Beirut: Angela Merkel und Emmanuel Macron sagen Unterstützung zu

Verwüsteter Hafen von Beirut am Tag nach der Katastrophe
Foto: MOHAMED AZAKIR/ REUTERS
Offiziell befinden sich Israel und der Libanon noch immer im Krieg. Nach den verheerenden Explosionen in der libanesischen Hauptstadt Beirut hat Israel dem verfeindeten Nachbarland jedoch Unterstützung angeboten. Über internationale Vermittler hätten Verteidigungsminister Benny Gantz und Außenminister Gabi Aschkenasi "medizinische und humanitäre sowie sofortige Nothilfe angeboten", hieß es in einer Erklärung. Auch aus anderen Ländern kamen Hilfszusagen.
In seltener Einigkeit zeigten sich Iran und die USA bereit, den Libanon nach der Katastrophe zu unterstützen. US-Präsident Donald Trump sprach sein Beileid aus. "Die Vereinigten Staaten sind bereit, dem Libanon zu helfen", sagte Trump bei einem Briefing im Weißen Haus. "Wir werden da sein, um zu helfen. Es sieht nach einem schrecklichen Angriff aus."
Die konkreten Abläufe der Katastrophe sind noch unklar. Trump spekuliert dennoch bereits öffentlich über einen mutmaßlichen "Angriff" mit einer "Art von Bombe". Der libanesische Regierungschef Hasan Diab hat angekündigt, die Verantwortlichen "zur Rechenschaft" zu ziehen. Untersuchungen sollen eingeleitet werden.
Merkel sagt Unterstützung zu
Diab bat zudem in einer Fernsehansprache alle befreundeten Staaten um Hilfe. Ebenso wie Trump hat auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dem Libanon Unterstützung zugesagt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte die Lieferung "mehrerer Tonnen" medizinischen Hilfsmaterials an.
Russlands Präsident Wladimir Putin erklärte, sein Land teile den Schmerz des libanesischen Volks und hoffe, dass alle Verletzen rasch wieder genesen werden.
Ägypten äußerte sich unterdessen "tief besorgt" über die Zerstörungen. Der Chef der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, äußerte sein Beileid und betonte gleichzeitig die "Notwendigkeit, die Wahrheit über die Explosionen herauszufinden".
Erste Hilfeangebote kamen aus den Golfstaaten
Zu den ersten Ländern, die ihre Hilfe zusagten, gehörten die Golfstaaten. Katar will demnach Feldlazarette zur Versorgung der Tausenden Verletzten schicken. Kuwait sagte die Entsendung medizinischer Nothilfe zu. Jordaniens Außenminister Aiman Safadi erklärte, sein Land sei zu jeder Hilfe bereit, die der Libanon nun benötige.
Ähnlich äußerte sich Iran. Sein Land bete zudem für das "großartige und widerstandsfähige Volk des Libanon", twitterte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif und fügte hinzu: "Bleib stark, Libanon".
Am Dienstag kam es im Hafen von Beirut zu zwei Explosionen. Die Detonationen haben in der Stadt gewaltige Zerstörung angerichtet. Laut der jüngsten Bilanz des Gesundheitsministeriums vom frühen Mittwochmorgen wurden mindestens 78 Menschen in der libanesischen Hauptstadt getötet und knapp 4000 weitere verletzt.
Icon: Der Spiegel