Coronavirus News am Donnerstag: Die wichtigsten Entwicklungen zu Sars-CoV-2 und Covid-19
Erst werden die Auswirkungen der aktuellen Lockerungen geprüft, sagt die Kanzlerin. Vorher gibt es keine weiteren Erleichterungen. In New York liegen Ergebnisse einer Antikörper-Studie vor. Der Überblick.
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Bundesliga-Neustart mit Masken?
22.01 Uhr: Mitten in die Debatte über einen Neustart der Fußball-Bundesliga platzt ein kurioser Vorschlag aus dem Bundesarbeitsministerium. Demnach überlegen die Beamten unter anderem, die Profis mit Masken spielen zu lassen. Als Alternative schlagen sie vor, den gesamten Spielbetrieb, also Mannschaften und das Umfeld, bis zum Ende der Saison in eine dauerhafte Quarantäne zu schicken. Lesen Sie die ganze Geschichte hier.
Marine-Manöver in der Ostsee abgesagt
21.06 Uhr: Die Marine hat ihr Herbstmanöver "Northern Coasts" in der Ostsee wegen der Coronakrise abgesagt. Die Großübung hätte vom 28. August bis 10. September im Kattegat sowie der westlichen und mittleren Ostsee stattfinden sollen.
Als Hauptorganisator habe der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, das multinationale Manöver in einem Schreiben an die beteiligten Partner abgesagt, teilte die Marine mit. Wie Krause in seinem Schreiben aufführe, seien für die voraussehbare Zukunft die meisten militärischen Übungen in Europa abgesagt worden.
In diesem Jahr wäre Dänemark Gastland der deutschen Einladungsübung gewesen, eine Funktion, die jedes Jahr wechselt. Im vergangenen Jahr hatten mehr als 40 Schiffen mit rund 3000 Soldaten aus 18 Nationen an dem zweiwöchigen Manöver teilgenommen.
Mehr als 100.000 Infizierte in der Türkei
20.36 Uhr: In der Türkei haben sich offiziellen Angaben zufolge nun mehr als 100.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der bestätigten Fälle sei innerhalb der vergangenen 24 Stunden um weitere 3116 angestiegen und liege jetzt bei 101.790, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit. Außerdem seien weitere 115 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 verstorben. Insgesamt starben offiziell 2491 Menschen in der Türkei an den Folgen einer Infektion.
Erholt haben sich demnach bisher 18.491 Menschen. Den vielzitierten Daten der Johns-Hopkins-Universität in den USA zufolge liegt die Türkei auf Platz sieben der am schwersten betroffenen Länder. Seit Mittwochnacht gilt in 31 Städten und Provinzen über ein langes Wochenende noch bis Sonntag um Mitternacht eine weitgehende Ausgangssperre.
Merkel: Entscheidung über weitere Lockerungen erst am 6. Mai
19.44 Uhr: Bund und Länder werden nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) voraussichtlich erst am 6. Mai über mögliche weitere Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen entscheiden. Die Auswirkungen der am Montag begonnenen Öffnung der Geschäfte könne man erst 14 Tage später abschätzen, sagte Merkel bei einer Pressekonferenz nach dem Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs. Andere Lockerungen träten auch noch später in Kraft. "Das heißt, wir können dann am 6. Mai über diese Fragen sprechen." Da es auch noch andere wichtige Themen gebe, gehe sie davon aus, dass sie und die Ministerpräsidenten der Länder sich aber auch schon wie geplant am 30. April zusammenschalten würden.
Vorläufige Studienergebnisse: 14 Prozent der New Yorker infiziert
19.38 Uhr: Im besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York haben sich den vorläufigen Ergebnissen einer ersten Antikörper-Studie zufolge bislang rund 14 Prozent der Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert. Für die Studie seien rund 3000 Menschen, die in 40 Supermärkten in 19 Landkreisen einkauften, zufällig ausgewählt und auf Antikörper getestet worden, sagte Andrew Cuomo, Gouverneur des Bundesstaates an der US-Ostküste mit rund 19 Millionen Einwohnern, bei seiner täglichen Pressekonferenz.
Bei 13,9 Prozent der Getesteten im Bundesstaat New York und sogar rund 20 Prozent der Getesteten in der Millionenmetropole New York City seien Antikörper gefunden worden. Sie seien also mit dem Virus in Berührung gekommen, selbst wenn sie nie Krankheitssymptome hatten. Das könnte Cuomo zufolge bedeuten, dass rund 2,7 Millionen Menschen im Bundesstaat New York bereits eine Infektion mit dem Virus überstanden haben. Der Gouverneur betonte allerdings, die Zahlen seien vorläufig und beruhten nur auf der relativ kleinen Testgruppe von 3000 Menschen, die zudem nicht diejenigen beinhalte, die derzeit das Haus nicht verließen.
Die Zahl der Todesopfer nach einer Infektion mit dem Coronavirus lag in dem US-Bundesstaat am Donnerstag mit 438 den vierten Tag in Folge unter der Marke von 500. "Diese Zahl sinkt weiter – aber nicht so schnell, wie wir das gerne sehen würden", sagte Cuomo. Die Zahl der neu Infizierten liege nun schon seit Tagen bei rund 1300. "Das ist stabil, aber das ist nicht so toll, wir würden gerne sehen, dass sich das weiter reduziert."
EU-Gipfel billigt 540-Milliarden-Paket
19.20 Uhr: Die europäischen Staats- und Regierungschef haben bei ihrem Videogipfel das vereinbarte Paket mit Kredithilfen von bis zu 540 Milliarden Euro für Kurzarbeiter, Unternehmen und verschuldete Staaten gebilligt. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern. Auch der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte, der zuletzt noch Vorbehalte gegen Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm ESM hatte, habe nicht widersprochen, hieß es. Die Hilfen sollen zum 1. Juni bereitstehen. Mehr lesen Sie hier.
NRW-Innenminister Reul warnt vor Verschwörungstheorien und Umsturzfantasien
19.10 Uhr: Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) warnt vor der stark zunehmenden Verbreitung von Verschwörungstheorien im Internet im Zuge der Coronakrise. "In Krisenzeiten haben Verschwörungstheorien Hochkonjunktur, ob von links oder von rechts oder von religiösen Eiferern", sagte Reul der "Frankfurter Allgemeinen Woche". Im Moment sei das ein Phänomen in den Internetforen. "Aktuell haben wir keine Kenntnis über Anschlagsplanungen", fügte er hinzu.
Vermehrt wird im Graubereich zwischen "Reichsbürgern", "Preppern" und Rechtsextremisten über den angeblich herannahenden Tag X für einen Umsturz diskutiert. Reul bezeichnete diese Szene als "brandgefährlich". Auch wenn es in der Szene aktuell keine konkreten Anschlagspläne gebe, "so brodelt sie doch heftig".
"Wir müssen die Sache sehr ernst nehmen, weil die Grenzen zunehmend fließend sind, weil sich das Phänomen ausbreitet, die Szene die Chance wittert, bisher getrennt voneinander agierende Bewegungen zu bündeln", sagte der Innenminister weiter. Er betonte, dass die Sicherheitskräfte auch in Corona-Zeiten wachsam seien: "Es gibt keinen Shutdown für Recht und Ordnung."
Trügerisch leere Betten
18.45 Uhr: Die Corona-Pandemie traf Länder wie Italien auch deshalb so hart, weil Intensivbetten fehlten. In Deutschland sind viele Kapazitäten frei – doch eine zweite Infektionswelle könnte den Vorsprung zunichtemachen.
Corona-Infektionen auf Stadionbaustellen: Katar verschärft Regeln für Arbeiter
18.40 Uhr: Auf den Stadionbaustellen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar wurden nach mehreren Corona-Infektionen die Sicherheitsmaßnahmen und Hygieneregeln verschärft. Wie die katarische Regierung ankündigte, müssen die Bauarbeiter ab Sonntag verpflichtend einen Mund- und Nasenschutz tragen. Zudem müssen sowohl an den Baustellen als auch während der Busfahrten zu den Stadien Mindestabstände eingehalten werden. Generell sollen die Arbeiten vorerst planmäßig fortgesetzt werden.
Das Organisationskomitee kündigte an, "die Situation kontinuierlich zu überprüfen und bereit zu sein, die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit aller Arbeitnehmer und Mitarbeiter zu ergreifen". Diese Maßnahmen "können – wenn nötig – auch eine vorübergehende Einstellung der Arbeit umfassen", so das Komitee weiter.
In der Vorwoche war es zu insgesamt acht Coronafällen an drei verschiedenen Stadionbaustellen gekommen. Seitdem schützen sich viele Arbeiter provisorisch bereits mit mehr oder weniger improvisierten Stoffen vor Mund und Nase. Die WM soll vom 21. November bis 18. Dezember 2022 stattfinden.
Katar beschäftigt Tausende Gastarbeiter für die Errichtung der Arenen. Während das öffentliche Leben im WM-Gastgeberland wegen der Pandemie seit Wochen weitgehend stillgelegt wurde, lief der Stadionbau bislang davon unbeeinflusst weiter wie zuvor. Die Situation auf den Baustellen gilt als katastrophal, in den vergangenen Jahren waren wiederholt Gastarbeiter ums Leben gekommen.
Mallorca: Maklerverband distanziert sich von Brandbriefen deutscher Immobilienbesitzer
18.37 Uhr: Eine Protestaktion einiger deutscher Immobilienbesitzer gegen den Corona-Lockdown auf Mallorca schlägt auf der spanischen Urlaubsinsel immer höhere Wellen. In rund 200 Briefen an die Regionalregierung der Balearen hatten die Schreiber gefordert, trotz der Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie auf die Insel gelassen zu werden und Zugang zu ihren Urlaubswohnsitzen zu bekommen. Der einflussreiche Verband Internationaler Makler (ABINI) rechtfertigte nun die strengen Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus und distanzierte sich von den Protesten.
Bei unzähligen Gesprächen mit den Kunden habe man festgestellt, dass es bei den internationalen Residenten andere Stimmen gebe. Die Liebe zu den Balearen sei "intakt", heißt es in einem offenen Brief. "Die große Mehrheit der befragten Personen unterstützt das Engagement zum Schutz der Gesundheit als absolute Priorität, und sie respektiert die geltenden europäischen und spanischen Gesetze, um die Covid-19-Erkrankung zu stoppen", so der Verband, der den Deutschen Hans Lenz als Vorsitzenden hat.
Zuvor hatte Regionalpräsidentin Francina Armengol den Protest der Briefeschreiber zurückgewiesen. Die derzeit in Spanien geltenden Regeln, die unter anderem das Aufsuchen des Zweitwohnsitzes untersagen, müssten für alle Bürger unabhängig von ihrer Nationalität gelten.
Die Briefe trafen innerhalb weniger Tage ein und hatten alle einen identischen oder sehr ähnlichen Inhalt, wie die Regionalregierung bestätigte. Darin heißt es, man habe "ernste Zweifel an der Rechtssicherheit in Spanien". Armengol wurde aufgerufen, das "Vertrauen der Investoren nicht zu zerstören" und bei der Zentralregierung in Madrid darauf hinzuwirken, dass die Balearen von der strikten Ausgangssperre ausgenommen werden.
In Spanien löste die teils als arrogant empfundene Beschwerdeaktion Unmut aus. Die "Mallorca Zeitung" sprach von "Brandbriefen", das Blatt "El País" von "Drohungen". Armengol reagierte diplomatisch: Sie verwies auf die engen Beziehungen zwischen Mallorca und Deutschland und schrieb, man bemühe sich um eine allmähliche und sichere Rückkehr zur Normalität.
Hamburg: Koalitionsverhandlungen im Zeichen von Corona
18.29 Uhr: Zwei Monate nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg haben SPD und Grüne ihre Koalitionsverhandlungen aufgenommen. Die erste Gesprächsrunde habe ganz im Zeichen der durch die Coronakrise veränderten finanziellen Möglichkeiten gestanden, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) im Anschluss an die fünfstündigen Verhandlungen. Die Finanzierung der Corona-Hilfen mache "erhebliche Millionen- bis Milliardensummen" aus. Auch werde es höhere Belastungen in den Sozialsystemen geben. Mit der Steuerschätzung im Mai würden zudem erhebliche Mindereinnahmen deutlich werden.
Dennoch solle es bei den bisherigen Prioritätensetzungen bleiben. "Wir werden die Verkehrsinfrastruktur finanzieren, wir werden uns um den Klimaschutz kümmern, das Bildungswesen wird eine große Rolle spielen", führte Tschentscher aus. Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) sagte: "Wir wollen nicht in die Krise hineinsparen, sondern wir wollen tatsächlich den Impuls, den ein Konjunktur- und den ein Investitionsprogramm (…) birgt, nutzen, um nicht nur aus der Corona-Krise gut rauszukommen, sondern auch die Klimakrise, die Wirtschaftskrise, die wir gerade erleben, mit starken Akzenten und starken Investitionsimpulsen zu kontern." Die Verhandlungen sollen am Montag fortgesetzt werden.
SPD und Grüne bilden in Hamburg bereits seit 2015 eine gemeinsame Regierung. Bei der Bürgerschaftswahl am 23. Februar war die SPD trotz Verlusten mit 39,2 Prozent wieder stärkste Kraft geworden. Die Grünen konnten ihr Ergebnis von 2015 mit 24,2 Prozent fast verdoppeln.
Gottesdienste in NRW ab Mai wieder möglich
18.24 Uhr: Gottesdienste und Versammlungen zur Religionsausübung werden in Nordrhein-Westfalen ab Mai wieder öffentlich stattfinden. Das kündigte die Landesregierung nach Gesprächen mit Kirchenvertretern über Schutzkonzepte an. Kirchen und Religionsgemeinschaften hatten in NRW im Zuge der Coronakrise auf öffentliche Versammlungen verzichtet. Ein offizielles Gottesdienstverbot gab es nicht.
Elizabeth Warrens ältester Bruder nach Corona-Infektion gestorben
17.59 Uhr: Der älteste Bruder von US-Senatorin Elizabeth Warren, Don Reed, ist infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Warren dankte auf Twitter dem medizinischen Personal, das sich um ihren Bruder gekümmert hatte. "Aber es ist schwer zu wissen, dass es keine Familie gab, die ihm die Hand hielt oder ihm noch einmal 'Ich liebe dich' sagte – und keine Beerdigung für diejenigen von uns, die ihn liebten." Die Zeitung "Boston Globe" berichtete, Don Reed sei 86 Jahre alt geworden.
Die 70-jährige Senatorin schrieb, Reed sei bereits am Dienstagabend infolge einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Sie berichtete, ihr Bruder sei im Alter von 19 Jahren zur US-Luftwaffe gegangen und habe auch im Vietnam-Krieg gekämpft. "Er war charmant und lustig, ein natürlicher Anführer." An die Adresse ihres Bruders fügte sie hinzu: "Ich werde Dich sehr vermissen."
Warren hatte sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten beworben, sich im März nach erfolglosen Vorwahlen jedoch aus dem Verfahren zurückgezogen.
Erstes Quartal: Lufthansa macht Milliardenverlust
17.51 Uhr: Die Lufthansa hat im ersten Quartal wegen der Corona-Krise einen operativen Verlust von 1,2 Milliarden Euro gemacht. Allein im März habe man knapp 1,4 Milliarden Euro Umsatz verloren, erklärte der Dax-Konzern in einer Pflichtmitteilung an die Börse.
Uno fordert zu massivem Schuldenerlass für Entwicklungsländer auf
17.45 Uhr: Die Vereinten Nationen rufen dazu auf, im Kampf gegen die Pandemie den Entwicklungsländern etwa eine Billion US-Dollar an Schulden zu erlassen. Ein Zahlungsausfall dieser Staaten sei nicht zu verhindern, sagt Richard Kozul-Wright, ein hochrangiger Vertreter der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD). Ganze 64 Länder geben einem UNCTAD-Bericht zufolge mehr Geld für die Schuldentilgung aus als für ihr Gesundheitssystem.
Iran berichtet von ersten Erfolgen im Kampf gegen das Virus
17.41 Uhr: Iran zählte zu den ersten Ländern, in denen sich das Coronavirus außerhalb Chinas verbreitete. Jetzt hat die Regierung erstmals von Erfolgen im Kampf gegen das Virus gesprochen. Nach Angaben des Gesundheitsministers sanken die Opferzahlen in den vergangenen drei Wochen auf ein Drittel und die der Infizierten um 40 Prozent. "Wir sind aber nur in der Mitte des Weges angelangt und noch lange nicht am Ziel", sagte Saeid Namaki nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna.
Seit Beginn des Ausbruchs vor zwei Monaten wurde das Virus bei mehr als 87.000 Menschen nachgewiesen, mehr als 5000 sind gestorben. Allerdings konnten auch knapp 65.000 Menschen geheilt aus Krankenhäusern entlassen werden.
Potsdam: Klinikspitze nach Corona-Ausbruch beurlaubt
17.30 Uhr: Die beiden Geschäftsführer des Potsdamer Klinikums Ernst von Bergmann werden nach einer Häufung von Corona-Fällen in ihrem Krankenhaus beurlaubt. Das entschied Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). Eine Kommission soll die Krise aufklären. SPIEGEL-Reporter Jonathan Stock hat miterlebt, wie die Lage in der Klinik anscheinend außer Kontrolle geriet. Sein Protokoll finden Sie hier bei SPIEGEL Plus.
Spaniens Vizeregierungschef entschuldigt sich bei Kindern für Corona-Wirrwarr
17.17 Uhr: Pablo Iglesias, Vizeregierungschef in Spanien, hat sich bei einer Ansprache direkt an die Kinder in seinem Land gewandt. "Du musstest aufhören, zur Schule zu gehen, Du musstest aufhören, eine Menge Freunde und Familie zu sehen, Du musstest zu Hause spielen und konntest nicht nach draußen gehen", sagte er. "Das war für Euch nicht einfach und deshalb bitten wir Euch um Verzeihung."
Iglesias entschuldigte sich auch für ein zuletzt entstandenes Durcheinander bei der Ankündigung der Lockerungen für Kinder. Zuerst hatte die Regierung erklärt, dass Kinder nur nach draußen dürfen, um ihre Eltern zum Supermarkt oder zur Apotheke zu begleiten. Nach massiver Kritik musste sie einen Rückzieher machen. Kindern dürfen stattdessen "einmal am Tag, eine Stunde lang und im Umkreis von einem Kilometer von ihrem Zuhause auf der Straße spazieren gehen und spielen", erklärte Iglesias.
Was steckt hinter der Corona-Therapie mit Nikotinpflastern?
17.12 Uhr: Die Welt sucht nach einem Mittel gegen das Coronavirus. Nun wollen französische Forscher ausgerechnet Nikotinpflaster testen. Warum ihre Hypothese vom schützenden Nikotin wackelig ist, lesen Sie hier im Faktencheck.
Geisterspiele: Polizeigewerkschaft warnt vor Fan-Ansammlungen
17.07 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) appelliert an Fußballfans, sich bei möglichen Geisterspielen nicht vor den Stadien zu versammeln. "Dies ist wegen der steigenden Ansteckungsgefahr für jeden Fußballanhänger nicht nur untersagt, sondern zugleich unverantwortlich angesichts Tausender Krankenhausmitarbeiter, die rund um die Uhr um das Leben Schwersterkrankter kämpfen", sagte GdP-Vize Jörg Radek.
NRW: Erste Kinder zurück in der Schule
16.54 Uhr: Der umstrittene Schulneustart in Nordrhein-Westfalen ist geglückt – behauptet zumindest das Landeschulministerium. "Die ersten Rückmeldungen aus den Schulen zeigen, dass der Start gut gelungen ist", erklärte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). In NRW waren am Donnerstag die ersten Schüler in den Unterricht zurückgekehrt, allerdings zunächst nur die Abschlussjahrgänge.
Der Schritt gehe mit hohen Gesundheitsrisiken für die Schüler einher, kritisierte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die Abstandsregeln könnten nicht ausreichend kontrolliert werden, etwa in den Pausen, ebenso die Hygienestandards, erklärte GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern der "Rheinischen Post". Hinzu komme, dass die Schulen absehbar wieder schließen müssten, wenn ein Corona-Fall auftrete.
Besitzer dürfen wieder in Ferienwohnungen
16.12 Uhr: Besitzer von Ferienwohnungen dürfen vom 1. Mai an wieder nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Zudem können heimische Dauercamper auf die Campingplätze zurückkehren. Das gab Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach einer Telefonkonferenz von Branchenvertretern und der Landesregierung bekannt. In Schleswig-Holstein sollen nach Angaben von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) vom 4. Mai an Zweiwohnsitze wieder von ihren Besitzern genutzt werden dürfen.
Corona-Debatte im Bundestag: Ende der Einigkeit
15.59 Uhr: Forsche Corona-Rede der Kanzlerin im Bundestag: Angela Merkel warnt und tadelt die Ministerpräsidenten. Und FDP-Chef Lindner beendet mit einem harten Aufschlag die Phase der parteiübergreifenden Harmonie. Lesen Sie hier mehr über das Ende der Einigkeit.
Mehr als 2000 Corona-Todesfälle in Schweden
15.50 Uhr: In Schweden sind inzwischen mehr als 2000 Menschen mit Covid-19-Erkrankung gestorben. Bis zum Nachmittag stieg die Zahl der Todesopfer auf insgesamt 2021, darunter 1128 rund um die Hauptstadt Stockholm. Landesweit ist bislang bei 16.755 Menschen Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, wie Zahlen der staatlichen Gesundheitsbehörde zeigten.
Schweden verfolgt in der Krise einen freizügigeren Weg als alle anderen europäischen Länder. Die Schweden dürfen weiter in Restaurants, Kneipen und Cafés gehen, Schulen und Kindergärten sind ebenfalls nach wie vor geöffnet. Die Grenzen sind nur für Nicht-EU-Bürger geschlossen. Öffentliche Versammlungen sind erst ab mehr als 50 Personen untersagt.
Verglichen mit Deutschland hat Schweden mit seinen 10,3 Millionen Einwohnern auf die Bevölkerungszahl gerechnet etwas weniger registrierte Infektionsfälle, dafür aber pro Einwohner mehr als dreimal so viele Todesfälle. Im europäischen Vergleich ist die Zahl der gemeldeten Covid-19-Toten gemessen an der Einwohnerzahl jedoch in Spanien, Italien, Großbritannien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden zum Teil deutlich höher.
Grüne verlangen unkomplizierten Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen
15.40 Uhr: Ausgangsbeschränkungen und schlechter Zugang zu Verhütungsmitteln: Die Coronakrise erschwert Frauen abzutreiben. Die Grünen wollen deshalb Schwangerschaftsabbrüche zu Hause ermöglichen.
Kroatien lockert Einschränkungen
15.34 Uhr: Von Montag an können in Kroatien Geschäfte außerhalb von Einkaufszentren sowie Dienstleistungsbetriebe ohne engen Kundenkontakt wieder öffnen. Das kündigte Ministerpräsident Andrej Plenkovic an. In einer zweiten Phase nach dem 4. Mai dürfen Dienstleister wie Friseurläden und Kosmetiksalons wieder aufmachen.
Ein weiterer Lockerungsschritt soll am 11. Mai erfolgen. Dann sollen Kindertagesstätten und Grundschulen wieder den Jüngsten offenstehen. Auch Einkaufszentren können dann wieder in Betrieb gehen. Das gilt auch für Gaststätten – aber nur, wenn sie ihre Kundschaft außerhalb bedienen.
In Kroatien waren bis zum Donnerstag 1981 Menschen nachweislich infiziert, 48 Erkrankte starben. Zuletzt flachte die Kurve der Neuansteckungen stark ab.
Fußball-Bundesliga pausiert über den April hinaus
15.11 Uhr: Der seit Mitte März unterbrochene Spielbetrieb in der Bundesliga und 2. Liga bleibt bis auf Weiteres ausgesetzt. Den Termin für einen Neustart müsse die Politik festlegen, sagte DFL-Chef Christian Seifert nach der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga.
Schweiz: Infektions- und Todeszahlen steigen stärker
15.04 Uhr: In der Schweiz sind bis Mittwoch 1268 Personen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Die Zahl der Toten stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums gegenüber dem Vortag um 51 und damit etwas stärker als zuletzt. Auch die Neuinfektionen waren mit 228 etwas höher als am Mittwoch. Insgesamt wurden 28.496 Fälle von Labors bestätigt.
Kurzarbeit in der Coronakrise: Gerecht und gefährlich
Nach wochenlangem Gerangel will die Bundesregierung das Kurzarbeitergeld erhöhen. Die Entscheidung ist nachvollziehbar, aber sie wird zu Problemen führen – und sie provoziert die nächste Forderung. Eine Analyse.
Automobilindustrie fordert EU zu Solidarität auf
14:57 Uhr: Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die EU-Staaten vor ihrem Gipfeltreffen zur finanziellen Hilfe untereinander und zu einer engen Abstimmung in der Krise aufgerufen. Der VDA verwies auf die international aufgestellte Branche, die in allen EU-Ländern produziere. Beim Wiederanlaufen der Produktion müssten sich die Länder zeitlich untereinander eng abstimmen.
"Noch agieren die Mitgliedstaaten zu oft im Alleingang, auch beim Ausstieg aus dem Lockdown", teilte der VDA mit. "Außerdem müssen die Grenzen für den Gütertransport so durchlässig wie möglich werden. Anders sind die derzeitigen Probleme in den Lieferketten nicht zu beheben." Ohne funktionierende Lieferketten sei ein Hochfahren der Produktion nicht möglich.
Fluggesellschaften verlangen mehr Zeit für Erstattungen
14.43 Uhr: Die europäische Airline-Branche fordert mehr Zeit, um Passagieren schon bezahlte Tickets für ausgefallene Flüge zurückzuerstatten. Die europäischen Fluggesellschaften hätten über die verheerenden Umsatzeinbrüche hinaus zusammen Tickets im Wert von 10 Milliarden US-Dollar zu erstatten, sagte Rafael Schvartzman, Europachef beim Dachverband der Fluggesellschaften (IATA).
Die Airlines wollten ihren Verpflichtungen nachkommen, brauchten dafür aber wenigstens einen Monat statt die bislang erlaubten sieben Tage. "Wenn die Verpflichtung der Rückzahlung innerhalb von sieben Tagen bleibt, werden wir zahlreiche Konkurse sehen", sagte Schvartzman.
Der Verband hat seine Prognosen zu den Folgen der Krise noch einmal revidiert. IATA geht jetzt davon aus, dass das Passagieraufkommen in Europa in diesem Jahr verglichen mit 2019 um 55 Prozent einbricht. Im März war der Verband für diese Region noch von einem Einbruch von 46 Prozent ausgegangen. In Deutschland rechnet IATA mit 103 Millionen weniger Passagieren und 17,9 Milliarden Dollar weniger Erlösen.
4,4 Millionen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA
14.34 Uhr: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA haben erneut einen Höchststand erreicht. Damit haben innerhalb eines Monats mehr als 26 Millionen Menschen ihren Job verloren. Mehr dazu lesen Sie hier.
EU-Gipfel zu Krise: Die Billionen-Euro-Frage
Per Videokonferenz diskutieren die Staats- und Regierungschefs der EU, wie sich die Coronakrise bewältigen lässt. Eine Idee: ein neuer Geldtopf. Doch Streit ist vorprogrammiert, wie ein interner Bericht zeigt.
Kretschmann: "Wenn wir jetzt zu sorglos handeln, wird sich das bitter rächen"
Baden-Württembergs Regierungschef Kretschmann warnt vor weiteren Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Eine zweite Infektionswelle könne Deutschland "deutlich härter treffen als jetzt". Auch Söder mahnt zur Vorsicht.
Aufruhr in Frankreichs Banlieues
14.16 Uhr: Wurfgeschosse, Tränengas – Nach fünf Wochen Ausgangssperre wegen Corona brechen in den Pariser Vorstädten Unruhen aus. Die Krawalle könnten sich auf das ganze Land ausbreiten. Lesen Sie hier mehr zur Coronakrise in Frankreich.
Gruß-Bus überbringt aufmunternde Botschaften in Brüssel
14.15 Uhr: Aufmunternde Grüße an die Großmutter, eine befreundete Krankenschwester oder einen lieben Kollegen können Menschen in Brüssel derzeit per Bus ausrufen lassen. Die städtische Verkehrsgesellschaft STIB-MIVB setzt einen elektrischen Gruß-Bus ein, um die Bürger zu verbinden. Noch bis Freitag fährt der Bus nach Unternehmensangaben durch die belgische Hauptstadt, "um ein wenig Liebe in den Herzen der Brüsseler zu verbreiten". Wer eine Nachricht überbringen lassen will, kann seine Grüße an die STIB-MIVB übermitteln – der Gruß-Bus fährt dann an die angegebene Adresse und ruft die Worte per Lautsprecher aus.
Friseurbesuche werden teurer
14.05 Uhr: Aufgrund von neuen Hygienevorgaben werden viele Friseurbesuche in Deutschland teurer. Der mit dem neuen Arbeitsschutzstandard einhergehende zeitliche Mehraufwand sowie die Kosten für Schutzausrüstung führten zu einem moderaten Anstieg der Preise, sagte Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks. Männliche Kunden müssten demnach noch tiefer in die Tasche greifen, da der Trockenhaarschnitt vorerst nicht erlaubt sei.
Mit dem Schutzstandard soll für die Zeit nach der Öffnung der Friseursalons ab dem 4. Mai das Ansteckungsrisiko verringert werden. Der Verband Deutscher Friseurunternehmen rechnet nach Angaben des MDR mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von ein bis zwei Euro.
Berlin will alle Spielplätze öffnen
14.00 Uhr: In Berlin sollen die Spielplätze ab dem 30. April wieder geöffnet werden. Darauf haben sich die zwölf Bezirke im Rat der Bürgermeister geeinigt, wie Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel dem rbb bestätigte. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" darüber berichtet. Weitere Details seien vorerst nicht festgelegt worden.
Tatsächlich müsse dies nicht heißen, dass alle Spielplätze in allen Bezirken direkt am 30. April wieder nutzbar seien. So habe Pankow bereits angekündigt, die Spielplätze erst kontrollieren und gegebenenfalls säubern zu müssen, bevor sie genutzt werden könnten. Das könne personalbedingt mehrere Tage dauern. Darüber hinaus appellierten die Bezirke an die Eltern, dennoch die geltenden Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten.
Gewinn von Daimler bricht um fast 80 Prozent ein
13.40 Uhr: Daimler konnte wegen der Coronakrise deutlich weniger Autos verkaufen als im Vorjahr. Das lässt den Gewinn deutlich absacken. Der Börsenkurs des Konzerns legte jedoch zu.
Fußball-EM der Frauen auf 2022 verschoben
13.23 Uhr: Nach der Verschiebung der EM der Männer sowie der Olympischen Spiele ins Jahr 2021 wird auch die Frauenfußball-EM ein Jahr später als geplant stattfinden. Wie die Europäische Fußball-Union (Uefa) mitteilte, wird das Turnier in England aufgrund der Terminkollisionen vom 6. bis 31. Juli 2022 ausgetragen. Die WM der Männer in Katar findet zwar im selben Jahr statt, allerdings im Winter. Ursprünglich sollte die 13. EM der Frauen vom 7. Juli bis 1. August 2021 ausgetragen werden.
Berlin weit vorn bei Betrug mit Corona-Soforthilfen
13.00 Uhr: In Rekordzeit zahlte das Land Berlin fast zwei Milliarden Euro Corona-Soforthilfen aus. Doch die Geschwindigkeit hatte ihren Preis. Nach SPIEGEL-Informationen decken Ermittler immer mehr Betrugsfälle auf.
China verspricht WHO weitere Millionenzahlungen
12.58 Uhr: Nachdem die USA ihre Zahlungen an die Weltgesundheitsorganisation WHO gestoppt haben, hat China eine Erhöhung seines Beitrags angekündigt. Peking werde der WHO weitere 30 Millionen Dollar zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zur Verfügung stellen, zusätzlich zu bereits zugesagten 20 Millionen Dollar, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums. Die USA – eigentlich größter Beitragszahler der WHO – hatten vergangene Woche angekündigt, ihre Zahlungen einzustellen. US-Präsident Donald Trump wirft der WHO "Missmanagement" in der Coronakrise vor – und Einseitigkeit zugunsten Chinas.
Sinkende Zahlen: Europäische WHO warnt vor Selbstgefälligkeit
12.50 Uhr: Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation hat zu Vorsicht bei der Lockerung der ergriffenen Maßnahmen aufgerufen. "Jedes Zeichen, dass das Virus kontrolliert, gehandhabt und verringert wird, ist ein gutes Zeichen", sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Selbstgefälligkeit könne in dieser Zeit aber zum größten Feind werden. Von den zehn Ländern, die in den vergangenen 24 Stunden die meisten Neuinfektionen verzeichnet hätten, befänden sich sechs in der europäischen Region. Einen schnellen Weg zurück in den Alltag gebe es nicht, so Kluge. "Wir dürfen uns nicht erlauben, zu glauben, dass wir sicher sind."
Zwei Hauskatzen in New York positiv getestet
12.37 Uhr: Die USA hat ihre ersten beiden Corona-Infektionen unter Haustieren. In New York seien zwei Katzen positiv auf das Virus getestet worden, berichtet die US-Gesundeitsbehörde CDC. Die Tiere litten unter leichten Atemwegserkrankungen, seien aber nicht gefährdet. Die Experten gehen davon aus, dass sich die Katzen bei ihren Haltern oder Menschen in der Nachbarschaft infiziert haben. Beweise dafür, dass die Tiere eine Rolle bei der Verbreitung des Coronavirus in den USA spielen könnten, sehen sie keine.
Polizei vertreibt rund Hundert Jugendliche von Spielplatz
12.28 Uhr: Trotz der Kontaktbeschränkungen haben sich in Hannover rund Hundert Jugendliche und junge Erwachsene auf einem Spielplatz getroffen. Zahlreiche Einsatzkräfte seien gegen die Ansammlung vorgegangen, teilte die Polizeidirektion Hannover mit. Ereignet hatte sich das Treffen bereits am Mittwochabend. Anwohner hatten die Beamten alarmiert, als sie die Ansammlung bemerkten. Die Polizei forderte die Heranwachsenden mit Lautsprecherdurchsagen auf, den Platz zu verlassen. Das Treffen löste sich daraufhin auf.
Söder will Soli noch vor dem Sommer abschaffen
12.00 Uhr: Die SPD stemmt sich gegen Nachlässe für Vielverdiener. Markus Söder will die Coronakrise dennoch für Steuersenkungen nutzen.
Mit Abstand und Ordnungsdienst: So finden Gottesdienste in Österreich wieder statt
12.00 Uhr: Die Wiederaufnahme von Gottesdiensten in Österreich wird ab dem 15. Mai mit Sicherheitsvorkehrungen erfolgen, die vor allem für kleinere Kirchen weiterhin deutliche Einschnitte bedeuten. Pro 20 Quadratmeter dürfe nur ein Teilnehmer die Gotteshäuser betreten, während der Gottesdienste gelte ein Abstand von mindestens zwei Metern zwischen den Teilnehmern, teilte das zuständige Ministerium mit.
Die Durchsetzung der neuen Vorschriften sollen die Kirchen und Glaubensgemeinschaften selbst regeln, etwa mit Ordnungsdiensten. Darauf hätten sich alle aktiven Religionen und Glaubensgemeinschaften in einer Videokonferenz verständigt.
"Das ist für kleine Kirchen, und wir haben viele kleinen Kirchen, wirklich eine sehr kleine Zahl", sagte Kardinal Christoph Schönborn. Im großen Wiener Stephansdom könnten unter diesen Umständen rund 120 Menschen gleichzeitig einen Gottesdienst feiern.
Umfrage: Krise bedroht Tausende Fahrschulen
11.55 Uhr: Einer Umfrage zufolge könnten mehr als 3000 Fahrschulen in Deutschland vor dem Aus stehen. Die wirtschaftliche Unterstützung vonseiten des Staates reiche für 30 Prozent der Befragten nicht aus, um ihr Geschäft zu erhalten, wie aus einer Umfrage des Branchenverbands Moving hervorgeht.
"Die Fahrschulen brauchen kurzfristig eine zeitliche Perspektive, um Arbeitsplätze in einem systemrelevanten Beruf zu erhalten und um unter anderem die dringend notwendigen Berufskraftfahrer-Ausbildungen möglich zu machen", sagte Verbandspräsident Jörg-Michael Satz. In Deutschland gibt es Moving zufolge derzeit rund 10.000 Fahrschulen. Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus müssen sie einstweilen geschlossen bleiben.
Mittlerweile mehr als 22.000 Tote in Spanien
11.53 Uhr: In Spanien sind mittlerweile mehr als 22.000 Menschen durch die Pandemie ums Leben gekommen. In den vergangenen 24 Stunden seien 440 Tote gezählt worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Damit stieg die landesweite Zahl der Todesopfer auf 22.157. Nur in den USA und in Italien gibt es noch mehr Corona-Tote.
Die Tageszahl der Toten in Spanien stieg zum dritten Mal in Folge. Am Montag hatte sie mit 399 Todesfällen den niedrigsten Stand seit vier Wochen erreicht, am Dienstag waren es dann 430 und am Mittwoch 435. Zum Höhepunkt der Krise in Spanien hatte es am 2. April 950 Tote binnen eines Tages gegeben.
Die Zahl der Infektionen stieg um 4600 auf landesweit 213.000 Fälle. Mehr Ansteckungen wurden bisher nur in den USA nachgewiesen. Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa erklärte, sein Land erreiche diese Woche zwar seine "Ziele der Verlangsamung", es befinde sich aber weiterhin "in einer harten Phase der Epidemie".
Kieler Woche soll im September stattfinden
11.26 Uhr: Kiel hält an seinen Planungen für eine stark abgespeckte Kieler Woche im September fest. Die Veranstaltung solle unter dem Motto "klein, aber fein" stehen und sich auf die traditionellen Segelregatten auf der Kieler Förde konzentrieren, teilten die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt und der Kieler Yacht-Club als Ausrichter mit. Das Programm an Land werde ohne die üblichen Eventflächen und Bühnen auskommen.
Üblicherweise findet die Kieler Woche Ende Juni statt und zieht als mehrtägiges Volksfest jedes Jahr Hunderttausende Besucher an. Im vergangenen Jahr wurde mit rund dreieinhalb Millionen Gästen ein neuer Rekord verzeichnet. Die Verlegung auf den 5. bis 13. September wurde bereits im März beschlossen – bevor sich Bund und Länder auf ein Verbot von Großveranstaltungen bis 31. August einigten.
Mit der diesjährigen Kieler Woche werde die Veranstaltung zu ihren Wurzeln zurückkehren, teilten die Organisatoren mit. Die Kieler Woche war 1882 als Segelwettkampf gestartet und entwickelte sich erstmals im Kaiserreich zum populären Volksfest. Segelsportregatten sind nach wie vor ein zentraler Bestandteil.
Länderinitiative für Lockerungen in Gastronomie und Handel
11.19 Uhr: Zusammen mit ihren Kollegen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen will Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) weitere und vor allem einheitliche Lockerungen der Corona-Vorgaben durchsetzen. "Gesundheitsschutz und differenzierte Öffnungsstrategien sind aus unserer Sicht möglich und dringend notwendig, um dem Gastgewerbe eine Zukunftsperspektive aufzuzeigen", sagte Hoffmeister-Kraut. Vor allem Gastronomie und Hotels sollten eine Perspektive für die Zeit nach dem 4. Mai bekommen, aber auch im Einzelhandel müsse es weitere Möglichkeiten geben.
Hilfen in der Coronakrise: Die linke Republik
11.04 Uhr: Hartz IV: aufgeweicht. Schuldenbremse: ausgesetzt. Verstaatlichungen: möglich. Im Kampf gegen die Coronakrise werden in Deutschland plötzlich lang gehegte linke Träume wahr. Nur eine Momentaufnahme? Lesen Sie hier mehr dazu: Die linke Republik.
Vietnam lockert Beschränkungen nach sechs Tagen ohne Neuinfektion
11.01 Uhr: Nur 268 offiziell bestätigte Infektionen und keine Todesfälle – angesichts dieser vorläufigen Bilanz hat Chinas Nachbarland Vietnam damit begonnen, die Ausgangsbeschränkungen zu lockern. In Hanoi etwa hatten am Donnerstag ein paar Cafés wieder geöffnet, die Straßen der Hauptstadt waren aber weiterhin fast leer. Am Mittwoch hatte die vietnamesische Regierung verfügt, dass einige Läden und Dienstleistungsbetriebe wieder öffnen dürfen.
Nach den ersten Corona-Fällen in China hatte Vietnam Anfang Februar als eines der ersten Länder alle Flüge aus und in die Volksrepublik gestrichen. Mehrere Dörfer in der Nähe von Hanoi wurden wegen erster Infektionsfälle unter Quarantäne gestellt, die Kontakte von Infizierten wurden genau zurückverfolgt. Seit Anfang April gelten in Vietnam Ausgangsbeschränkungen.
Experten weisen zwar darauf hin, dass in Vietnam relativ wenig auf das neuartige Coronavirus getestet wird. Dass die Ausbreitung des Erregers durch frühe strikte Maßnahmen eingedämmt wurde, ziehen sie aber nicht grundsätzlich in Zweifel.
Arbeitgeber kritisieren Rentensteigerungen in der Coronakrise
10.48 Uhr: Millionen Menschen in Kurzarbeit, viele bangen um ihre Jobs – doch die Renten steigen. Zum Ärger der Arbeitgeber, die die Erhöhungen in der Krise gern über längere Zeit strecken wollen.
Mehr als 148.000 Corona-Nachweise in Deutschland
10.40 Uhr: In Deutschland sind bis zum Vormittag mehr als 148.000 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts haben in Deutschland rund 103.300 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch hierzulande mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.
Mit Datenstand 22.4. schätzt das RKI die Reproduktionszahl auf 0,9. Das bedeutet, dass im Mittel fast jeder Infizierte einen weiteren Menschen ansteckt und die Zahl der Neuerkrankungen leicht zurückgeht.
Menschen aus 13 Ländern über freiwillige Selbstisolation
10.30 Uhr: Die Coronakrise schränkt viele Menschen stark ein – manche isolieren sich freiwillig. Hier erzählen Menschen aus 13 Ländern, warum sie diese Entscheidung getroffen haben und wie sie damit umgehen.
7,5 Millionen Euro Rettungsgeld für die 3. Liga und die Bundesliga der Frauen
10.37 Uhr: Der deutsche Fußball zeigt sich in der Krise nun doch solidarisch. Nach SPIEGEL-Informationen will die DFL Hilfe für die 3. Liga und die Bundesliga der Frauen beschließen. Das Geld stammt von vier Großklubs.
Olympia-Chef Mori: 2021 ist die letzte Chance für Tokio
10.21 Uhr: 2021 wird für Tokio wohl die letzte Chance sein, die in diesem Jahr ausgefallenen Olympischen Spiele nachzuholen. Dies bekräftigte der OK-Chef gegenüber der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo. "Absolut nein", antwortete Yoshiro Mori auf die Frage, ob es auch über 2021 hinaus noch eine Chance gebe, die Sommerspiele in Japans Metropole auszutragen.
Wegen der Coronakrise waren die für im Sommer 2020 geplanten Spiele um ein Jahr verschoben worden. "Wenn man auch an die Athleten und das Management der Spiele denke, ist eine Verlegung um zwei Jahre sehr schwierig", sagte Mori. Er habe auch mit Ministerpräsident Shinzo Abe über eine mögliche Verschiebung auf 2022 gesprochen. Dieser habe "entschieden, dass ein Jahr der Weg sei, der zu gehen sei".
Auch Frankreich schließt Hilfen für Firmen mit Sitz oder Filialen in Steueroasen aus
10.20 Uhr: In Frankreich dürfen Unternehmen, die wegen der Pandemie Hilfe vom Staat in Anspruch nehmen, ihre Gewinne nicht ins Ausland verschieben oder an die Anteilseigner auszahlen. "Wenn Sie von den Finanzen des Staates profitieren, können Sie keine Dividenden ausschütten oder Aktien zurückkaufen", sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire im Rundfunksender France Info. Es sei "selbstverständlich", dass ein Unternehmen mit Sitz oder Töchtern in einem Steuerparadies nicht von staatlichen Hilfen profitieren könne.
Frankreich folgt damit dem Beispiel anderer Länder. Dänemark etwa hat diese Regeln ebenfalls aufgestellt. Der Vizevorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Fabio De Masi, hatte schon in den vergangenen Tagen gefordert, auch Deutschland müsse Firmen von Staatshilfen ausschließen, die in Steueroasen registriert sind, Dividenden ausschütten oder Aktien zurückkaufen.
Le Maire verkündete zudem, im Zuge einer Lockerung der Schutzmaßnahmen Mitte Mai auch die Öffnung aller Einzelhandelsgeschäfte wieder erlauben zu wollen. Es bleibe aber abzuwarten, ob dies landesweit oder nur regional möglich sei. Restaurants, Bars und Cafés sollten aber noch geschlossen bleiben.
Corona-Ausbreitung in Tschetschenien: Wo Infizierte als Terroristen gelten
10.01 Uhr: Der tschetschenische Herrscher Ramsan Kadyrow bekämpft die Corona-Pandemie so, wie er auch regiert: mit Drohungen und Unterdrückung. Wer erkrankt, traut sich nicht zum Arzt. Lesen Sie hier mehr zur Lage in Tschetschenien.
Weniger Neuinfektionen in Russland
9.53 Uhr: Russland meldet den dritten Tag in Folge eine Abschwächung bei den Neuinfektionen. Die Zahl der Ansteckungen stieg binnen 24 Stunden um 4774 auf 62.773, wie die Behörden mitteilen. Am Mittwoch seien es noch 5236 Neuinfektionen gewesen. Die Zahl der Todesfälle klettert um 42 auf 555.
Rostock erklärt sich als wohl erste Großstadt in Deutschland Corona-frei
9.49 Uhr: Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) hat seine Stadt als vermutlich erste Großstadt in Deutschland für Corona-frei erklärt. "Der letzte zurzeit an Covid-19 erkrankte Rostocker konnte jetzt aus der Quarantäne entlassen werden", sagte Madsen. Die von der Stadtverwaltung frühzeitig ergriffenen Maßnahmen hätten "vollen Erfolg" gehabt. Zudem hätten sich die Rostockerinnen und Rostocker "unglaublich vorbildlich verhalten."
Rostock hat knapp 210.000 Einwohner. In den vergangenen Wochen wurden in der Stadt vom Landesgesundheitsamt insgesamt 75 Corona-Fälle registriert. Mit 657 Fällen hat Mecklenburg-Vorpommern bundesweit die geringste Anzahl von Infektionen pro 100.000 Einwohnern.
Merkel stellt Bürger auf lange Phase von Einschränkungen ein
9.30 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bereitet die Bürger auf noch lang anhaltende Beschränkungen vor. "Wir leben nicht in der Endphase der Pandemie, sondern immer noch an ihrem Anfang. Wir werden noch lange mit diesem Virus leben müssen", sagte sie in ihrer ersten Regierungserklärung zur Pandemie im Bundestag, in der sie zudem erneut um Verständnis warb.
Die Hälfte der deutschen Firmen hat Kurzarbeit eingeführt
9.25 Uhr: Fast ein Fünftel der deutschen Unternehmen plant laut Ifo-Institut Stellenabbau. Fast 50 Prozent wollen Investitionen verschieben, und genauso viele haben Kurzarbeitergeld beantragt. Das Konsumklima ist auf einem Tiefststand.
Toilettenpapiernachfrage sinkt weiter, dafür Kondome und Bier gefragt
9.09 Uhr: Nach Hamsterkäufen zu Beginn der Pandemie scheinen die Verbraucher in Deutschland zunehmend zum Alltag zurückzukehren. Nach einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes lag etwa der Absatz von Toilettenpapier in der Woche nach Ostern fast zwei Drittel (minus 65 Prozent) unter dem Durchschnittswert der Monate August 2019 bis Januar 2020. Auch bei anderen Hamster-Produkten wie Teigwaren, Reis und passierten Tomaten sank der Absatz.
Vor den Osterfeiertagen deckten sich die Verbraucher mit Bier (plus 26 Prozent) oder Wein (plus 3 Prozent) ein. In den Wochen davor und danach war die Nachfrage nach Alkohol dagegen eher unterdurchschnittlich. Auch der Absatz von Kondomen war überdurchschnittlich (plus 6 Prozent). Besonders begehrt waren sie den Angaben zufolge aber vom 12. bis 22. März (plus 56 Prozent). Überdurchschnittlich hoch sei weiterhin die Nachfrage nach Seife und Desinfektionsmitteln, auch wenn die Verkaufszahlen nicht mehr so hoch wie im März seien.
VW fährt Produktion wieder hoch
8.17 Uhr: Zurück ans Band: Nach mehr als fünf Wochen Stillstand läuft bei Volkswagen die Autoproduktion wieder an. Doch die Einbrüche sind enorm, wie Konkurrent Daimler mitteilen muss.
USA fordert China auf, Wildtiermärkte dauerhaft zu schließen
7:49 Uhr: China soll nach Angaben des US-Außenministers Details zum Ausbruch des Coronavirus zurückgehalten haben. Pompeo kritisierte, dass Fakten verschleiert würden und Tiermärkte weiterhin geöffnet hätten.
Spahn soll sich für umstrittene Corona-App entschieden haben
7.32 Uhr: Die geplante Corona-Warn-App soll laut einem Zeitungsbericht mit der Technik der Initiative Pepp-PT entwickelt werden. Ein Sprecher der Unionsfraktion wird mit den Worten zitiert, man sei "auf einem guten Weg".
Deutsche Unternehmen planen Stellenabbau
07.26 Uhr: Fast ein Fünftel der deutschen Unternehmen planen dem Ifo-Institut zufolge im Zuge der Krise einen Stellenabbau. 18 Prozent der Firmen wollten Mitarbeiter entlassen oder befristete Verträge nicht verlängern, teilt das Institut unter Berufung auf seine April-Umfrage mit. 46 Prozent der Unternehmen wollten Investitionen verschieben, fast 50 Prozent würden Kurzarbeit fahren.
Uno warnt vor antidemokratischen Repressalien
06.59 Uhr: Die Vereinten Nationen warnen davor, den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie für antidemokratische Repressalien zu missbrauchen. "Die Krise kann den Vorwand für Zwangsmaßnahmen liefern, die nichts mit der Pandemie zu tun haben", erklärt Uno-Generalsekretär Antonio Guterres. In manchen Gesellschaften würden Hassreden zunehmen, Minderheiten würden zum Ziel von Aggressionen.
Zahl der Infizierten steigt
06.35 Uhr: In Deutschland steigt nach Angaben des Robert Koch-Instituts die Zahl der Infizierten um 2352 auf 148046. Das Institut meldet 215 neue Todesfälle. Damit sind insgesamt 5094 Menschen Covid-19 erlegen.
Weltärztepräsident hält eine gesetzliche Maskenpflicht für falsch
06.00 Uhr: Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery, ausgebildeter Radiologe, hat die inzwischen für ganz Deutschland beschlossene Maskenpflicht im Kampf gegen das Coronavirus kritisiert. "Ich trage selbst eine Maske, aus Höflichkeit und Solidarität, halte eine gesetzliche Pflicht aber für falsch", sagte Montgomery der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Denn: "Wer eine Maske trägt, wähnt sich sicher, er vergisst den allein entscheidenden Mindestabstand", betonte der Mediziner. Bei unsachgemäßem Gebrauch könnten Masken gefährlich werden. Im Stoff konzentriere sich das Virus, beim Abnehmen berühre man die Gesichtshaut, schneller könne man sich kaum infizieren.
Aus Sicht von Montgomery sollte es eine gesetzliche Maskenpflicht nur für echte Schutzmasken geben – eine Pflicht für Schals oder Tücher sei "lächerlich". Zugleich verwies er darauf, dass man derzeit noch alle "echt wirksamen Masken" für das medizinische Personal, Pflegende und Gefährdete brauche. Sarkastisch warf er die Frage auf: "Aber was will man gegen den Überbietungswettbewerb föderaler Landespolitiker mit rationalen Argumenten tun?"
Krankenkassen kritisieren Spahn
05.36 Uhr: Die Krankenkassen üben Kritik an dem Vorhaben von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Kosten für die Corona-Tests auch bei der geplanten massiven Ausweitung weiterhin auf die gesetzliche Krankenversicherung abzuwälzen. Zwar sei das Ziel des Gesetzes zu begrüßen, schnell flächendeckende Testungen zu ermöglichen, sagt der Chef des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND/Donnerstagsausgaben). "Klar ist aber auch, dass es sich hierbei um eine Maßnahme zum allgemeinen Bevölkerungsschutz handelt. Infektionsschutz und Seuchenbekämpfung gehören zur Gefahrenabwehr, für die grundsätzlich die Länder die Aufgaben- und Ausgabenverantwortung tragen", so der Verbandschef. Daher sei die Übertragung der Kosten auf die Kassen "rechtlich fragwürdig".
Kurz optimistisch bezüglich Reisen zwischen Österreich und Deutschland
05.31 Uhr: Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hat sich zuversichtlich gezeigt, dass das Reisen zwischen Österreich und Deutschland wieder möglich wird. "Natürlich ist es das Ziel, dass wir die Grenzen wieder runterfahren", sagte Kurz in der ARD-Talkshow "Maischberger". Beide Länder seien bei der Eindämmung des Coronavirus auf einem guten Weg – und dies sei die Voraussetzung für ein Wiederaufleben des Tourismus. Einen genauen Zeitpunkt für Grenzöffnungen nannte er nicht.
Kurz bekräftige, dass in Österreich die Ausgangsbeschränkungen Ende April weitgehend auslaufen sollen. Dann seien auch wieder Treffen mit Familienmitgliedern und Freunden möglich. Die Eigenverantwortung der Bürger mit dem Einhalten der neuen Regeln wie Abstandhalten und dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz werde dann zentrale Bedeutung bekommen, so Kurz.
Vorwürfe, dass Skiorte wie Ischgl eine zentrale Rolle bei der Verbreitung des Virus in Teilen Europa gespielt hätten, hielt Österreichs Regierungschef für wenig konstruktiv. Er halte nichts von Schuldzuweisungen. Zur Verbreitung des Virus gebe es diverse Theorien und Studien – und eine gehe davon aus, dass sich das Virus im Wesentlichen von München aus verbreitet habe. Sollte es im Fall Ischgl zu Fehlverhalten gekommen sein, dann sei eine Bestrafung der Verantwortlichen selbstverständlich, meinte Kurz. (Lesen Sie hier eine Kritik zur Sendung.)
Harvarduniversität verzichtet auf Millionenhilfe in Coronakrise
05.04 Uhr: Nach harter Kritik von US-Präsident Donald Trump verzichtet die Eliteuniversität Harvard auf Hilfsgelder in der Coronakrise in Millionenhöhe. Sie werde das zuständige Ministerium in Washington darüber unterrichten, dass sie die bereitgestellten Mittel in Höhe von 8,6 Millionen Dollar nicht abrufen werde, teilte die weltberühmte Hochschule im Ostküstenstaat Massachusetts mit.
Trump hatte die Harvarduniversität aufgefordert, auf die Hilfsgelder zu verzichten. "Ich will, dass Harvard das Geld zurückzahlt, ok?", sagte er am Dienstag im Weißen Haus. "Und wenn sie das nicht tun, werden wir etwas anderes unternehmen." Die Hilfen seien für Arbeitnehmer bestimmt, "nicht für eine der reichsten Einrichtungen der Welt".
Die der Harvarduniversität bislang zugeteilte Summe stammt aus dem mehr als zwei Billionen Dollar schweren Corona-Hilfspaket der US-Regierung. Darin sind knapp 31 Milliarden Dollar an Hilfen für Schulen und Hochschulen vorgesehen.
Die Harvarduniversität hatte zunächst angekündigt, sie werde die Corona-Hilfsgelder zu hundert Prozent dafür verwenden, durch die Coronakrise in Finanznöte geratene Studenten zu unterstützen. Nach ihrem jetzigen Verzicht auf die Corona-Hilfen versicherte die Hochschule, sie wolle die von ihr zugesagte Unterstützung von Studenten dennoch weiterhin leisten.
Die Harvarduniversität gilt als reichste Hochschule der Welt. Nach Angaben der Studentenzeitung "The Harvard Crimson" belief sich das Stiftungsvermögen der Uni im vergangenen Jahr auf fast 41 Milliarden Dollar. Wegen der Coronakrise liege es inzwischen aber vermutlich um einige Milliarden Dollar niedriger.
Fastenmonat Ramadan beginnt unter Corona-Auflagen
04.04 Uhr: Inmitten der Coronakrise beginnt der Fastenmonat Ramadan für die Muslime. Wegen der Corona-Beschränkungen und Ausgangssperren wird es dieses Jahr in vielen Ländern keine Zusammenkünfte nach Sonnenuntergang zum Fastenbrechen und zum nächtlichen Gebet in der Moschee geben. Auch Reisen in die heiligen Städte des Islam sind nicht möglich, Moscheen sind geschlossen.
Die religiösen Autoritäten vieler Länder unterstützen die Restriktionen und fordern die Gläubigen auf, zu Hause zu beten und sich nicht in größeren Gruppen zu versammeln. Die saudi-arabischen Behörden untersagten Pilgerfahrten nach Mekka. Und auch der Hadsch, die jährliche große Pilgerfahrt Ende Juli, wird dieses Jahr wohl ausfallen.
Brasiliens Gesundheitsminister will Lockerung der Corona-Maßnahmen
03.54 Uhr: Der neue brasilianische Gesundheitsminister Nelson Teich hat eine Lockerung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Coronakrise angekündigt. Er sagte, dass die Regierung innerhalb einer Woche eine entsprechende Richtlinie für die Städte und Bundesstaaten vorlegen wolle. "Es ist unmöglich für ein Land, ein Jahr, eineinhalb Jahre zu überleben, wenn es stillsteht", sagte Teich. "Die soziale Distanzierung ist eine natürliche Maßnahme und logisch zu Beginn, aber sie kann nicht ohne einen Ausstiegsplan angewendet werden."
Als Begründung führte er aus, dass selbst, wenn die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten in Brasilien hundertmal höher wäre als die offiziell vom Gesundheitsministerium geführten 43.5000, diese vier Millionen Menschen bei einer Bevölkerung von 208 Millionen Menschen nur zwei Prozent entsprächen. Auf die kritische Lage etwa in der Stadt Manaus im Amazonasgebiet, wo das Gesundheitssystem bereits kollabiert ist und vor einem großen Hospital ein Kühlcontainer aufgestellt wurde, um Leichen zu lagern, ging Teich nicht ein.
Präsident Jair Bolsonaro hatte den Onkologen am vergangenen Donnerstag als Nachfolger von Luiz Henrique Mandetta ernannt. Dieser war im Streit über den richtigen Umgang mit dem Coronavirus entlassen worden. Während Mandetta wie verschiedene Gouverneure und Bürgermeister für Ausgangsbeschränkungen und Schutzmaßnahmen plädierte, hält der rechtspopulistische Bolsonaro die Maßnahmen für übertrieben und will möglichst schnell zur Normalität zurückkehren. Am Sonntag waren deswegen zahlreiche Bolsonaro-Anhänger auf die Straße gegangen und hatten ein Eingreifen der Streitkräfte gefordert.
Corona-Impfstoff sollte Impfallianz zufolge zunächst Gemeingut sein
03.41 Uhr: Die internationale Impfallianz Gavi fordert frühe internationale Vereinbarungen über die künftige Verteilung einer Immunisierung gegen das Coronavirus. So sollte es Regeln für die Reihenfolge von Impfungen geben, aber auch für eine faire internationale Verteilung, sagte der Gavi-Geschäftsführer und Epidemiologe Seth Berkley in einer Videoschalte mit deutschen Journalisten. Er rechne binnen 12 bis 18 Monaten mit der Verfügbarkeit eines Impfstoffes. Mit Glück und den bereits vereinfachten regulatorischen Auflagen könne es auch schneller gehen.
Berkley forderte, einen künftigen Impfstoff für einige Zeit zum öffentlichen Gemeingut zu erklären. "Natürlich bin ich nicht der politische Entscheider, aber wir sollten daran denken, einen solchen Impfstoff als weltweites öffentliches Gut zu betrachten." Der öffentliche Sektor müsse deswegen auch die Entwicklung, Produktion und Verteilung finanzieren – mindestens für eine Zeit. Danach könne der Impfstoff zurück an kommerzielle Produzenten gehen.
Seit ihrer Gründung vor 20 Jahren beim Weltwirtschaftsforum in Davos hat die Impfallianz Gavi nach eigenen Angaben über 760 Millionen Kinder geimpft und so mehr als 13 Millionen Leben gerettet.
G20 diskutiert Stärkung der internationalen Investitionen
03.11 Uhr: Die G20-Arbeitsgruppe für Handel und Investitionen befasst sich in einer virtuellen Sitzung mit Maßnahmen zur Abschwächung der ökonomischen Folgen der Beschränkungen infolge der Coronavirus-Pandemie. Insbesondere mit Blick auf Handel, Investitionen und globale Lieferketten würde eine Stärkung der internationalen Investitionen erörtert. Durch sie solle die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen und die Lieferkette für lebenswichtige medizinische Hilfsgüter und -ausrüstungen sichergestellt werden, teilt der informelle Zusammenschluss aus 19 Industrie- und Schwellenländern sowie der Europäischen Union mit.
Trump unterschreibt Erlass zur Aussetzung der Einwanderung in die USA
02.00 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat die angekündigte Verfügung zur vorübergehenden Aussetzung von Einwanderung in die Vereinigten Staaten unterzeichnet. Das sagte er am Mittwochabend (Ortszeit) im Weißen Haus in Washington. Der US-Präsident begründete den Schritt erneut damit, Jobs und medizinische Ressourcen müssten angesichts der Coronakrise für Amerikaner bewahrt werden. "Wir wollen uns zuerst um unsere Bürger kümmern – das müssen wir." In Wahrheit dürfte es sich um ein Ablenkungsmanöver handeln, das die Versäumnisse der Trump-Regierung verschleiern soll.
Am Dienstag hatte Trump erklärt, die Beschränkung werde zunächst für 60 Tage gelten und betreffe im Wesentlichen jene Menschen, die sich um einen dauerhaften Aufenthalt mit einer Greencard bemühten. Es gelte nicht für vorübergehende Aufenthaltsgenehmigungen.
Diese Maßnahmen sollen die Folgen der Krise in Deutschland lindern
01.45 Uhr: Die Spitzen von Union und SPD haben nach langen Verhandlungen am späten Abend ein neues Maßnahmenpaket gegen die massiven Auswirkungen der Coronakrise beschlossen: Vom Kurzarbeitergeld, über Hilfen für die leidende Gastronomie, bis hin zu Zuschüssen für Schüler-Computer: Alle Maßnahmen finden Sie hier in der Übersicht.
Internationaler Flugverkehr bricht 2020 um zwei Drittel
00.55 Uhr: Der internationale Passagierverkehr könnte bis September 2020 um bis zu 1,2 Milliarden Reisende abnehmen, erklärt die Luftfahrtbehörde der Vereinten Nationen (ICAO) unter Berufung auf Prognosen. Das würde einem Rückgang von zwei Drittel in den ersten drei Quartalen entsprechen, teilt die ICAO mit. Infolge des Ausbruchs der Pandemie ist der weltweite Flugverkehr fast zum Stillstand gekommen, Reisebeschränkungen und verminderte Nachfrage haben den Markt einbrechen lassen.
Topbeamter beklagt Rausschmiss angeblich wegen Bedenken zu Corona-Behandlung
00.30 Uhr: Ein hochrangiger Regierungsbeamter in den USA erklärt, er sei wegen seines Widerstandes gegen wissenschaftlich fragwürdige Corona-Behandlungsmethoden von seinem Posten abgezogen worden. Der Direktor einer dem US-Gesundheitsministerium untergeordneten Behörde, Rick Bright, schrieb am Mittwoch (Ortszeit) in einer Stellungnahme, er sei gegen seinen Willen auf eine weniger einflussreiche Stelle in einer anderen Behörde versetzt worden.
Er sei überzeugt, dies sei geschehen, weil er darauf bestanden habe, die vom US-Kongress bereitgestellten Mittel in der Coronakrise in sichere und wissenschaftlich geprüfte Lösungen zu investieren – und nicht in Medikamente, Impfstoffe und andere Technologien, deren Nutzen wissenschaftlich umstritten sei.
Deutsche Bäcker beklagen massive Verluste
00.10 Uhr: Mehr als 80 Prozent der 10.500 Bäcker in Deutschland klagen über heftige Einbußen. Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf den Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZDB). "Viele müssen ihren Café- und Snackbereich schließen, dadurch bricht bis zu 70 Prozent an Umsatz weg", sagte ZDB-Präsident Michael Wippler.