicht die ›letzte Generation‹ sind, sondern die erste Generation einer klimafreundlichen Welt«, sagte er weiter.

»Wir waren in diesem Jahr zu so viel mehr fähig, als wir uns womöglich selbst zugetraut hatten«, sagte Steinmeier weiter an die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland gewandt. »Wir haben beherzt gehandelt, als unsere Hilfe erforderlich war. Wir sind füreinander eingestanden.« Er sei stolz darauf, dass »so viele Menschen anpacken – nicht weil sie müssen, sondern weil sie Verantwortung empfinden für andere und für die Gemeinschaft«. Daraus könnten alle »die Kraft und die Hoffnung schöpfen für das neue Jahr«.

Steinmeiers Weihnachtsansprache wird in voller Länge am Abend des 25. Dezember im Fernsehen ausgestrahlt.

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