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Corona-Schulschließung rekonstruiert: Der Drosten-Schwenk und seine Folgen

June 21
12:24 2020
Leere Klassen: "Man hat sich viel zu spät mit der Rolle von Kindern in der Pandemie beschäftigt" Icon: vergrößern

Leere Klassen: "Man hat sich viel zu spät mit der Rolle von Kindern in der Pandemie beschäftigt"

MARKUS GILLIAR / PICTURE ALLIANCE

Der Artikel, der für das Schicksal von Millionen Kindern in der Coronakrise höchst folgenreich war, ist bereits 2007 erschienen. Es handelt sich um eine Auswertung von Daten über die Spanische Grippe von 1918 bis 1919 in 43 amerikanischen Städten, erschienen im "Journal of the American Medical Association". Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, kannte den Artikel nicht, eine Kollegin aus Amerika hatte ihn weitergeleitet. Drosten las den Text am Abend des 11. März, es war ein Mittwoch.

Am Mittag hatte der Wissenschaftler noch über Schulschließungen gesagt: "Das bringt nicht so viel." Er war der Meinung, dass sich die Ansteckungsgefahr nur verlagern würde, etwa wenn Nachbarskinder gemeinsam spielten. Außerdem könnten die Eltern nicht mehr zur Arbeit gehen. "Wir müssen andere Dinge machen, die keinen großen Schaden in der Organisation der Gesellschaft anrichten oder im wirtschaftlichen Leben", sagte der Virologe.

23 Stunden später ging die nächste Folge seines Podcasts online, in dem Drosten seit Beginn der Pandemie regelmäßig über seine Erkenntnisse berichtet.

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