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Eine für alle (Sommeredition): Nie wieder verreisen mit dem E-Auto (vorerst)

July 27
11:45 2024

Panorama

Man muss kein/e Ewiggestrige/r sein, um gern an "früher" zurückzudenken ...

Man muss kein/e Ewiggestrige/r sein, um gern an "früher" zurückzudenken …

Die Autorin ist für vieles zu haben, wirklich. Verreisen mit einem E-Auto allerdings gehört nicht dazu, wie sie schmerzhaft feststellen muss. Dabei hatte sie sich so schön vorbereitet. Und wäre auch wirklich gerne mal ein Gutmensch.

Um es gleich vorwegzusagen: Reisen mit dem E-Auto ist Mist. Ja, dolle Karre, die wir da haben. Für die Stadt. Aber zum Verreisen? Vergessen Sie's. Also, für Gutmenschen, Gemütliche, alle, die zu viel Zeit haben – super!! Für den Rest, zu dem zähle ich, ist das nix. Sorry. Es tut mir auch wirklich leid, dass ich das nicht so cool finde. Aber wenn ich bei strömendem Regen an einer nicht überdachten Ladesäule (immerhin hab' ich eine gefunden) lade, tanken die beneidenswerten Umweltverschmutzer unter einem riesigen Tankstellendach trockenen Fußes ihren Höllenstoff und brausen nach kurzer Zeit weiter. Außerdem gehöre ich noch zu den Affen, die sich so richtig daran erfrischen können, wenn sie es in fünf Stunden von Berlin nach München schaffen. Und zurück, wieder in fünf Stunden, mit einer einzigen Tankfüllung voller Diesel!

Manchmal nützt auch der beste Service nichts.

Manchmal nützt auch der beste Service nichts.

(Foto: imago images/Everett Collection)

Nicht zeitgemäß? Ich weiß. Aber ist es zeitgemäß, für die paar Zapfsäulen, sorry, Ladesäulchen, die man sich mit den anderen Öko-Enthusiasten teilen muss, durch das Hinterland zu eiern, abseits aller Autobahntankstellen, auf der Suche nach mehr Watt? Weil die Tankstelle direkt an der Autobahn keine Ladesäule hat, oder nur eine mit ein paar Wättchen … Deswegen dann: Runter von der Autobahn, bisschen über die Dörfer eiern, bisschen ins Industriegebiet, aber wenigstens gibt es immer einen McDonalds oder Burger King. E-Auto-fahren macht also auch noch fett.

Rumeiern, noch so ein Stichwort: Denn schnell fahren kann man mit dem E-Schlitten ja auch nicht wirklich. Also schon, mega Beschleunigung, geht ab wie Schmidts Katze, aber wie lange? Du kannst dabei zusehen, wie deine Reichweite von 485 km auf 234 innerhalb kürzester Zeit schrumpft, solltest du mal etwas länger mehr als 120 fahren.

Ja, das Tempo, da kann man jetzt sagen, dass es doch super ist, wenn man mit 120 überhaupt vorankommt, kein Stau. Oder: In anderen Ländern darf man auf Autobahnen grundsätzlich nur 120 fahren, und die kassieren auch noch Maut dafür. Oder: Sei froh, wenn sich keiner auf der Autobahn festgeklebt hat, weil die sich jetzt ja eh immer gleich auf den Start- und Landebahnen festtackern.

Der Weg ist das Ziel

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Auto 20.07.24 Gute Planung und ein wenig Zeit So gehts mit dem E-Auto in den Urlaub

Solange aber die Benziner und Diesel mit Minimum 220 Sachen an dir vorüber brettern, kommst du dir als korrekte/r E-Auto-FahrerIn einfach nur bekloppt vor.

Sicherlich, der Weg ist das Ziel, mit einer Kutsche früher hat das noch länger gedauert, und man kann auf der Fahrt in den Urlaub jetzt ein Buch schreiben, als BeifahrerIn, oder endlich seine Doktorarbeit nachholen. "Herr der Ringe" in einem Rutsch durchhören. Man könnte stricken und es würde eine riesige Decke herauskommen, für eine sechsköpfige Familie mindestens, und man kann auf dem Rückweg dann zum Beispiel alle Hausaufgaben machen UND fürs Abi büffeln. Oder seine Masterarbeit ausdrucken. Was von Goethe auswendig lernen.

Es hat auch Vorteile, keine Frage. Man lernt die Umgebung kennen. Neulich zum Beispiel, mitten auf dem Land eine spektakulär renovierte Scheune. "Ballettschule" stand draußen in großen, leuchtenden Lettern dran. Interessant, dachte ich, es roch nach Kuh und Land, weit und breit keine nennenswerte Zivilisation, und benebelt vom Dung und dem gemütlichen Geschaukel unserer Kutsche muss ich wohl eingenickt sein. Mein Mann rüttelte an mir, ich murrte, hatte ich doch gerade so schön von Spitzentanz tanzenden Kühen in Tütüs geträumt. Es musste mitten in der Nacht sein, ich summte noch "Schwanensee" vor mich hin, wir luden das Auto aus.

Als ich ins Bett wollte, war ich knallwach, klar, ich hatte ja bereits herrlich geschlummert. Was mach' ich nun mit dem angefangenen Abend? Ich setze mich an den Laptop und googele "Mietwagen".

Quelle: ntv.de

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