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Corona-Virus: Größter Anstieg bei Zahl der Todesfälle in Deutschland

April 21
13:12 2020

Die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle pro Tag hat in der vergangenen Woche einen neuen Rekordwert erreicht, berichtet das Robert Koch-Institut. Experten hatten mit dieser Entwicklung gerechnet.

Das Robert Koch-Institut hat in der vergangenen Woche den höchsten Anstieg bei der Zahl der Todesfälle pro Tag verzeichnet. Demnach wurden allein am vergangenen Donnerstag bundesweit mehr als 315 neue Covid-19-Todesfälle gemeldet, sagte RKI-Vize-Präsident Lars Schaade. Damit steigt die Letalitätsrate auf 3,2 Prozent. Das bedeutet, dass etwa 32 von 1000 Patienten, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sterben.

Experten hatten damit gerechnet, dass die Zahl der Todesfälle in Deutschland steigen wird, weil sich zuletzt mehr ältere Menschen mit dem Coronavirus infiziert hatten. Zudem zeigt die Zahl der Todesfälle das Infektionsgeschehen verzögert. Die Maßnahmen zur Eingrenzung des Coronavirus hatten die Zahl der neu gemeldeten Fälle in Deutschland zuletzt gedrückt. Dadurch könnte auch die Zahl der gemeldeten Todesfälle in den kommenden Wochen sinken.

Insgesamt sind in Deutschland laut RKI 141.672 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden, weltweit wurden drei Millionen Fälle gemeldet. Im Schnitt kommen bundesweit auf 100.000 Einwohner 173 nachgewiesene Corona-Infektionen, die Werte weichen je nach Region jedoch erheblich ab. In Bayern liegt dieser Wert beispielsweise bei 293 Corona-Fällen pro 100.000 Einwohner, in Mecklenburg-Vorpommer nur bei 41 Fällen.

"Wir haben in den vergangenen Wochen einiges erreicht"

Trotz der gestiegenen Todesfälle: Wie viele Menschen mehr als sonst wegen der Corona-Pandemie sterben, lässt sich für Deutschland bislang nur schwer beziffern. Zwar sind in Deutschland bislang mehr als 4500 Corona-Infizierte gestorben. Allerdings ist insbesondere bei sehr alten und stark vorerkrankten Menschen oft unklar, ob sie nicht auch ohne das Virus innerhalb eines bestimmten Zeitraumes gestorben wären. (Mehr dazu lesen Sie hier.)

Auch die Frage, wie viele Infizierte tatsächlich bislang gestorben sind, lässt sich kaum beantworten. Denn in den meisten Bundesländern werden bei Verstorbenen nur selten nachträgliche Tests auf Corona vorgenommen. In die Statistik fließen also hauptsächlich Fälle ein, bei denen eine Corona-Infektion bereits vor dem Tod bekannt war. Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), hatte schon Anfang des Monats gesagt, er halte die Todesfallzahlen in Deutschland für unterschätzt. Nicht jeder Gestorbene sei zuvor getestet worden, sagte er. "Ich gehe davon aus, dass wir mehr Tote haben als offiziell gezählt werden."

Weil das Coronavirus in Deutschland rechtzeitig eingedämmt werden konnte, könnte es sogar so sein, dass am Ende Jahres nicht mehr Menschen gestorben sein werden als in den Vorjahren, sagte RKI-Vize Schaade. In anderen Ländern, deren Krankenhäuser zwischenzeitlich überlastet waren, zeichne sich bereits eine Übersterblichkeit ab. Dort waren also mehr Menschen gestorben als gewöhnlich.

Um die Todesursache zu klären, sollen bei Corona-Patienten künftig mehr Obduktionen durchgeführt werden – unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen. Zuvor hatte das RKI vor allem eine äußere Leichenschau empfohlen, um eine Infektion möglichst zu verhindern. Weil sich die Versorgungslage mit Schutzkleidung inzwischen entspannt hat, wurden die Empfehlungen nun angepasst.

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