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Fahndung nach RAF-Terroristen: Neues Video von Garweg: “Viel Erfolg, liebe Karin”

September 11
21:16 2024

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Vom früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg fehlt weiterhin jede Spur. Das LKA veröffentlicht nun ein Video, in dem er eine Botschaft an eine Frau richtet. Gemeinsam mit seinen Komplizen Klette und Staub soll er zudem mehr Überfälle begangen haben, als angenommen.

Im Zusammenhang mit der Suche nach dem mutmaßlichen RAF-Terroristen Burkhard Garweg haben die Ermittler ein Video des Verdächtigen veröffentlicht. Die Aufnahme zeigt den gesuchten Garweg offenbar im Jahr 2020 auf einem Gelände mit Wohnwagen, wie die Staatsanwaltschaft Verden und das niedersächsische Landeskriminalamt (LKA) in Hannover mitteilten. In dem Video wünscht der Beschuldigte einer unbekannten Karin oder Carin viel Erfolg bei einer nicht näher benannten Prüfung.

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Aus der Aufnahme werde Mimik und Gestik sowie die Aussprache des mutmaßlichen Räubers deutlich, erklärten die Behörden weiter. Die Ermittler erhoffen sich davon neue Hinweise auf den Aufenthaltsort Garwegs. Die Behörden vermuten demnach, dass sich Garweg noch in Deutschland aufhält und in der linken Szene über einen erheblichen Unterstützerkreis verfügt. Dazu seien Zeugenaussagen ehemaliger RAF-Terroristen herangezogen worden.

Auch die Fahndung nach Ernst-Volker Staub dauerte an. Das dritte Mitglied des früheren mutmaßlichen RAF-Trios, Daniela Klette, war im Februar in Berlin festgenommen worden. Dabei wurden zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt. Deren Auswertung dauerte ebenfalls an. Nach aktuellem Stand befinden sich darunter auch digitale Spuren in einer Größenordnung von 17 Terabyte. Bei der Auswertung dieser digitalen Asservate stießen die Beamten auch auf das nun veröffentlichte Video.

Neue Bilder aus Hildesheimer Wohnung

Zudem veröffentlichten die Ermittler auch Fotos, die Garweg in einer Wohnung im niedersächsischen Hildesheim zeigen sollen. Die Wohnung soll für Vorbereitungen einer Straftat genutzt worden sein. Die Fotos zeigen den Gesuchten demnach in der Spiegelung eines Fensters. Die Aufnahmen stammen vermutlich aus 2016.

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Die bisherigen Ermittlungen ergaben laut den Behörden, dass Garweg zwischen 2008 und 2016 mit einer Lebensgefährtin in Berlin-Neukölln gelebt hatte, später zum Markgrafendamm zog und sich zeitweise in Hamburg aufhielt. Garweg besuchte in Berlin eine Fotografenschule und könnte zeitweise als Fotograf gearbeitet haben. Zudem ergaben sich Hinweise auf zahlreiche Beziehungen zu Frauen, die gebeten wurden, sich beim LKA zu melden.

Das LKA veröffentlichte zudem gefälschte Ausweisdokumente, die möglicherweise zur Anmietung von Wohnungen in Tatort-Nähe genutzt wurden. "Es besteht der Verdacht, dass Daniela K. sich als Sarah (Tat in Stuhr) und Lucia (Tat in Hildesheim) ausgegeben und hierbei zur Anmietung möglicherweise gefälschte Ausweisdokumente vorgelegt haben könnte", hieß es. Gesucht werden jetzt die damaligen Vermieter.

Überfälle in Elmshorn und Osnabrück

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Garwek, Staub und Klette sollen Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte zwischen 1999 und 2016 begangen haben. Inzwischen werden dem Trio weitere Straftaten vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt Niedersachsen mitteilten. Die drei Beschuldigten sollen 2014 in Elmshorn (Schleswig-Holstein) und 2015 in Osnabrück (Niedersachsen) die Kassenbüros von Einkaufsmärkten überfallen haben. Garweg und Staub sollen zudem 2009 auch in Löhne-Ulenburg (Nordrhein-Westfalen) einen Einkaufsmarkt überfallen haben.

Insgesamt sollen die beiden früheren RAF-Mitglieder für 13 Taten mit einem Gesamtschaden von mehr als 2,7 Millionen Euro verantwortlich sein und damit ihr Leben im Untergrund finanziert haben. Gegen das Trio wird wegen versuchten sowie vollendeten schweren Raubes sowie wegen versuchten Mordes ermittelt. Auch erpresserischer Menschenraub wird ihnen vorgeworfen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erweiterte das zuständige Ermittlungsgericht inzwischen die Haftbefehle.

Früher sollen die drei zur Kommandoebene der RAF gehört haben und an Anschlägen beteiligt gewesen sein. Die linksextremistische Rote Armee Fraktion (RAF) war von Anfang der 70er Jahre bis Anfang der 90er Jahre aktiv. Der Gruppierung werden mehr als 30 Morde zugeschrieben. 1998 erklärte sich die RAF nach Jahren der Inaktivität für aufgelöst.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP

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