Coronavirus News am Freitag: Die wichtigsten Entwicklungen zu Sars-CoV-2 und Covid-19
Die Zahl der Corona-Toten in den USA nähert sich der Marke von 50.000, auch in Kalifornien verschärft sich die Lage. Und: Das Land bekommt ein weiteres Hilfspaket – für 484 Milliarden Dollar. Der Überblick.
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Infiziertenzahlen in Equador doppelt so hoch wie angenommen
01.39 Uhr: Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Ecuador ist doppelt so hoch wie bislang angenommen. Rund 11.000 neue Infektionen seien wegen verzögerter Testergebnisse zu den bisher bereits gemeldeten 11.183 Fällen hinzugekommen, sagt Gesundheitsminister Juan Carlos Zevallos. Die Zahl der Todesopfer wird mit 560 angegeben.
Städtetag fordert klare Perspektive für Lockerung der Beschränkungen
01.20 Uhr: Der Deutsche Städtetag hat vor zu großer Zögerlichkeit bei der Lockerung der Corona-Beschränkungen gewarnt. "Es stimmt, dass wir nicht zu forsch sein dürfen", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir brauchen aber auch eine klare Perspektive", etwa für die Öffnung von Spielplätzen. Am Donnerstag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gerügt, manche Bundesländer seien "zu forsch" bei der Lockerung der Schutzmaßnahmen.
Jung sagte, die Lockerungsdebatte müsse geführt werden, weil die Einschränkungen stark seien. "Wir spüren in unseren Städten, dass die große Mehrheit der Menschen geduldig ist, aber sich auch nach einer stufenweisen Rückkehr zur Normalität sehnt." Für jeden Schritt der Lockerung müsse es eine Güterabwägung zwischen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Gründen geben, forderte Jung, der auch Oberbürgermeister von Leipzig ist. "Wenn Bund und Länder sich für bestimmte Lockerungen oder dagegen entscheiden, müssen sie konkret sagen, an welchen Zielen und Maßstäben sie sich dabei orientieren."
Auch Sozialverband nennt Laptop-Zuschuss für Schüler unzureichend
01.00 Uhr: Der Sozialverband VdK hat den von der großen Koalition geplanten 150-Euro-Zuschuss für Schüler zur Anschaffung von Computern als unzureichend bemängelt. Für dieses Geld gebe es "kein Notebook oder Tablet", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Um sicherstellen, dass alle bedürftigen Kinder am Digitalunterricht während der Coronakrise teilnehmen könnten, sei dieser Zuschuss "zu wenig".
Bentele nannte es sinnvoller, "bedürftigen Kindern gleich ein digitales Endgerät leihweise zur Verfügung zu stellen, statt einen Zuschuss, der hinten und vorne nicht reicht". Das jüngste Maßnahmenpaket der Koalition zur Coronakrise sieht vor, dass der Bund zusätzlich 500 Millionen Euro für den Unterricht zu Hause bereitstellt. Dazu gehört der Zuschuss von jeweils 150 Euro an bedürftige Schüler für die Anschaffung von Geräten.
Am Donnerstag hatte bereits der Verband Bildung und Erziehung (VBE) den 150-Euro-Zuschuss als "blanken Hohn" bezeichnet.
Über 48.000 Todesfälle in den USA – Kalifornien meldet neuen Höchstwert
00.30 Uhr: In den USA hat die Zahl der Todesfälle nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters die Marke von 48.000 überschritten. Demnach kommen täglich etwa 2000 hinzu. Insgesamt bekannt sind demnach fast 850.000 Infektionen, wobei noch Angaben aus mehreren Bundesstaaten fehlen.
Kaliforniens Gouverneur hat die bislang höchste Totenzahl an einem Tag in seinem Bundesstaat gemeldet. Es seien 115 Todesopfer verzeichnet worden, sagt Gavin Newsom. Dagegen sei die Zahl der Krankenhausfälle und Behandlungen auf der Intensivstation leicht gefallen.
Zuvor wurde bekannt, dass in der US-Metropole New York sich einer Untersuchung zufolge womöglich schon jeder fünfte Bewohner mit dem Coronavirus infiziert hat. Bei einer großangelegten Studie wurden bei 21 Prozent der New Yorker Antikörper gegen den Erreger nachgewiesen, wie Gouverneur Andrew Cuomo am Donnerstag sagte. Im gesamten Bundesstaat New York waren es knapp 14 Prozent.
Das könnte Cuomo zufolge bedeuten, dass rund 2,7 Millionen Menschen im Bundesstaat New York bereits eine Infektion mit dem Virus überstanden haben. Der Gouverneur betonte allerdings, die Zahlen seien vorläufig und beruhten nur auf der relativ kleinen Testgruppe von 3000 Menschen, die zudem nicht diejenigen beinhalte, die derzeit das Haus nicht verließen. Für die Studie seien rund 3000 Menschen, die in 40 Supermärkten in 19 Landkreisen einkauften, zufällig ausgewählt und auf Antikörper getestet worden.
Die US-Regierung sieht hingegen Fortschritte bei der Eindämmung der Epidemie in den Vereinigten Staaten. Es gebe vielversprechende Zeichen des Fortschrittes, sagte US-Vizepräsident Mike Pence am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus in Washington. "Wir glauben, dass wir bis zum Frühsommer als Nation deutlich besser dastehen könnten – mit einem Großteil dieser Coronavirus-Epidemie hinter uns."
US-Präsident Donald Trump sagte ebenfalls, die Daten zeigten große Fortschritte. In vielen Bundesstaaten gehe die Zahl bestätigter neuer Infektionen zurück. Auch er mahnte jedoch, alle Bürger müssten wachsam bleiben und weiter soziale Distanz wahren. Auch wenn das Land schrittweise zur Normalität zurückkehren werde, dürfe man die Deckung nicht aufgeben, sondern müsse den "unsichtbaren Feind" weiter genau im Auge behalten.
Medienbericht: Johnson will offenbar ab Montag wieder regieren
00.20 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson will einem Medienbericht zufolge ab Montag wieder die Regierungsgeschäfte aufnehmen. Wie die Tageszeitung "Telegraph" berichtet, wolle der 55-jährige Politiker zum Wochenauftakt zu seinem Amtsitz in der Londoner Downing Street Nr. 10 zurückkehren. Johnson habe bereits für die kommende Woche Besprechungen mit einzelnen Kabinettministern vereinbart. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.
Johnson war an Covid-19 erkrankt. Während seines mehrtätigen Aufenthalts im Krankenhaus und seiner Erholung in Checkers, dem Landsitz der britischen Regierung, führte Außenminister Dominic Raab die Regierung. Zuletzt hatte Johnson von Chequers aus einen Teil seiner Regierungsarbeit telefonisch geführt, berichtet die Agentur PA. Unter anderem habe er mit der Queen und US-Präsident Donald Trump telefoniert.
80 Staaten begrenzen Ausfuhr von Schutzmasken
00.10 Uhr: Nach Angaben der Welthandelsorganisation (WTO) haben 80 Staaten und Zollgebiete die Ausfuhr von Masken und andere Schutzausrüstung eingeschränkt oder ganz gestoppt. Darunter seien 72 WTO-Mitglieder, von denen jedoch nur 13 wie vorgeschrieben die Organisation über diese Schritte unterrichtet hätten. Die fehlende Zusammenarbeit könne dazu führen, dass einige Staaten von dringend benötigten Lieferungen abgeschnitten würden.