F-16-Jets für die Ukraine: Russland warnt vor »kolossalen Risiken«
Die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine wird immer wahrscheinlicher. Die Atommacht Russland reagiert mit den üblichen Drohungen Richtung Westen.
Die russische Regierung reagiert mit nicht unerwarteten Drohungen auf eine mögliche Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine. Westliche Länder würden »kolossale Risiken« eingehen, wenn sie dies täten, zitiert die Nachrichtenagentur TASS den stellvertretenden russischen Außenminister Alexander Gruschko.
Laut US-Regierungskreisen hatte US-Präsident Joe Biden am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima bekannt gegeben, gemeinsame Ausbildungsprogramme der Alliierten für ukrainische Piloten auf F-16-Kampfflugzeugen zu unterstützen. Experten werten das als ersten Schritt für eine Lieferung der Jets an die ukrainischen Streitkräfte.
Bis zu einer möglichen Lieferung könnten noch Monate verstreichen, die F-16-Jets kämen also für die geplante ukrainische Gegenoffensive zu spät. Dennoch wird die Ausbildung ukrainischer Kämpfer als Botschaft an Russlands Präsidenten Wladimir Putin gewertet, dass die Unterstützung Kiews auch mittelfristig weitergehen wird.
Die Zusage für die Pilotenausbildung ist eine überraschende Kehrtwende des US-Präsidenten. Bis vor wenigen Tagen hatten er und seine Leute betont, die Lieferung von F-16-Jets sei nicht geplant. Doch einige Nato-Alliierte, allen voran die Briten und die Niederländer, konnten Biden offenbar umstimmen.
Biden und seine Militärs dürften gegenüber Kiew darauf drängen, dass die Flugzeuge von Kiews Piloten auf keinen Fall zu Angriffen auf russisches Territorium genutzt werden. Andernfalls könnte der Krieg weiter eskalieren.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte die Unterstützung der USA als »historische Entscheidung«. »Dies wird unsere Armee am Himmel erheblich stärken«, twitterte er.
Frankreich versprach indes, sich in der Grundausbildung neuer ukrainischer Piloten zu engagieren. Die französische Pilotenausbildung sei allerdings französischsprachig. Es brauche deswegen Ukrainer, die neben Englisch auch noch Französisch sprechen. Betont wurde zudem, dass der Ukraine am Ende auch andere Kampfjets als F-16 geliefert werden könnten.