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Beisetzung am Donnerstag: Hunderttausende Iraner nehmen an Trauerzügen für Raisi teil

May 21
21:56 2024

Politik

Ein iranischer Geistlicher küsst den Sarg des verstorbenen Präsidenten Ebrahim Raisi.

Ein iranischer Geistlicher küsst den Sarg des verstorbenen Präsidenten Ebrahim Raisi.

Mit mehreren Trauerzügen in verschiedenen Städten verabschieden sich zahlreiche Menschen von ihrem verunglückten Präsidenten. Fünf Tage soll um Ebrahim Raisi getrauert werden. Der Generalstabschef der iranischen Armee will derweil den Hubschrauberabsturz untersuchen lassen.

Nach dem Tod von Präsident Ebrahim Raisi bei einem Helikopterabsturz haben im Iran die mehrtägigen Trauerfeierlichkeiten begonnen. Staatsmedien zufolge erwiesen Hunderttausende Anhänger in Täbris und Ghom dem Präsidenten die letzte Ehre. In Täbris folgte die Menge einem Lastwagen, auf dem die Särge der Absturzopfer aufgebahrt waren. Der Leichnam des Präsidenten soll am Donnerstag in dessen Heimatort Maschchad beigesetzt werden.

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In Täbris schwenkten viele Trauernde iranische Flaggen und trugen Porträts des 63-jährigen Raisi und weiterer Absturzopfer. Irans Innenminister Ahmad Wahidi nannte die Toten in einer Rede "Märtyrer". Die Mitglieder der iranischen Regierung hätten die Ehre gehabt, "diesem geliebten Präsidenten, diesem fleißigen Präsidenten zu dienen", sagte er. Tatsächlich war Raisi ein Hardliner und im Volk wegen der brutalen Niederschlagung von Massenprotesten 2022 und zahlreicher von ihm verantworteter Todesurteile unbeliebt.

Raisi war am Sonntag im Nordwesten des Iran auf dem Weg nach Täbris bei schlechtem Wetter mit einem Hubschrauber über bergigem Gelände abgestürzt. Unter den Insassen der Maschine waren auch Außenminister Hossein Amir-Abdollahian, der Chef von Raisis Sicherheitsteam und ein Imam. Ihr Tod wurde nach stundenlanger Suche und Ungewissheit am Montag im iranischen Staatsfernsehen bestätigt.

Weitere Trauerzüge geplant

Der Generalstabschef der iranischen Armee ordnete laut iranischen Medienberichten eine Untersuchung der Absturzursache an. Die Staatsführung rief eine fünftägige Staatstrauer aus. Bereits am Montag kamen Zehntausende trauernde Anhänger in der Hauptstadt Teheran zusammen.

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Nach dem Trauerzug in Täbris wurde Raisis Leichnam noch am Dienstag in den schiitischen Wallfahrtsort Ghom geflogen, wo ein Trauerzug zum Schrein der Fatima Masuma zog. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, nahmen "Hunderttausende" Menschen an den Trauerfeierlichkeiten teil. Am Abend sollte Raisis Leichnam dann nach Teheran überführt werden. Dort ist für Mittwoch ein weiterer Trauerzug geplant. Am Donnerstag wird Raisi dann beigesetzt.

Nach dem Tod Raisis wurde sein bisheriger Stellvertreter Mohammed Mochber zum Interims-Präsidenten ernannt, der bisherige Atom-Chefunterhändler Ali Bagheri übernahm vorübergehend das Amt des Außenministers. Als Termin für die Wahl eines neuen Präsidenten wurde der 28. Juni festgelegt.

Favorit für Nachfolge Chameneis

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Am Dienstag trat auch der aus Geistlichen bestehende sogenannte Expertenrat, dem Raisi seit 2006 angehört hatte, erstmals seit seiner Wahl im März zusammen. Für den Präsidenten und den ebenfalls bei dem Absturz ums Leben gekommenen Imam Mohammad Ali-Haschem wurden zwei Sitzplätze freigehalten. Raisi war einer der Favoriten für die Nachfolge des 85-jährigen geistlichen Oberhaupts des Iran, Ayatollah Ali Chamenei.

Der ultrakonservative Raisi war seit 2021 Präsident des Iran. Während seiner Amtszeit erlebte das Land Massenproteste. Ausgelöst wurden sie durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini im September 2022, eine durch US-Sanktionen verschärfte Wirtschaftskrise und eine gefährliche Konfrontation mit dem erklärten Erzfeind Israel. Teheran hatte im April erstmals Hunderte Drohnen und Raketen von seinem Staatsgebiet aus auf Israel abgeschossen.

Zahlreiche Länder, aber auch militante pro-iranische Gruppen wie die islamistische Hamas und die libanesische Hisbollah, bekundeten am Montag ihr Beileid. Der russische Präsident Wladimir Putin würdigte Raisi als einen "herausragenden" Politiker, Beileidsbekundungen kamen auch aus den USA, China und der EU.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

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