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Colin Powell: Ex-Außenminister und Republikaner will für Joe Biden stimmen

June 07
23:36 2020
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Colin Powell, früherer Außenminister der USA

BRENDAN SMIALOWSKI/ AFP

Der frühere republikanische US-Außenminister Colin Powell will bei den im November anstehenden Präsidentschaftswahlen für Trumps Rivalen von den Demokraten stimmen. Er habe US-Präsident Donald Trump schon beim letzten Mal nicht gewählt und werde ihn "in diesem Jahr sicherlich nicht unterstützen", sagte Powell am Sonntag im Fernsehsender CNN. Stattdessen werde er seine Stimme für den voraussichtlichen Kandidaten der Demokraten, Joe Biden, abgeben.

"Wir haben eine Verfassung, wir müssen die Verfassung respektieren, und der Präsident hat sich davon abgewandt", kritisierte Powell. Trump lüge "die ganze Zeit". "Ich hätte dieses Wort niemals für einen der vier Präsidenten, für die ich gearbeitet habe, benutzt", sagte er. Powell rief die Amerikaner dazu auf, über Trumps Einfluss auf die amerikanische Gesellschaft sowie die internationale Rolle der USA zu reflektieren. "Denken Sie darüber nach, benutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand und fragen Sie sich: Ist das gut für mein Land?"

Bereits im Jahr 2016 hatte Powell angekündigt, dass er für die damalige demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton stimmen werde, die gegen Trump angetreten war. Powell ist nicht der einzige Republikaner, der Trump die Gefolgschaft verwehrt. In den vergangenen Wochen ist die Zustimmung für den Präsidenten in der Partei Umfragen zufolge offenbar gebröckelt. Nach Trumps Umgang mit der Coronakrise und dem Beschwören von "Recht und Ordnung" angesichts der Massenproteste gegen Polizeigewalt und Rassismus zweifeln viele Anhänger der Republikaner am politischen Kurs des Präsidenten.

37 Prozent der Amerikaner, die sich als Republikaner bezeichnen, geben in einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage an, dass sich die USA ihrer Auffassung nach auf dem falschen Weg befinden. 17 Prozent davon sagen, sie würden Trumps Herausforderer Biden wählen, fände die für November angesetzte Präsidentenwahl heute statt. 63 Prozent wollen immer noch für Trump stimmen. Seine Beliebtheitswerte verharren bei 40 Prozent. Für die Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters und des Meinungsforschungsinstituts Ipsos wurden mehr als 1000 Amerikaner befragt.

Trump reagierte am Sonntag prompt auf Powells Äußerungen und verwies auf dessen Auftritt vor dem Uno-Sicherheitsrat 2003, wo dieser zur Begründung für einen Einmarsch der USA im Irak vermeintliche Belege für Massenvernichtungswaffen präsentiert hatte, die Bagdad gar nicht besaß.

Icon: Der Spiegel

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