“Es entsteht neue Weltordnung”: Slowakischer Regierungschef Fico will Putin und Selenskyj treffen
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Mit seiner prorussischen Haltung steht der slowakischer Regierungschef Robert Fico im Widerspruch zum Kurs der EU.
Der slowakische Ministerpräsident will die Präsidenten Russlands und der Ukraine treffen. Fico bietet sich im Zuge einer Reise nach China als Friedensvermittler an. Dass die anderen EU-Staaten die Großmacht meiden, hält er für einen Fehler. Schließlich entstehe eine neue Weltordnung, so Fico.
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico will in dieser Woche sowohl Kreml-Chef Wladimir Putin als auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Am Dienstagabend wolle er Putin in Peking im Rahmen einer China-Reise treffen, am Freitag dann Selenskyj in der Ostslowakei, sagte Fico in einer Videobotschaft.
Fico reist als einer von wenigen Europäer nach China, um dort an Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs teilzunehmen. Am Donnerstag werde ihn Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen, sagte der slowakische Regierungschef. Die EU-Partner seien über seine Reise informiert.

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Fico will sich als Friedensstifter zwischen der Ukraine und Russland anbieten. Das gelang ihm bisher aber nicht, weil ihm Selenskyj und führende EU-Politiker einen zu russlandfreundlichen Kurs vorwerfen. Die Slowakei und die Ukraine streiten zudem darüber, dass Kiew den Transit von russischem Gas und Erdöl in die Slowakei behindert. Die Slowakei ist von russischen Energielieferungen so abhängig wie kaum ein anderes EU-Land. Die Ukraine hingegen will mit dem Stopp des Transits eine Finanzierungsquelle für Russlands Kriegskasse blockieren.
Fico beklagte in seiner Videobotschaft, dass außer ihm kein anderer EU-Regierungschef an den chinesischen Feierlichkeiten teilnimmt. Dies sei eine versäumte Chance. "Dort werden Staatsoberhäupter anwesend sein, die Milliarden von Menschen repräsentieren", sagte Fico. "Es entsteht eine neue Weltordnung, neue Regeln für eine multipolare Welt, ein neues Gleichgewicht der Kräfte, das für die Stabilität der Welt außerordentlich wichtig ist", argumentierte der slowakische Regierungschef.
Quelle: ntv.de, bho/dpa