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Die Zukunft zu Gast in Japan: Osaka eröffnet die Expo – anders als 1970 boomt sie nicht

April 13
15:16 2025

Wirtschaft

Bei der Eröffnungsfeier gab es auch eine Drohnenshow.

Bei der Eröffnungsfeier gab es auch eine Drohnenshow.

Seit Samstag begrüßt Osaka Gäste aus aller Welt zur Expo 2025. Die Weltausstellung zeigt bahnbrechende Innovationen aus Bereichen wie der Medizin, Raumfahrt und Künstlichen Intelligenz. Nicht nur im deutschen Pavillon wird Nachhaltigkeit thematisiert.

Ein aus Stammzellen gezüchtetes schlagendes Mini-Herz oder ein Meteorit vom Mars: In der japanischen Hafenstadt Osaka können Besucher ab sofort auf der Weltausstellung Expo sechs Monate lang Neuheiten aus aller Welt bestaunen. Auf einem riesigen Areal am Wasser stellen mehr als 160 Länder, Regionen und Organisationen Innovationen aus Bereichen wie Medizin, Raumfahrt und Künstlicher Intelligenz aus.

Die Eröffnungsfeier am Samstag war eine farbenfrohe Mischung aus moderner Technologie und Jahrtausende alter Tradition. Neben KI-gestützten virtuellen "Zeremonienmeistern" waren der japanische Kabuki-Tanz und Taiko-Trommeln zu sehen. Auch Kaiser Naruhito wohnte der Zeremonie bei. Er hoffe, dass die Expo "Menschen aus aller Welt die Gelegenheit bietet, nicht nur das eigene, sondern auch das Leben anderer zu respektieren".

Offizielle nehmen an der Eröffnung des deutschen Pavillons auf der Expo 2025 in Osaka teil.

Offizielle nehmen an der Eröffnung des deutschen Pavillons auf der Expo 2025 in Osaka teil.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

"Mit der Expo hoffen wir, in der Welt wieder ein Gemeinschaftsgefühl herstellen zu können", sagte Japans Regierungschef Shigeru Ishiba heute zu Journalisten. Dessen ungeachtet – oder gerade deshalb – sind die Kriege der Welt in Osaka präsent. Über dem Pavillon der Ukraine steht auf einem blau-gelben Schild geschrieben: "Nicht zu verkaufen" – eine Anspielung auf den seit mittlerweile mehr als drei Jahre andauernden Angriffskrieg Moskaus. Russland ist auf der Weltausstellung nicht vertreten.

"Wir wollen, dass die Welt mehr über Resilienz lernt", sagte die stellvertretende ukrainische Wirtschaftsministerin Tatiana Bereschna. "Wir sind diejenigen, die etwas schaffen, nicht diejenigen, die zerstören."

Ausstellungspavillons um Holzkonstruktion

Nach der feierlichen Eröffnungszeremonie am Samstag betraten die ersten Besucher das Ausstellungsgelände, dessen Zentrum der sogenannte Große Ring ist. Um diese größte Holzkonstruktion der Welt gruppieren sich zahlreiche Ausstellungspavillons. Der deutsche Pavillon befasst sich unter anderem mit dem Thema Kreislaufwirtschaft.

Am israelischen Pavillon lässt sich ein Stein aus der Klagemauer in Jerusalem bestaunen. "Wir sind mit einer Botschaft des Friedens gekommen", sagte Pavillon-Chef Yahel Vilan. Auch einen palästinensischen Pavillon gibt es.

Die Veranstalter ließen sich für die Eröffnungsfeier einiges einfallen, unter anderem eine Wasser- und Luftshow.

Die Veranstalter ließen sich für die Eröffnungsfeier einiges einfallen, unter anderem eine Wasser- und Luftshow.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Der US-Pavillon steht unter dem Motto "America the Beautiful" und widmet sich der Landschaft, der KI-Technologie und der Raumfahrt des Landes. Der nahegelegene chinesische Pavillon erinnert an eine Kalligrafie-Rolle. In ihm sind eine Ausstellung zu umweltfreundlichen Technologien und Mondproben zu sehen, die von chinesischen Sonden gesammelt wurden.

1970 boomte Japan mit seinen Technologien

Das Thema Nachhaltigkeit wird von vielen Ausstellern thematisiert. Bei den vorangegangenen Expos gab es immer wieder auch Kritik daran, dass die Installationen der Weltausstellungen nur vorübergehend genutzt werden. Dies ist auch in Osaka der Fall – die Pavillons auf der künstlichen Insel Yumeshima vor der Hafenstadt sollen ab Oktober einem Casino-Komplex weichen. Japanischen Medien soll zudem nur ein Bruchteil des zentralen Ausstellungsstücks, des Großen Rings, wiederverwertet werden.

Der Andrang war am Auftakt-Wochenende groß.

Der Andrang war am Auftakt-Wochenende groß.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Maskottchen der Expo Osaka ist Myaku-Myaku, ein blaues Wesen mit einem roten Kranz mit mehreren Augen. Osaka richtete die Weltausstellung zuletzt 1970 aus, zu einer Zeit, als Japan boomte und international um seine Technologien beneidet wurde. Die Expo zog damals 64 Millionen Besucher an – ein Rekord, der erst bei der Expo 2010 in Shanghai gebrochen wurde.

Nachdem die Kosten für die Weltausstellung in Osaka um 27 Prozent höher waren als ursprünglich veranschlagt, ist die Begeisterung in der japanischen Bevölkerung laut Umfragen bisher gering. Die Veranstalter hatten angestrebt, im Vorverkauf 14 Millionen Eintrittskarten zu verkaufen – erworben wurden bisher 8,7 Millionen.

Die Expo findet alle fünf Jahre an einem anderen Ort statt. Die erste Weltausstellung fand 1851 in London statt.

Quelle: ntv.de, Natsuko Fukue und Caroline Gardin, AFP

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