Bremen-Wahl 2023: SPD laut Prognosen vorn – Grüne verlieren deutlich
Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen liegt die SPD laut Prognosen auf Platz eins vor der CDU. Die Grünen erleiden klare Stimmenverluste, die »Bürger in Wut« steigern ihren Anteil deutlich, die AfD durfte nicht antreten.
Die SPD stellt in Bremen aller Voraussicht auch künftig den Bürgermeister: Bei der Bürgerschaftswahl sind die Sozialdemokraten mit Spitzenkandidat und Amtsinhaber Andreas Bovenschulte laut ersten Prognosen des Instituts Infratest dimap für die ARD mit 29,5 Prozent stärkste Partei geworden.
Auf Platz zwei folgt die CDU (25,5 Prozent) vor Grünen (12,5), Linken (10,5), der Partei »Bürger in Wut« (10,5) und der FDP (5,5). Die AfD war wegen konkurrierender Listen nicht zur Wahl zugelassen worden. Ähnlich sehen die Prognosen des ZDF aus: Die SPD (30 Prozent) liegt vor der CDU (24,5), Grünen (12) und Linken (11). Die FDP muss mit 5 Prozent in der ZDF-Prognose um ihren Einzug bangen, die rechtspopulistischen »Bürger in Wut« kommen auf 10,5 Prozent.
»Wir sind saustolz auf die SPD und Bremen und Bremerhaven«, sagt SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert in der ARD. Das sei ein schöner Abend im Willy-Brandt-Haus.
Angesichts der ersten Zahlen wäre eine Fortsetzung der aktuellen rot-grün-roten Koalition möglich. Auch ein Zweierbündnis mit der CDU wäre denkbar. Dass die Christdemokraten künftig die Regierung anführen, gilt als extrem unwahrscheinlich, weil die notwenigen Koalitionsoptionen fehlen. So sind etwa die politischen Differenzen mit den Grünen zu groß.
Wegen der Besonderheiten des Bremer Wahlsystems – alle Wahlberechtigten haben fünf Stimmen – wird die Auszählung voraussichtlich länger dauern. Im Vergleich zu anderen Wahlen auf Landesebene werden die ersten Hochrechnungen wohl auch später veröffentlicht.
In Bremen wird anders als in den anderen Bundesländern alle vier Jahre das Landesparlament gewählt. 2019 lag die Wahlbeteiligung am Ende bei 64,1 Prozent, 2015 bei nur 50,2 Prozent. In diesem Jahr droht sie erneut niedriger auszufallen: Um 16.00 Uhr lag die Beteiligung bei 44,9 Prozent, wie die Landeswahlleitung am Sonntag mitteilte.