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Corona-Krise: Erhöhter Krankenstand könnte Arbeitgeber 1,6 Milliarden Euro mehr kosten

June 03
06:48 2020
Krank im Bett (Symbolbild): Arbeitgeber müssen mehr Geld zur Lohnfortzahlung einplanen Icon: vergrößern

Krank im Bett (Symbolbild): Arbeitgeber müssen mehr Geld zur Lohnfortzahlung einplanen

Maurizio Gambarini/ dpa

Die Zahl der Krankmeldungen ist in der Coronakrise sprunghaft angestiegen. Nun müssen die Arbeitgeber im laufenden Jahr offenbar rund 1,6 Milliarden Euro zusätzlich für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall einplanen. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, von der die "Rheinische Post" berichtet.

Dem Bericht zufolge hätten sich seit Anfang März ungewöhnlich viele Arbeitnehmer krankgemeldet. Das Wirtschaftsforschungsinstitut führe dies vor allem auf die vom 9. März bis Ende Mai geltende Sonderregelung der telefonischen Krankschreibungen zurück. Der von der gesetzlichen Krankenversicherung festgestellte Krankenstand sei daraufhin von 4,5 Prozent der Versicherten am 1. März auf 6,5 Prozent am 1. April angestiegen.

Die Arbeitgeber müssten Corona-bedingt daher bei der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall zusätzlich 1,6 Milliarden Euro einplanen. "Zum Jahresende drohen damit die Kosten der Entgeltfortzahlung bei Krankheit auf knapp 69 Milliarden Euro zu steigen", hieß es in der Studie.

Arbeitgeber geben seit 2010 mehr Geld für kranke Mitarbeiter aus

In den vergangenen Jahren haben Deutschlands Arbeitgeber zunehmend mehr Geld für kranke Mitarbeiter ausgegeben. Zwischen 2010 und 2018 hätten sich die Ausgaben der Unternehmen für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall von 37 Milliarden Euro auf knapp 62 Milliarden Euro erhöht, hieß es noch in einer IW-Studie aus dem vergangenen Januar. Demnach wurden 2018 fast 52 Milliarden Euro an Bruttogehältern und weitere zehn Milliarden Euro an Sozialversicherungsbeiträgen für erkrankte Angestellte gezahlt.

Als Ursachen für den jahrelangen Anstieg wurden in der Studie vom Januar ein leicht erhöhter Krankenstand, aber auch die günstige Beschäftigungsentwicklung sowie die jährlichen Lohnsteigerungen genannt.

Icon: Der Spiegel

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