DFB-Pokal der Frauen: VfL Wolfsburg gewinnt zum sechsten Mal in Folge den DFB-Pokal

Anna Blässe (links) jubelt nach dem zwischenzeitlichen 2:2: Wolfsburg ist Pokalsieger
Rolf Vennenbernd/ dpa
Zweimal führte die SGS Essen, die Außenseiterinnen spielten sich in Verlängerung und Elfmeterschießen, doch am Ende wurde es nichts mit der Sensation: Der VfL Wolfsburg hat zum sechsten Mal in Folge den DFB-Pokal gewonnen. Mit einem 4:2-Sieg im Elfmeterschießen machten die Deutschen Meisterinnen das Double perfekt. Für Wolfsburg ist es der insgesamt siebte Pokalsieg. Essen verlor auch das zweite Pokalfinale der Vereinsgeschichte.
Im Elfmeterschießen verschossen Alexandra Popp auf Seiten der Wolfsburgerinnen sowie Irini Ioannidou und Nina Brüggemann für Essen. So machte Torjägerin Pernille Harder mit dem fünften Schuss des VfL den Pokalsieg perfekt. Nach der Verlängerung hatte es 3:3 gestanden.
Bereits nach elf Sekunden ging die SGS Essen in Führung. Nach einem Abstimmungsfehler in der Wolfsburger Abwehr lief Lea Schüller alleine auf das Tor zu. Die Stürmerin hob den Ball über Torhüterin Friederike Abt und drückte den Ball mit dem Kopf zum 1:0 ins Tor (1.). Doch Wolfsburg gelang zehn Minuten später der Ausgleich: Anna Blässe spielte den Ball von der Grundlinie in den Sechzehner und Torjägerin Harder traf aus elf Metern flach ins rechte Eck (11.).
Essen war gegen den amtierenden Deutschen Meister als Außenseiter ins Finale gegangen, spielte aber auch nach dem 1:1 mutig weiter. Einen abgefälschten Schuss von Essens Nicole Anyomi lenkte Abt noch mit einer Hand zur Seite, beim anschließenden Eckball hatte die Wolfsburger Torhüterin aber keine Chance mehr. Nach der Hereingabe von Elisa Senß köpfte Marina Hegering den Ball in den rechten Winkel (18.).
Essen nervt Wolfsburg
Die Wolfsburgerinnen wirkten zusehends genervt von den Essenerinnen, das äußerte sich auch in einem heftigen Rempler von Anna Blässe gegen Turid Knaak, für den die Wolfsburgerin Gelb sah (26.). Die Favoritinnen haderten mit sich selbst und Entscheidungen der Schiedsrichterin. Spielerisch wurde der VfL besser, hatte mehr Ballbesitz, verpasste aber zunächst den erneuten Ausgleich.
Nach der Pause blieb das Spiel auf einem hohen Niveau. Wolfsburg hatte mehr Ballbesitz, Essen aber die besseren Chancen. Jana Feldkamp traf jedoch nur den Innenpfosten (59.). Auf der Gegenseite verhinderte Kapitänin Hegering immer wieder vielversprechende Wolfsburger Angriffe. Einen Eckball klärte sie jedoch vor den Strafraum. Dort stand Blässe bereit und traf aus der Distanz zum 2:2 (70.). Mit dem Anstoß kam Essen aber zur nächsten Möglichkeit: Von der Mittellinie schoss Hegering aufs Tor, traf aber nur die Latte (71.).
Dann ging Wolfsburg erstmals in Führung: In Folge eines Eckballs traf Dominique Bloodworth zum 3:2 (86.). Doch das reichte nicht zum Sieg. Denn in der Nachspielzeit gelang Essen durch einen direkten Freistoß der eingewechselten Irini Ioannidou noch der Ausgleich (90.+1).
In der Verlängerung trafen Wolfsburgs Cláudia Neto mit einem Distanzversuch und Blässe mit einem abgefälschten Schuss bei einer Doppelchance beide den Pfosten (113.). Es blieb aber beim 3:3, das ins Elfmeterschießen führte.
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