Corona-Krise und Schulschließungen: “Wir haben viel Fernsehen geschaut”

Mädchen vorm Fernseher
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"Als die Schulen schlossen, war das ein Schock für mich", sagt die in Hannover lebende Abir Shibly. Eigentlich sind es ihre Kinder, die der 41-jährigen Syrerin mit der deutschen Sprache helfen, wenn sie nicht weiterweiß. Doch Corona hat die Rollen vertauscht. Plötzlich soll Shibly ihre Kinder unterrichten. In einer Sprache, die nicht ihre Muttersprache ist.
Abir Shibly gelangte 2015 mit ihren heute neunjährigen Zwillingen nach Deutschland. Als ihr Mann ihnen nicht folgte, entschied sie, dennoch in Deutschland zu bleiben, um ihren Kindern ein besseres Leben zu bieten, eine Perspektive.
Corona bedeutet für all diese Pläne einen herben Rückschritt. Shibly steckte gerade in den Vorbereitungen für eine wichtige Prüfung, die sie braucht, um einen Master an einer deutschen Universität zu absolvieren, als die Schulen geschlossen wurden.
"Ich kann auf Deutsch nicht beschreiben, wie schwer die letzte Zeit für mich gewesen ist", sagt sie.