Donald Trump – US-Truppenabzug aus Deutschland: Richard Grenell nimmt Rache an Angela Merkel
Die Abzugspläne des Weißen Hauses für 9500 der rund 35000 US-Soldaten in Deutschland sind maßgeblich durch den früheren US-Botschafter Richard Grenell forciert und nach übereinstimmenden Angaben aus der amerikanischen und deutschen Regierung in einer kleinen Runde von Präsident Donald Trump, seinem Sicherheitsberater Richard O’Brien und Grenell ausgeheckt und beschlossen worden. Das State Department wurde nicht in den Planungsprozess eingebunden und vor vollendete Tatsachen gestellt.
Der frühere Außenminister Sigmar Gabriel rät der Bundesregierung dazu, die Abzugspläne gelassen zu nehmen. Nach SPIEGEL-Informationen hat die Bundesregierung intern die Linie auszugeben, erst mal abzuwarten. Man wolle weder wütend noch weinerlich reagieren, heißt es, ein Schaukampf und öffentliche Wortgefechte seien genau das, was Trump wolle.
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Wenn US-Botschafter ihren Posten in der deutschen Hauptstadt verlassen, gibt es für gewöhnlich zum Abschied einen großen Bahnhof und großes Bedauern. Barack Obamas Botschafter Philip Murphy, mietete dafür 2013 sogar das Berliner Olympiastadion. Er und viele seiner Vorgänger sind Deutschland bis heute eng verbunden.
Doch seitdem Ende Mai in Berlin die Nachricht die Runde machte, dass Donald Trumps Botschafter Richard "Ric" Grenell seinen Posten vorzeitig verlassen wird, herrscht kaum verhohlene Freude. Die Reaktionen schwanken zwischen Häme und Erleichterung. "Einen Akt ausgesprochener Freundlichkeit" nennt der ehemalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) den Abgang Grenells. Trump müsse ja wohl doch etwas für die Deutschen übrighaben, frotzelt er.