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Corona-Krise: Sechs Mitarbeiter aus Trumps Team in Tulsa infiziert

June 21
03:29 2020
Mundschutz für Trumps Wahlkampfauftritt in Tulsa Icon: vergrößern

Mundschutz für Trumps Wahlkampfauftritt in Tulsa

Tyler Tomasello/ dpa

Schlechte Nachrichten aus dem Umfeld von US-Präsident Donald Trump: Sechs Mitglieder seines Wahlkampfteams in Tulsa sind positiv auf Corona getestet worden. Das Team hatte den Auftritt in Tulsa im Bundesstaat Oklahoma vor Ort organisiert.

Dort will Trump am Samtagabend um 19 Uhr (Ortszeit) seine erste Massenkundgebung seit Beginn der Coronakrise abhalten. Wenige Stunden vor Beginn der umstrittenen Veranstaltung teilte das Wahlkampfteam die Infektionen mit.

Bei Hunderten Tests seien sechs Mitglieder des Teams positiv getestet und sofort in Quarantäne geschickt worden, erklärte Tim Murtaugh, der Kommunikationschef von Trumps Wahlkampfteam. Keiner der positiv getesteten Mitarbeiter "oder jemand, der in direktem Kontakt mit ihnen stand" werde an der Veranstaltung teilnehmen.

Gesundheitsbehörden befürchten neue Infektionen

Der Auftritt Trumps vor Zehntausenden Anhängern in einer Halle ist aus mehreren Gründen umstritten: Tulsa war vor knapp 100 Jahren der Ort eines der schlimmsten Massaker an Schwarzen in der jüngeren US-Geschichte. Ein weißer Mob tötete dort im Jahr 1921 Schätzungen zufolge bis zu 300 Afroamerikaner. Während Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt im Land nicht abreißen, will der Präsident ausgerechnet dort auftreten. Rund um Trumps Wahlkampfauftritt werden Proteste von Gegendemonstranten erwartet.

Zudem befürchten die Gesundheitsbehörden eine Vielzahl neuer Corona-Infektionen, wenn so viele Menschen zusammenkommen. Die Corona-Pandemie hat in den USA in fast der Hälfte der Bundesstaaten eine besorgniserregende Entwicklung genommen. In vielen Regionen erreichten die Zahlen der täglichen Neuinfektionen zuletzt Höchstwerte – auch in Oklahoma. Im Bezirk Tulsa lag das Niveau in den vergangenen zehn Tagen deutlich höher als in den Wochen seit März.

Teilnehmer der Kundgebung mussten sich bei der Registrierung damit einverstanden erklären, dass die Organisatoren nicht für eine Covid-19-Erkrankung und mögliche Folgen haftbar gemacht werden können. Die Veranstalter kündigten an, bei Teilnehmern werde Fieber gemessen, zudem würden Desinfektionsmittel und Masken ausgegeben. Es ist allerdings fraglich, ob die Teilnehmer – insbesondere innerhalb der geschlossenen Arena, die 19.000 Menschen fasst – ausreichend Abstand zueinander halten können.

Trump hatte zuletzt gesagt, dass kein Platz frei bleiben werde. Er führt die steigende Infektionszahlen im Land auf eine Zunahme von Tests zurück.

Icon: Der Spiegel

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