Buchhändler trotzen Corona-Krise: “Schön, dass ihr da seid”
Durch die Pandemie und ihre Folgen sind kleine Händler gezwungen, ihr Geschäft umzustellen. So schaffen sie es, verlorene Kundschaft zurückzugewinnen.
Am Eingang der Buchhandlung Christiansen in Hamburg-Ottensen steht ein Lastenfahrrad in zartem Taubenblau. Wenn es eines Symbols bedarf, wie sich die deutschen Buchhandlungen gegen die Coronakrise gestemmt haben, könnte es dieses Rad sein. Ein Zeichen, das sagt: Wir sind für euch da. Wir haben alle lieferbaren Bücher im Angebot, wir bringen sie euch sogar nach Hause – und das mitten im Shutdown, in einer Zeit, in der Amazon, der mächtige Konkurrent, meint, es gebe Wichtigeres als Romane.
Der Versandkonzern hatte Mitte März bekannt gegeben, vorerst keine neuen Bücher mehr einzulagern. Amazon "priorisiere" Waren des täglichen Bedarfs. Hygieneartikel zum Beispiel.
Erst machte der Konzern Teile des Buchhandels platt, dann zog er sich, zumindest temporär, aus dem Markt zurück – und das in einer Zeit, in der es auf den Buchversand auch ankam: In den Verlagen waren gerade die Neuerscheinungen des Frühjahrs fertiggestellt worden, als die meisten Buchhandlungen ihre Ladengeschäfte schließen mussten.